Die elfköpfige Band Seeed aus Berlin füllt mit ihrem energiegeladenen Musik-Mix aus Sub und Dub, Dancehall, Hip-Hop und Deutschrap seit den späten 1990er-Jahren die Konzerthallen und landete mit Songs wie „Dickes B“ oder „Aufstehn“ große Single-Erfolge.
Gegründet wird die Band Seeed im Jahr 1998 in Berlin. Die Sänger, Frontmänner und Gründungsmitglieder der Band sind Pierre Baigorry – auch bekannt als Peter Fox – sowie Frank A. Dellé und der im Jahr 2018 verstorbene Demba Nabé. Die Stadt Berlin ist dabei von Anfang an ein wichtiges Thema in den Songs von Seeed: Oft spiegeln sie die Hassliebe der Band zur Hauptstadt wider. Schließlich ist es im Jahr 2001 sogar der Titel „Dickes B“, mit dem sich Seeed schlagartig in die Herzen ihrer Fans spielen.
Die Erfolgsstory beginnt: Seeed starten durch
Ihre ersten großen Erfolge feiern Seeed aber bereits um die Jahrtausendwende. Mit ihrem Debüt-Album „New Dubby Conquerors“, das unter dem Label WEA Records erscheint, spielen Seeed eine Show vor über 70.000 Zuschauern als Vorgruppe von R.E.M. Danach kommt für Seeed ein Highlight nach dem anderen, zum Beispiel eine Aufnahme für den Soundtrack des deutschen Kinofilms „Kanak-Attack“.
Im Jahr 2002 erhält die Band zwei Echos in den Kategorien „Newcomer des Jahres – national“ und „Berliner Nachwuchspreis zur Förderung nationaler Pop-Musik“. Im Jahr 2004 kommt ein weiterer Echo für die Berliner Jungs von Seeed hinzu.
Mit ihrem zweiten Album „Music Monks“ tourt die Band durch Deutschland und ist durch englischsprachige Adaptionen ihrer Songs bald auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Selbst in Jamaika sowie Trinidad und Tobago tanzen und singen Fans zu den Liedern von Seeed. Hat die Musik der Berliner Künstler bisher vor allem Dubheads, Reggae-Fans und Dancehallers begeistert, können ihre Rhymes und Riddims nun immer mehr Fans gewinnen – die Ticketverkäufe für Seeed-Shows klettern in schwindelerregende Höhen. Mit dem Song „Ding“ gewinnen Seeed den Bundesvision Song Contest.
Als die Augen der ganzen (Fußball-)Welt im Jahr 2006 auf Deutschland gerichtet sind, dürfen Seeed das Sommermärchen in München musikalisch eröffnen. Die Band spielt sogar auf dem Glastonbury Festival, einem der bekanntesten Musikfestivals der Welt.
Seeed machen Pause und die Gründer feiern Solo-Erfolge
Nach der Veröffentlichung ihres Studioalbums „Next!“ im Jahr 2005 gönnt sich die Band erstmal eine Pause, damit sich einige Mitglieder ihren Solo-Projekten widmen können. Auch das gelingt den drei Frontmännern mit Bravour: Pierre Baigorry lebt seine Kreativität als Peter Fox mit seinem überaus erfolgreichen Soloalbum „Stadtaffe“ aus, das 2008 erscheint. Der Meinung zahlreicher Musikexperten zufolge ist die Platte sogar eines der besten Alben eines deutschen Solokünstlers.
Demba Nabé feiert mit seinem 2007 erscheinenden Debütalbum „Boundzound“ ebenfalls große Erfolge. Er wird als bester Newcomer mit einer 1LIVE-Krone ausgezeichnet. Der dritte Frontsänger Frank Dellé veröffentlicht 2009 erfolgreich sein Solodebüt mit dem Album „Before I Grow Old“.
