Diese sieben Romanverfilmungen sind besser als ihre Vorlagen
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Film oder Buch? Diese Romanverfilmungen sind besser als ihre Vorlagen

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Das Buch ist immer besser als die Verfilmung? Muss nicht sein. Sieben Filme, die besser sind als ihre Romanvorlage.

Das Buch war viel besser – diesen Satz hört man oft, wenn Meisterstücke der Literatur verfilmt werden. Aber geht es auch andersherum? Während einige Verfilmungen kläglich scheitern, schaffen es andere, die Einzigartigkeit der Vorlage einzufangen. Wiederum andere übertreffen die Bücher sogar in ihrer Brillanz. Sieben Romanverfilmungen, die als Meisterwerke des Kinos gelten – und vielleicht besser als ihre Vorlagen sind.

1. Die Verurteilten

Tim Robbins und Morgan Freeman in Die Verurteilten.
Tim Robbins und Morgan Freeman (r.) spielen die Gefängnisinsassen Andy und Red in „Die Verurteilten“. © Columbia Pictures/Everett Collection/IMAGO

In „Die Verurteilten“ geht es um den Häftling Andy Dufresne und seinen Ausbruch aus dem Gefängnis von Shawshank. In den Top 250 der Internet Movie Database (IMDb) belegt der Film seit 2008 ununterbrochen den ersten Platz. Die Vorlage dafür lieferte Stephen King mit seiner Novelle „Rita Hayworth and Shawshank Redemption“. Das ist in der Filmbranche keine Seltenheit – Stephen Kings Romane dienten als Vorlage für eine Vielzahl von Filmen. Unter der Regie von Frank Darabont und mit bewegender Filmmusik von Thomas Newman wurde diese Romanverfilmung zum Klassiker und Sinnbild für die Hoffnung – und überflügelte dabei sogar das Buch.

2. Fight Club

Nicht nur ein raues Prügeldrama, sondern eine intelligente Kritik auf die moderne Konsumgesellschaft – „Fight Club“ von David Fincher. Der amerikanische Regisseur brachte die tiefgründige und verstörende Geschichte des namenlosen Erzählers und seines charismatischen Gegenparts Tyler Durden meisterhaft auf die Leinwand. Was viele nicht wissen: Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Chuck Palahniuk. Wer den Roman gelesen hat, weiß, dass die Verfilmung sehr authentisch ist. Dialoge wurden größtenteils wortgleich übernommen, Gedankensprünge finden sich genauso im Film wieder. Durch Bilder mit hoher Ausdruckskraft und der Besetzung von Tyler Durden mit Brad Pitt ist der Film vielleicht sogar ein Stück stärker als das Original.

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3. Einer flog über das Kuckucksnest

Die Inspiration zu seinem 1962 erschienenen Roman „Einer flog über das Kuckucksnest“ erhielt der amerikanische Schriftsteller Ken Kesey als Aushilfspfleger in einer psychiatrischen Anstalt. Kesey, der als Urvater der Hippies gilt, erzählt im Roman eine Geschichte von Freiheit und Widerstand. Miloš Forman brachte das Buch 1975 auf die Leinwand. Mit Jack Nicholson und Louise Fletcher in der Hauptrolle wurde der Film ein Riesenerfolg und gewann bei der Oscarverleihung 1976 alle Preise in den wichtigsten fünf Kategorien: Bester Film, Beste Regie, Bestes (adaptiertes) Drehbuch, Bester Hauptdarsteller und Beste Hauptdarstellerin.

4. Der weiße Hai

Peter Benchleys Bestseller „Der weiße Hai“ aus dem Jahr 1974 fand seine ultimative Form in Steven Spielbergs gleichnamigem Film aus dem Jahr 1975. Spielbergs meisterhafter Spannungsaufbau und die ikonische Filmmusik von John Williams machten „Der weiße Hai“ zu einem Kultfilm. Der Film lebte vor allem von der Angst vor dem Monsterhai, der erst in der 81. Filmminute das erste Mal ganz zu sehen ist.

5. No Country for Old Men

Javier Bardem im Film No Country for old Men
Javier Bardem spielt den Psychokiller Anton Chigurh in „No Country for old Men“ der Coen-Brüder. © Miramax/Everett Collection/IMAGO

„No Country for Old Men“ war einer der besten Filme des Jahres 2007. Darin verfolgt der Psychokiller Anton Chigurh, gespielt von Javier Bardem, Llewelyn Moss (Josh Brolin) der einen Geldkoffer gefunden hat. Es beginnt ein höchst spannendes Katz-und-Maus-Spiel durch Texas und bis nach Mexiko. Doch die Coen-Brüder hatten die Idee zum Film nicht selbst. Der im Juni 2023 verstorbene Autor Cormac McCarthy veröffentlichte den gleichnamigen Roman nur zwei Jahre zuvor. Der Film lebt vor allem von der beängstigenden Schauspielleistung Bardems und ist deshalb vielleicht ein kleines bisschen besser als der Roman.

6. Forrest Gump

Einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten und für immer mit Tom Hanks verbunden. Hanks bewegende Darstellung des einfachen, aber herzlichen Forrest Gump machen den Film zu einem unvergesslichen und emotionalen Erlebnis. Dabei gerät die Romanvorlage fast in Vergessenheit. Die lieferte nämlich Winston Grooms 1986. Regisseur Robert Zemeckis inszenierte den Film mit erheblichen Änderungen an der Vorlage im Jahr 1994.

7. Der talentierte Mr. Ripley

Im Jahr 1955 veröffentlichte die amerikanische Autorin Patricia Highsmith „Der talentierte Mr. Ripley“ den ersten ihrer fünf Tom-Ripley-Romane. 1961 erschien das Buch erstmals in deutscher Sprache unter dem Titel „Nur die Sonne war Zeuge“. Auf die erste Verfilmung von 1960, mit Alain Delon als Ripley, folgte 1999 Anthony Minghellas Version. Darin mimt Jude Law Dickie Greenleaf und Matt Damon spielt den Trickbetrüger Ripley. Der Film wurde hauptsächlich in Italien gedreht, mit Bildern aus Ischia, Rom und Venedig. Dadurch wird Ripleys Italienaufenthalt zu einer Wohltat für das Auge, mit Bildern von pittoresken Dörfern, schönen Traumstränden und braungebrannten Schauspielern. Zumindest in ästhetischer Hinsicht ist der Film dadurch besser als das Buch, wobei das bereits fast an Blasphemie grenzt. Seit kurzem ist Patricia Highsmiths Klassiker „Ripley“ als Serie bei Netflix. Darin spielt Andrew Scott den berechnenden Mörder in beängstigender Art und Weise.

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