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Mechanischer Fernseher - Was ist das eigentlich?

Finanz-Redakteur
Wie vor 90 Jahren die TV-Geschichte begann

Die gute alte Glotze hat Geburtstag: Am 26. Januar 1926 fand die erste geglückte Vorführung einer Bildübertragung statt. Den Grundstein legte der Deutsche Paul Nipkow mit seiner Lochscheibe.

Quelle: Die Welt

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Am 26. Januar 1926 begann die Epoche des Fernsehens mit der ersten geglückten Vorführung einer Bildübertragung. Der Schotte John Logie Baird gilt als Erfinder des mechanischen Fernsehers.

Was wären wir ohne Dschungelcamp, „Bauer sucht Frau“ oder „Tatort“? Nun gut, die Antwort hierauf ist nicht so eindeutig. Doch dass das Fernsehen ein gewaltiger Schritt in der kulturellen Entwicklung der Menschheit war, dürfte unbestritten sein. Ein mechanischer Fernseher stand ganz am Anfang.

Mechanischer Fernseher wird 90 Jahre alt

Am 26. Januar jährt sich zum 90. Mal die  Erfindung des mechanischen Fernsehers. Im Januar 1926 strahlte der schottische Erfinder John Logie Baird erstmals ein Fernsehbild aus, mithilfe des sogenannten mechanischen Fernsehens. Google würdigt dieses Jubiläum mit einem Doodle, das zum Jahrestag auf der Startseite der Suchmaschine erscheint.

Der Ingenieur Baird hatte während des Ersten Weltkriegs in einem Elektrizitätswerk gearbeitet. Wenig später machte er sich selbstständig, um sich voll seinem Ziel zu widmen, das Fernsehen zu entwickeln. Die   Erfindungen des mechanischen Fernsehers trugen bis heute maßgeblich zur Verbreitung der Fernsehtechnik bei. Grundlage dafür war die sogenannte Nipkow-Scheibe.

Mechanischer Fernseher: Ein Deutscher legte die Grundlagen

Sie war vom Deutschen Erfinder Paul Nipkow rund 40 Jahre zuvor entwickelt worden. Die Spirallochscheibe, eine rotierende Lochscheibe, zerlegte mithilfe von 24 Löchern Bilder in Hell/Dunkel-Signale und konnte sie auch wieder zusammensetzen.

Obwohl Nipkow mit seiner Erfindung ein anderes Ziel verfolgte, legte er mit seiner Erfindung den Grundstein für die spätere Fernsehtechnik der westlichen Welt. Ihr hat der mechanische Fernseher auch seinen Namen zu verdanken.

Dass seine Erfindung später den Weg zum mechanischen Fernseher ebnen würde, war Nipkow sicherlich nicht bewusst. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte der deutsche Techniker die Lochscheibe für sein „Elektrisches Teleskop“. Mit Hilfe seiner Erfindung war es möglich, Bilddaten in Strom zu verwandeln, die dann wieder in ein Bild umgewandelt werden konnten.

Mechanischer Fernseher hat nichts mit modernem Fernseher zu tun

Ähnlichkeiten mit der heutigen Fernsehtechnik gab es allerdings noch nicht. Die Zerlegung der Bilddaten war an ein Gerät gekoppelt und machte die Übertragung an andere Standorte noch nicht möglich.

1884 meldete Nipkow sein „Elektrisches Teleskop“ zum Patent an. Weil er sich aber in finanziellen Schwierigkeiten befand, wurde das Patent nach einem Jahr freigegeben - und damit Grundlage für den mechanischen Fernseher.

Baird gelang es, die Nipkow-Scheibe so weiterzuentwickeln, dass bei einer Vorführung vor Mitgliedern der Royal Institution am 26. Januar 1926 erstmals eine Übertragung konturierter Bilder eines menschlichen Gesichts möglich war. Zuvor arbeitete Baird mit einer bunt bemalten Puppe eines Bauchredners, da die menschliche Haut für die Technik nicht kontrastreich genug war.

Mechanischer Fernseher war ein Erfolg

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Der Erfolg sicherte ihm die finanzielle Unterstützung, um an seiner Erfindung weiterzuarbeiten. Im Februar 1928 konnte er dann erstmals ein Fernsehbild über eine Telefonleitung von London nach New York übertragen.

Schon ab 1927 wurden erste Versuchsprogramme ausgestrahlt, ab 1929 folgten in den USA regelmäßige Fernsehsendungen, ab 1932 auch in Deutschland, alle noch auf dem Prinzip des von Baird entwickelten mechanischen Fernsehers. Abgelöst wurde dieses Prinzip Anfang der 40er-Jahre durch das vollelektronische Fernsehen, bei dem die Bildzerlegung elektronisch erfolgt. Dieses Prinzip wird bis heute angewandt.

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