Krieg in der Ukraine: Die aktuellsten Karten, News und Grafiken zur russischen Invasion | Tagesspiegel
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Krieg in der Ukraine

Aktuelle Karten, Grafiken und Nachrichten zur russischen Invasion

aktualisiert am 03. Juni, 18:50 Uhr

Die Karte gibt einen möglichst aktuellen und sachlichen Überblick der Situation in der Ukraine. Sie zeigt, welche Gebiete russische Streitkräfte oder Separatisten großteils kontrollieren und welche Gebiete die Ukraine weiterhin verteidigen kann oder zurückerobert.

Die Entwicklung der Kämpfe

Genaue Informationen zur tatsächlichen Anzahl von Kämpfen, Beschuss und Schlachten am Boden zu bekommen ist extrem schwer. Die amerikanische Nichtregierungsorganisation ACLED wertet deshalb tausende Berichte zu Konfliktereignissen von verschiedenen ukrainischen und internationalen Quellen aus. Dazu kooperiert die NGO auch mit lokalen Projekten in der Ukraine, die Informationen vor Ort beisteuern. Das sind die letzten verfügbaren Zahlen:

So verändert sich die Zahl der Angriffe
738
letzte Woche, 714 in der Vorwoche
250
500
750
Russische
Invasion
738
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Kampfhandlungen beider Seiten pro Woche, Datenstand: 24.5., letzte Aktualisierung: 4.6. Bereits vor dem russischen Einmarsch kam es in den Separatistengebieten zu Angriffen.

Diese Erhebungen enthalten auch Informationen zur Art der Angriffe. Und es ist vermerkt, welche Kriegspartei wen angegriffen hat.

Der Krieg wird zunehmend auf Distanz geführt
Luft-, Raketen- und Artillerieangriffe von russischer und ukrainischer Seite
200
400
600
Russische
Invasion
351
200
37
Bodenkämpfe (beider Armeen)
50
100
150
Russische
Invasion
349
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Angriffe nach Kriegspartei und Art, Datenstand: 24.5., letzte Aktualisierung: 4.6. Luft-, Raketen- und Artillerieangriffe umfassen Ereignisse, in denen ein Ziel aus der Ferne angegriffen wurde. Bodenkämpfe umfassen direkte Zusammenstöße beider Armeen. Bereits vor dem russischen Einmarsch kam es in den Separatistengebieten zu Angriffen.

Live-Newsblog

Alle aktuellen Reaktionen, Entwicklungen und Verhandlungen zur Ukraine-Krise lesen Sie in unserem Nachrichtenblog:

Italien liefert Ukraine zweites Flugabwehrsystem

Italien wird der Ukraine ein zweites Flugabwehrsystem vom Typ SAMP/T liefern. Damit reagiere Italien auf eine Bitte der Ukraine, sagt Außenminister Antonio Tajani im öffentlich-rechtlichen Sender RAI. Einen Zeitrahmen nennt er nicht.

Ein erstes System wurde von Italien und Frankreich gemeinsam im Jahr 2023 ausgeliefert. Das auch „Mamba“ genannte System ist eine französisch-italienische Batterie, die Dutzende Ziele verfolgen und zehn gleichzeitig abfangen kann. Es ist das einzige in Europa hergestellte System, das ballistische Raketen abfangen kann. (Reuters)

US-Vizepräsidentin Harris nimmt an Ukraine-Friedensgipfel teil

US-Vizepräsidentin Kamala Harris wird am Ukraine-Friedensgipfel teilnehmen, der am 15. und 16. Juni in der Schweiz stattfinden soll. Harris werde das Engagement der US-Regierung unterstreichen, „die Ukraine in ihren Bemühungen um einen gerechten und dauerhaften Frieden zu unterstützen“, teilte das Weiße Haus am Montag mit.

„Die Vizepräsidentin wird ihre Unterstützung für das ukrainische Volk bei seiner Verteidigung gegen die anhaltende russische Aggression bekräftigen“, hieß es weiter. Der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, werde Harris auf der Reise begleiten.

Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj haben mehr als 100 Staaten und Organisation ihre Teilnahme an dem Gipfel bestätigt. (dpa)

Zwei Tote bei nächtlichen russischen Angriffen auch in der Region Donezk

Bei nächtlichen russischen Angriffen im Osten der Ukraine sind auch in der Region Donezk zwei Menschen getötet worden, darunter ein zwölfjähriger Junge. Bei Angriffen auf das Dorf Mychayliwka in der Region Donezk seien zwei Menschen getötet und ein weiterer verletzt worden, erklärte Gouverneur Wadim Filaschkin am Montag in Onlinediensten. Bei russischen Angriffen auf das Dorf Sloboschanske in der Region Charkiw waren zudem ein Mann getötet und zwei weitere Menschen verletzt worden.

Filaschkin erläuterte, es habe im Abstand einer halben Stunde zwei Luftangriffe gegeben, bei denen viele Häuser beschädigt worden seien. „Ein zwölfjähriger Junge ist unter den Toten“, teilte er mit.

Synehubow erklärte, bei dem Angriff gegen Mitternacht seien Häuser beschädigt worden. „Ein Mann starb. Ein anderer Mann und eine Frau wurden verletzt“, schrieb er. (AFP)

China bestreitet Behinderung der Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz

Nach Vorwürfen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat China bestritten, andere Länder von der Teilnahme an der Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz abzuhalten. „Chinas Position ist offen und transparent und es gibt absolut keinen Fall, in dem wir Druck auf andere Länder ausüben“, sagte Pekings Außenamtssprecherin Mao Ning am Montag.

Ihr Land vertrete die Haltung, dass „alle Bemühungen, die zu einer friedlichen Lösung der Krise beitragen, unterstützt werden sollten“, fügte sie hinzu.

Mao hatte am Freitag erklärt, eine Teilnahme Chinas an der Schweizer Konferenz sei „schwierig“. Ein solches Treffen solle die „gleichwertige Teilnahme aller Parteien und eine faire Diskussion über alle Friedenspläne beinhalten“. Russland ist von der Konferenz ausgeschlossen.

Selenskyj hatte am Sonntag gesagt, China arbeite „leider mit Hochdruck daran, Länder von der Teilnahme am Friedensgipfel abzuhalten“. Die Volksrepublik sei „ein Werkzeug“ in den Händen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Russland nutze chinesischen Einfluss und chinesische Diplomaten, um „alles zu tun, um den Friedensgipfel zu stören“, fügte er am Rande der Shangri-La-Sicherheitskonferenz in Singapur hinzu.

China stellt sich selbst mit Blick auf den Ukraine-Krieg als neutrale Partei dar. Verbündete der Ukraine werfen Peking aber vor, den russischen Angriffskrieg nicht verurteilt zu haben. Kreml-Chef Wladimir Putin war seit Beginn des Krieges mehrfach zu Gast in China und beide Staaten vertieften ihre Zusammenarbeit.

Der Friedensgipfel ist für den 15. und 16. Juni in der Nähe der Schweizer Stadt Luzern geplant. Selenskyj hatte China und auch US-Präsident Joe Biden zur Teilnahme aufgefordert. Mehr als 100 Staaten und Organisationen haben laut dem ukrainischen Präsidenten bereits für das Treffen zugesagt. (AFP)

Moskau droht mit Konsequenzen wegen Schäden an Raketenfrühwarnsystem

Moskau droht den USA mit Konsequenzen wegen der mutmaßlich durch ukrainische Angriffe verursachten Beeinträchtigungen am russischen Raketenfrühwarnsystem. „Die Antworten können asymmetrisch sein“, sagte Vizeaußenminister Sergej Rjabkow in Moskau. „Das Kiewer Regime hat nicht zum ersten Mal versucht, das normale Funktionieren wichtiger Kettenglieder unserer Militärorganisation zu zerstören, auch solcher aus dem strategischen Bereich“, wurde Rjabkow am Montag von der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zitiert. Der für Fragen der nuklearen Rüstung zuständige Vizeminister warf den USA vor, sich „maximal unverantwortlich“ zu verhalten, weil sie solche ukrainischen Angriffe nicht unterbinden.

