Jennifer Beals in Flashdance

What a Feeling

40 Jahre Flashdance: Legendäre Tanzfilme der letzten Jahrzehnte

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AUTOR/IN
Samira Straub

Am Tag ist sie Schweißerin, in der Nacht tritt sie in Clubs auf: Die junge Tänzerin Alex, gespielt von Jennifer Beals, zog 1983 mit „Flashdance“ Millionen Menschen in ihren Bann. 40 Jahre nach Release des Films werfen wir einen Blick auf weitere Meilensteine des Tanzfilm-Genres aus rund fünf Jahrzehnten.

Jennifer Beals in Flashdance
Die ikonische Szene, in der Alex ihr großes Vortanzen bei der Ballettschule absolviert, gilt als Meilenstein der Popkultur und wurde unter anderem von Geri Halliwell in ihrem Musikvideo zu „It's Raining Men“ neu aufgegriffen. Der Hype um Tanzfilme nahm jedoch schon vor „Flashdance“ seinen Lauf.
John Travolta auf dem Dancefloor in "Saturday Night Fever"
Als der Tanzfilm „Saturday Night Fever“ 1977 mit John Travolta in der Hauptrolle die Kinokassen zum Klingeln brachte, schwappte über Nacht eine Disco-Welle über die Welt. Untrennbar mit dem Film verbunden: Die Musik der BeeGees und die für lange Zeit stilprägenden Disco-Outfits. Später wurde der Erfolgs-Film als Musical umgesetzt.
Olivia-Newton John an der Seite von John Travolta in der Verfilmung des Broadway-Musicals Grease
Doch es geht auch umgekehrt: Nur ein Jahr nach „Saturday Night Fever“ wurde mit „Grease“ ein bekanntes Broadway-Musical verfilmt. Die nostalgische High-School-Liebesgeschichte zwischen dem Raufbold Danny (John Travolta) und „seinem Mädchen“ Sandy (Olivia Newton-John) gilt bis heute als Kult.
Eine Choreographie aus dem Film "A Chorus Line"
Mit „A Chorus Line“ wurde 1985 ein weiteres Broadway-Musical verfilmt, in der Hauptrolle Michael Douglas als exzentrischer Choreograph. Die markante Szene mit den goldenen Zylindern ist bis heute beliebte Inspirationsquelle für Tanzgruppen, vom Amateur bis zum Profibereich.
Christina Aguilera in ihrem Filmdebut
Verfilmte Musicals sind bis heute en vogue: Nach dem großen Erfolg des Filmmusicals „Chicago“ im Jahr 2002 kam mit „Burlesque“ acht Jahre später ein weiteres starbesetztes Musical in die Kinos. Sängerin Christina Aguilera feierte darin unter anderem an der Seite von Cher und Stanley Tucci ihr Filmdebüt.
Richard Gere und Jennifer Lopez beim Tanzen
Im Musical „Chicago“ überraschte Richard Gere 2002 mit seinem Gesang. Nur zwei Jahre später tanzte sich Gere als unzufriedener Anwalt John in „Darf ich bitten?“ zurück ins Leben und einmal mehr in die Herzen des weiblichen Fernsehpublikums. An seiner Seite: Profitänzerin Paulina, gespielt von Jennifer Lopez.
Jessica Alba in Honey
Wer denkt, Tanzfilme seien ein Relikt aus den 80ern und nur mit alten Hasen der Schauspielbranche besetzt, der irrt: Filme wie „Honey“ mit Jessica Alba läuteten in den Nullerjahren eine neue Ära des Tanzfilms ein. Vor allem HipHop und R&B stehen fortan musikalisch im Vordergrund.
Eine bekannte Szene aus "Save the Last Dance"
Tanzfilme sind kitschig und es fehlt oft an Handlung? Ein böses Vorurteil. Die ungleiche Liebesgeschichte zwischen Sara (Julia Stiles) und Derek (Sean Patrick Thomas) in „Save the last Dance“ beweist es. Im Fokus stehen hier Gesellschaftsthemen wie Rassismus und soziale Benachteiligung in einem Brennpunktviertel Chicagos.
Channing Tatum in "Step Up"
Es war der große Durchbruch von Teenie-Schwarm Channing Tatum: Als Straßentänzer Tyler in „Step Up“ wurde Tatum, der bislang sein Geld als Model verdiente, über Nacht zum gefeierten Schauspiel-Star.
Channing Tatum als Stripper in "Magic Mike"
Tatum wirkte noch in einem weiteren Tanzfilm mit: 2012 folgte mit „Magic Mike“ ein Film über Stripper, der sein Geld in Nachtclubs verdient, dabei reihenweise Frauen abschleppt und schließlich erkennt, dass dieses Leben nichts mehr für ihn ist. Der Film basiert in Teilen auf den Erlebnissen Tatums, der lange Zeit selbst als Stripper arbeitete.
Die künstlerische Leitung des Ensembles, Madame Blanc (Tilda Swinton) gilt als Revolutionärin.
Nicht immer bedeuten Tanzfilme gute Laune und Happy Ends: Das zeigt der Horrorfilm „Suspiria“, in dem Tilda Swinton als künstlerische Leitung eines Tanz-Ensembles auftritt.
Natalie Portman als schwarzer Schwan im Ballettfilm "Black Swan"
Der Ballettfilm „Black Swan“, für den Natalie Portman mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, sorgte für eine Kontroverse: In zahlreichen Szenen wurde das Tanzdouble Sarah Lane eingesetzt, die jedoch weitgehend unerwähnt blieb. Lane trat dem Eindruck entgegen, es sei möglich, in so kurzer Zeit Profitanzen zu erlernen.
Girls United
Aber zurück zu gutgelaunten Tanzfilmen. Diese spielen in den Nullerjahren vor allem an den amerikanischen Highschools. In „Girls United“ bedienen zwei rivalisierende Cheerleader-Teams jedes nur erdenkliche Klischee rund um Teenie-Komödien, Schule und Cheerleader – mit großem Erfolg.
Zac Efron als Troy in "High School Musical"
Keine Highschool-Klischees ohne diesen Film: Als 2006 „High School Musical“ auf dem Disney Channel erschien, wurden Zac Efron, Vanessa Anne Hudgens, Ashley Tisdale schlagartig zu Weltstars. Der Soundtrack gilt bis heute als einer der erfolgreichsten Musik-Soundtracks aller Zeiten.
Patrick Swayze und in "Dirty Dancing"
Und keine Tanzfilm-Aufzählung ohne den Klassiker schlechthin: „Dirty Dancing“ und die heiße Romanze, die im Film zwischen Baby (Jennifer Grey) und Johnny (Patrick Swayze) entbrennt, lässt bis heute die Herzen höher schlagen. Ob Sie nun also eine Melone tragen wollen, Starensembles in Broadway-Adaptionen lieben oder sich eher für die Highschool begeistern: Im Tanzfilm ist für jede*n etwas dabei!

