International gesuchter Ex-Boss der „Hells Angels“ im Iran getötet

International gesuchter Ex-Boss der „Hells Angels“ im Iran getötet

Im Iran ist ein ehemaliger Anführer des Rockerclubs „Hells Angels“ aus Nordrhein-Westfalen getötet worden. Es kursieren Berichte über politische Hintergründe.

Die Rückseite der Westen von zwei Hells-Angels-Mitgliedern.
Die Rückseite der Westen von zwei Hells-Angels-Mitgliedern.Franziska Kraufmann/dpa

Ein international gesuchter ehemaliger Anführer des Rockerclubs „Hells Angels“ wurde im Iran getötet. Laut der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim kam Ramin Y., der zeitweise in Nordrhein-Westfalen gelebt haben soll, bei einem persönlichen Konflikt ums Leben. Es wird angenommen, dass es sich um den früheren Chef der „Hells Angels“ in Mönchengladbach handelt, der auch die deutsche Staatsbürgerschaft besessen haben soll und international wegen Mordes und Mordversuchs gesucht wurde.

Tasnim wies Berichte zurück, die Israel für die Tötung des Mannes verantwortlich machten. Iranische Exil-Medien hatten zuvor berichtet, dass Y. als mutmaßliches Mitglied der mächtigen iranischen Revolutionsgarden Ziel eines Mordanschlags gewesen sein soll. Zuletzt standen die verfeindeten Länder Iran und Israel am Rande eines Kriegs. Aus Israel gab es zunächst keine direkte Bestätigung.

War der Rocker Mitglied der iranischen Revolutionsgarden?

Es wird angenommen, dass es sich bei dem Toten um den Mann handelt, der im Dezember vom Oberlandesgericht Düsseldorf als Auftraggeber für einen Brandanschlag auf eine Bochumer Schule benannt wurde, der eigentlich einer benachbarten Synagoge gelten sollte. Nach Überzeugung des Gerichts ging die Tat auf eine staatliche iranische Stelle zurück. Y. war auch Hauptverdächtiger im Fall eines ermordeten und zerstückelten Rockers, dessen Arm in einem Duisburger Hafenbecken trieb.

Seit der Revolution von 1979 gelten die USA und Israel als Erzfeinde der Islamischen Republik. Der Schattenkonflikt zwischen den beiden Ländern wurde zuletzt immer offener ausgetragen. Am 13. April hatten die iranischen Revolutionsgarden einen Großangriff auf Israel mit Drohnen und Raketen ausgeführt, als Reaktion auf eine mutmaßliche israelische Attacke auf die iranische Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus. Bei jenem Angriff wurden zu Beginn des Monats zwei Generäle und fünf weitere Mitglieder der Revolutionsgarden getötet.

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