Ende Mai waren in russischen und ukrainischen Telegramkanälen Fotos einer beschädigten Radaranlage in Armawir in Südrussland aufgetaucht. Die Schäden könnten durch einen ukrainischen Drohnenangriff verursacht worden sein. Ebenso gab es Hinweise auf einen Angriff auf ein weiteres russisches Großradar bei Orenburg im Süden des Uralgebirges. Die Anlagen sollen über Tausende Kilometer hinweg Raketenstarts orten. Ihr Ausfall könnte Russlands Fähigkeit beeinträchtigen, angreifende Interkontinentalraketen zu erkennen.

Westliche Experten bezweifeln, dass die Ukraine einen direkten militärischen Nutzen von der Ausschaltung solcher Radaranlagen hat. Diese seien nicht für den Nahbereich ausgelegt, schrieb der österreichische Oberst Markus Reisner auf der Website des Bundesheeres. Russland habe andere Möglichkeiten, den Abschuss von ATACMS-Kurzstreckenraketen zu erkennen, mit denen die USA die Ukraine beliefert haben. Er schloss aber nicht aus, dass der Angriff in Armawir ein Warnsignal aus Washington sei, dass Moskau es mit seinen Atomdrohungen nicht zu weit treiben dürfe.

Der russische Vizeaußenminister Rjabkow nahm für sein Land in Anspruch, an Fragen des nuklearen Gleichgewichts sehr verantwortlich und vorsichtig heranzugehen. Deshalb verbiete es sich, darüber zu reden, wie die Moskauer Reaktion aussehen werde, sagte er. Er verwies auf Aussagen von Präsident Wladimir Putin in Taschkent in Usbekistan. Dieser hatte den europäischen Ländern mit „ernsten Folgen“ gedroht, sollte die Ukraine ihre westlichen Präzisionswaffen gegen russisches Staatsgebiet einsetzen dürfen. (dpa)

Russland bekräftigt Warnungen vor US-Waffen-Einsatz

Russland verleiht seiner Drohung Nachdruck, dass ein Einsatz von US-Waffen für Angriffe auf sein Territorium schwerwiegende Konsequenzen haben könnte. Vize-Außenminister Sergej Rjabkow sagt laut der Nachrichtenagentur RIA, er warne die US-Führung vor Fehlkalkulationen, die fatale Folgen haben könnten. Die Amerikaner unterschätzten aus ihm unerklärlichen Gründen, wie ernst eine Reaktion ausfallen könnte.

US-Präsident Joe Biden hatte der Ukraine erlaubt, Waffen aus US-Produktion gegen Ziele in Russland einzusetzen, die bei Angriffen auf die grenznahe Stadt Charkiw eine Rolle spielen. Der russische Staatschef Wladimir Putin machte deutlich, dass er ein solches Vorgehen als direkte Beteiligung des Westens an Angriffen auf Russland betrachten würde. Rjabkow sagt weiter, Putin habe eine deutliche Warnung ausgesprochen, die äußerst ernst genommen werden müsse. Die Verantwortlichen in den USA schienen einen Großteil ihrer Zeit mit Videospielen zu verbringen, anders könne er sich die Leichtigkeit ihrer Herangehensweise nicht erklären. (Reuters)

Litauens Regierung: Rheinmetall will 180 Millionen Euro investieren

Rheinmetall will nach Angaben der litauischen Regierung mehr als 180 Millionen Euro für eine neue Munitionsfabrik in dem baltischen EU- und Nato-Land investieren. Dies teilte Wirtschafts- und Innovationsministerin Ausrine Armonaite am Montag nach Unterzeichnung eines Abkommens mit dem deutschen Rüstungskonzern mit. In dem Werk, in dem nach früheren Angaben 155-Millimeter-Artilleriegeschosse produziert werden sollen, entstehen voraussichtlich mindestens 150 Arbeitsplätze, wie es in der Mitteilung des Wirtschaftsministeriums in Vilnius weiter hieß.

Armonaite bezeichnete die geplante Niederlassung von Rheinmetall als „äußerst wichtigen Schritt zur Erfüllung der unmittelbaren Verteidigungs- und Sicherheitsbedürfnisse“ Litauens: „Es wird uns dabei helfen, einen ununterbrochenen Zugang zu wesentlichen Waffen und Munition sicherzustellen.“ In Litauen soll künftig auch eine gepanzerte Brigade der Bundeswehr fest stationiert sein.