Flashdance: Jennifer Beals setzte sich gegen Demi Moore durch

Als am 15. April 1983 „Flashdance“ in den Kinos anlief, löste der Film mit seinen spektakulär schnellen, sexy Tanzszenen einen weltweiten Tanzboom aus. Vor allem Aerobic wurde zum Trend, der sich durch das ganze Jahrzehnt ziehen sollte.

Mit einem Budget von nur 7,5 Millionen Dollar spielte „Flashdance“ weltweit mehr als 200 Millionen Dollar ein. Auch Demi Moore war damals im Gespräch für die Hauptrolle, durchsetzen konnte sich jedoch die damals unbekannte Jennifer Beals. Sie wurde zur einem der Symbole der 80er.

Was viele nicht wissen: Weil Regisseur Adrian Lyne der Tanz von Jennifer Beals nicht genügte, wurde für einige Szenen ein Tanzdouble eingesetzt.

Auch „Maniac“ stammt aus Flashdance

Für den Titelsong „Flashdance...What a feeling“ von Irene Cara gab es damals den Oscar für den besten Song.

Doch der Soundtrack von Flashdance hat noch mehr Hits zu bieten: Michael Sembellos „Maniac“ ist ein Klassiker der 80er Jahre. Das zugehörige Musikvideo besteht ebenso wie Irene Caras Song gänzlich aus Szenen des Films. Tanzfilme und ihre Soundtracks sind oftmals eng miteinander verbunden und gemeinsam gleichermaßen erfolgreich.

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Samira Straub