Das Comeback von Seeed
Nach der mehrjährigen Band-Pause und der Arbeit an Solo-Projekten meldet sich die Berliner Musikgruppe 2012 mit einem neuen Album zurück. Damit schaffen Seeed, wovon wahrscheinlich jeder Musiker und jede Musikerin träumt: Das vierte Album mit dem Titel „Seeed“ schießt auf Anhieb auf Platz 1 der deutschen Album-Charts. Es ist auch das erste Nummer-Eins-Album in der Bandgeschichte.
Dieser Erfolg haut sogar die Band um: Aus Dankbarkeit zu ihren Fans stellen Seeed den ersten Album-Titel „Molotov“ für mehrere Wochen als kostenlosen Download auf ihrer Website zur Verfügung. Der Song wird tausendfach heruntergeladen.
Einige Zeit nach ihrem fulminanten Comeback muss die Band jedoch einen schweren Schicksalsschlag verkraften: Im Mai 2018 stirbt Frontmann Demba Nabé im Alter von 45 Jahren. Auch die Fans trauern um den Dancehall-Musiker, der wesentlich zum Sound von Seeed beigetragen hat. Seine Bandkollegen ziehen sich für eine Weile aus der Öffentlichkeit zurück und sagen die zuvor ausverkaufte Live-Tour durch die deutschsprachigen Länder ab.
Doch dann entschließt sich die Band zum Weitermachen – für Demba Nabé, dem sie die erste Single „Ticket“ aus dem 2019 erscheinenden Seeed-Album „Bam Bam“ widmet. In einem öffentlichen Brief verabschiedet sich die Musikgruppe von Nabé. „Du wirst uns sehr fehlen. Wir drehen jetzt noch ein paar Runden mit dir in unseren Herzen“, heißt es darin.
Seeed gehen mit dem fünften Album „Bam Bam“ auf Tour
Mit „Bam Bam“ bringen Seeed ein fulminantes Album heraus, mit dem sie sich von ihrem Reggae- und Dancehall-Stil der ersten drei Alben entfernen. Durch prominente Features mit Deichkind, Trettmann und Nura schlagen sie erstmals eine neue Richtung ein – die des Deutschraps. Mit Ausnahme des letzten Songs „What A Day“ – eine Hommage an den verstorbenen Demba Nabé –, ist „Bam Bam“ das erste komplett deutschsprachige Album der Band. Nach der Veröffentlichung gehen Seeed erstmals nach dem Verlust ihres Bandkollegen wieder auf Tour.
Die größten Hits von Seeed
Top-Ten-Hits von Seeed in den deutschen Single-Charts:
- 2005: „Aufstehn“
- 2006: „Ding“
- 2012: „Augenbling“
Seeed: Häufig gestellte Fragen
Für was steht der Bandname Seeed?
Der Bandname Seeed setzt sich aus den beiden Musikstilen „Sub“ und „Dub“ zusammen. Anders als viele vermuten, stehen die drei „e“ nicht für die Spitznamen der Sänger – „Enuff“, „Ear“ und „Eased“. Stattdessen ist die Schreibweise einfach aus grafischen Gründen entstanden.
Wie viele Mitglieder hat die Band Seeed?
Deutschlands bekannteste Reggae-/Dancehall-Combo bestand ursprünglich aus elf Mitgliedern. Der 2018 verstorbene Demba Nabé war neben Pierre Baigorry (auch bekannt als Peter Fox) und Frank A. Dellé einer der drei Frontsänger der Band. Zu Seeed gehören außerdem unter anderem ein DJ, ein Schlagzeuger und ein Saxophonist sowie ein Keyboarder, ein Posaunenspieler und ein Gitarrist.
Was ist das erfolgreichste Lied von Seeed?
Seeed kann sich mit zahlreichen preisgekrönten Hits rühmen. Das erfolgreichste Lied von Seeed dürfte „Augenbling“ aus dem Album „Seeed“ sein. Der Song hält sich nach der Veröffentlichung 37 Wochen in den deutschen Single-Charts und klettert bis auf Platz 7.