Der Standort des Werks, das in dem deutschen Nato-Partnerland den Status eines Projekts von nationaler Bedeutung erhalten hat, soll in den kommenden Wochen bekanntgegeben werden. Zum möglichen Baustart wurden keine Angaben gemacht.

Rheinmetall hatte Mitte März Pläne für den Aufbau eines Werks zur Artillerieproduktion in Litauen bestätigt. Mitte April wurde mit der Regierung in Vilnius eine Absichtserklärung unterzeichnet. Kurz danach hatte das litauische Parlament mehrere Gesetzesänderungen verabschiedet, die Investitionen etwa von Rüstungsfirmen erleichtern und beschleunigen. (dpa)

Unterstützungszahlungen

Ob die Ukraine langfristig eine Chance gegen die übermächtigen russischen Streitkräfte hat, hängt davon ab, wie viel Ausrüstung und finanzielle Unterstützung sie bekommt. Die folgende Grafik gibt einen Überblick, welche Staaten bisher wie viel Unterstützung leisten. Mehr dazu lesen Sie hier.

Internationale Unterstützung für die Ukraine
Bisherige Gesamtsumme zugesagter Hilfen: 261,39 Mrd. €
absolut
pro Kopf
in % des BIP
Direkte bilaterale Hilfen
Hilfen über die EU
Rumänien
1,64
Malta
0,079
Kroatien
0,66
China
0,0021
Indien
0,0018
Spanien
11,76
Griechenland
1,51
Norwegen
7,57
Portugal
1,41
Polen
8,17
Finnland
3,5
UK
15,66
Südkorea
0,88
Taiwan
0,064
Österreich
3,51
Australien
0,57
Belgien
5,5
Estland
1,39
Bulgarien
0,81
Island
0,037
Slowakei
1,52
Neuseeland
0,042
Slowenien
0,41
Ungarn
1,14
Schweiz
2,38
Türkei
0,066
Niederlande
13,37
Tschechien
2,69
Luxemburg
0,42
Schweden
6,1
Japan
7,53
Frankreich
17,61
Italien
12,82
Dänemark
11,11
Deutschland
41
Irland
1,97
Kanada
5,78
USA
68,72 Mrd. €
Zypern
0,15
Lettland
0,61
Litauen
1,24
Mehr anzeigen
Die zugesagten Hilfen pro Land umfassen finanzielle, humanitäre und militärische Unterstützung. Die Daten umfassen den Zeitraum vom 24.1.2022 bis zum 15.1.2024.

Folgen des Krieges

Seit der Invasion flüchten Menschen aus der Ukraine in die Nachbarländer. In manchen Ländern suchen bisher besonders viele Menschen Zuflucht:

Wohin Menschen aus der Ukraine fliehen
Geflüchtete gelten als registriert, wenn sie unter dem temporären Schutz eines Drittstaates stehen. Eine Person wird in der Regel nur einmal erfasst. Grenzübertritte sind Übergänge von der Ukraine in einen Nachbarstaat. Eine Person kann hier mehrfach erfasst werden. Alle Daten werden ab dem 24. Februar 2022 erhoben. Ein Punkt repräsentiert 8000 Personen.
Daten: UNHCR

Auch wirtschaftlich hat die Invasion der Ukraine starke Folgen. Die Kursentwicklungen von Rubel und Euro zum US-Dollar können einen interessanten Anhaltspunkt zur Bewertung liefern:

Die Kursentwicklungen von Rubel und Euro
Die Grafiken zeigen die Umrechnungskurse vom russischen Rubel (RUB) und Euro (EUR), jeweils zu US-Dollar (USD). Der Dollar ist die globale Leitwährung, an dem sich alle anderen Währungen orientieren – auch der Euro.
Daten: Yahoo Finance

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Woher stammen die Daten?

Quelle der Karte zu russischen Angriffen:

Die Vormarsch- und Angriffsgebiete auf der Karte stammen vom Institute for the Study of War, einem unabhängigen amerikanischen Think Tank, der sich zur Aufgabe gemacht hat, Kriegsbewegungen transparent aufzuzeigen. Dabei werden verschiedene Berichte von Aufklärungsdiensten und Medien miteinander angeglichen und verifiziert.

