Interview mit Mark Webber | Krone Ladies Race Day
Mark Webber
© Getty Images/Red Bull Content Pool
Formula Racing

Mark Webber: "Männer fahren schneller als Frauen"

Urteile und Vorurteile – die weibliche Welt des Motorsports aus Sicht einer Formel 1 Legende.
Autor: Alexander Dollischal
3 min readveröffentlicht am
Mark Webber
Mark Webber
Frauen und Motorsport? Das ist eine komplizierte Kombination, wie der Rücktritt von Susie Wolff als Formel 1-Fahrerin bestätigt. "Ich habe gezeigt, dass ich es kann", gibt sich die Schottin zwar selbstbewusst, aber doch geschlagen in der männerdominierten Motorsportwelt. Um falsche Vorurteile und echte Unterschiede zwischen Männern und Frauen im Cockpit zu klären, haben wir Mark Webber getroffen. Der Australier war Special Guest beim Ladies Race Day am Red Bull Ring – eine der wenigen Motorsport-Events für „women only“.
Im Sport geht's immer um's selbe: Resultate.
Im Sport geht's immer um's selbe: Resultate.
Servus, Mark. Aus der Sicht des Special Guest: Was macht den Ladies Race Day so speziell?
Solche Events sind Mangelware, deshalb genießt der Ladies Race Day eine Einzigartigkeit. Mir fällt eigentlich keine andere Location ein, die so eine Vielfalt an Motorsport Tryouts bietet. Und das „Women Only“ – eine grandiose Idee.
Frauen und Motorsport gilt eher als eine schwierige Beziehung. Warum ist das so?
Ich habe in meinem Leben schon mit vielen Frauen zusammengearbeitet und halte es auf dieser Ebene für keine schwierige Beziehung. Im Cockpit ist die Situation natürlich eine völlig andere. Hier liegt es einfach an den unterschiedlichen Denkweisen. Frauen denken einfach anders als Männer, was Risiko und Extreme betrifft. Wenn du 1000 Männer und 1000 Frauen fragst, ob sie auf Adrenalinkicks stehen, dann wird der Trend mit Sicherheit eher in die männliche Richtung gehen. Das ist einfach so. Es ist nicht notwendig, nach Schuldzuweisungen zu suchen, entweder man ist interessiert oder eben nicht. Und das ist okay.
Wie kann sich eine Frau in der männerdominierten Motorsportwelt durchsetzen?
Was ist das Rezept zum Erfolg? Das Zauberwort heißt „Resultate“. Wer Leistung bringt, wird sich durchsetzen, so ist das im Sport. Du musst an dir arbeiten, wenn du dich durchsetzen willst. Der Weg zum Erfolg ist somit derselbe, den ein Mann gehen muss.
Wären mehr Frauen im Motorsport eine Chance, den Rennserien eine neue Attraktivität zu verpassen?
Es würde nicht schaden. Wie sich das auf die Beliebtheit tatsächlich auswirken würde, ist dennoch fraglich, weil es am Ende des Tages trotzdem eine „Men’s World“ ist.
Ganz heikle Frage: Wären Frauen im direkten Vergleich mit Männern schneller, langsamer oder gleich auf?
Die Männer wären schneller, weil sie, wie schon gesagt, einfach eine andere Denkweise haben, was das Risiko betrifft. Aber wie ich hörte, helfen auch Testosteron und Adrenalin.
Ja zu FIFA. Nein zu Reifenwechseln. Das ist Mark.
Ja zu FIFA. Nein zu Reifenwechseln. Das ist Mark.
In der Formel 1 der Frauen...Wie würden da die Grid Boys aussehen?
Ich bin mir nicht sicher, aber sie würden bestimmt etwas finden, um die Girls in den Cockpits und die Fans auf den Tribünen in Stimmung zu bringen (lacht).
Was macht man als Formel 1-Athlet eigentlich in seiner Freizeit?
Gibt’s da typische Hobbies?
Also ich persönlich bin da eher „down to earth“, was mein Privatleben angeht. Sorry, wenn ich da jetzt jegliche Bruce-Wayne-Vorstellungen mit Inseln kaufen und so zerstöre, aber meine Freizeit besteht aus fit bleiben, die Zeit mit der Familie und den Freunden genießen und NICHT REISEN. Denn das mach ich sowieso das ganze Jahr.
Zum Abschluss haben wir noch ein kurzes Q&A für dich.
Die Antwort bitte mit einem Satz.
  • Eine Sache, die du in der Formel 1 ändern würdest? Mehr Lärm.
  • Was ist die geilste Rennserie der Welt? MotoGP.
  • Welches Auto fährst du privat? 911 Turbo S.
  • Deine Meinung zur Formel E? Formula E – it doesn’t do it for me.
  • Der beste Motorsportfilm? Road.
  • Eine Lady in einem Drift Car ist... wahrscheinlich keine Lady.
  • Dein Lieblings-Racing-Game? Hab ich keines. Ich mag FIFA.