Die Quellen sind für jeden Tag auf deren Webseite nachvollziehbar. Auf der Karte fassen wir täglich die wichtigsten Orte und Entwicklungen in dem Konfliktgebiet zusammen. Sie zeigt umkämpfte Gebiete, Bewegungen von Truppen und Ereignisse im Kriegsgebiet.

Erklärung der Karten-Legende:

Von einem Vormarschgebiet sprechen wir, wenn russische Streitkräfte ein Gebiet so weit unter Kontrolle haben, dass sie dort militärische Infrastruktur platzieren können, zum Beispiel kleinere Feldkrankenhäuser oder Logistikzentren. Ein weiterer Indikator für ein russisches Vormarschgebiet ist die Abwesenheit von ukrainischem Militär. Die militärische Definition dieses Begriffs lautet: „russisch kontrolliert“. Er bedeutet aber nicht, dass Russland jeden Ort auf der Karte überwacht, etwa abseits der großen Städte und Straßen, oder vor Ort umfassende militärische Kontrolle ausübt. Oft ist die Lage außerdem unklar oder fragil. Deshalb sprechen wir von Vormarsch- statt von kontrollierten Gebieten.

Angriffe markieren in der Karte Bereiche, in die russisches Militär vordringt. Meist finden dort aktive Kämpfe zwischen russischem und ukrainischem Militär statt. Ukrainische Rückgewinne wiederum sind Gebiete, in denen die russische Armee zuvor aktiv war, in der es nun aber keine nennenswerte russische Militärpräsenz mehr gibt. Dann hat die Ukraine das Gebiet wieder zurückerhalten. Ob das durch Kämpfe geschah oder Russland die Truppen eigeninitiativ abgezogen hat, spielt für die Kennzeichnung als Rückgewinn keine Rolle.

Quelle der Pfeile zu den Truppenbewegungen:

Die Pfeile, die die Bewegungen von Truppen symbolisieren, stammen von Rochan Consulting. Das Unternehmen hat sich auf die Analyse von Kriegsgeschehnissen spezialisiert und publiziert einen täglichen Bericht zum aktuellen Geschehen in der Ukraine. Wir fassen täglich die von den Analyst:innen verifizierten Truppenbewegungen zusammen. Die Pfeile zeigen ungefähre Bewegungen, nicht exakte Routen. Außerdem fassen wir manche Truppenbewegungen zu einem Pfeil zusammen, damit die grundsätzlichen Bewegungen in der Karte erkennbar bleiben. Neue Daten gibt es an den meisten, aber nicht an allen Tagen.

Daten zu wöchentlichen Angriffen

Die Daten zu Angriffen in der Ukraine stammen von der Non-Profit-Organisation Armed Conflict Location & Event Data Project (ACLED), die sämtliche Berichte aus Medien, von Regierungsorganisationen und lokalten Partnern vor Ort sammeln und auswerten. Die Angriffe werden in Kategorien eingeteilt. Als Bodenkämpfe gelten direkte Zusammenstöße beider Kriegsparteien. Unterkategorien sind Rückeroberungen oder Gebietsgewinne der Separatisten. Neben Raketen- und Artillerieangriffen werden Luftangriffe und Drohnenangriffe gezählt. Als weitere Unterkategorie gibt es Explosionen von Landminen, die selten einer Partei zugeordnet werden. Ebenfalls gezählt werden gezielte Übergriffe aus Zivilisten wie Folter oder Vergewaltigung.

Das Team

Johannes Bauer
Recherche
Eric Beltermann
Datenvisualisierung & Webentwicklung
Nina Breher
Recherche, Text, Koordination
Tamara Flemisch
Datenvisualisierung & Webentwicklung
Farangies Ghafoor
Recherche
Manuel Kostrzynski
Design
Hendrik Lehmann
Recherche, Konzept, Koordination
David Meidinger
Datenvisualisierung & Webentwicklung
Lennart Tröbs
Design
Helena Wittlich
Recherche und Text
Veröffentlicht am 1. März 2022.
Zuletzt aktualisiert am 26. Mai 2023.