Hulk Hogan: Von Skandalen, WWE-Ruhestand und einem unerwarteten Mentor
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Hulk Hogan – Von Skandalen, Ruhestand und einem unerwarteten Mentor

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Vor allem in den 90er-Jahren zweifellos der bekannteste Wrestler in WWE und Co. – Heute ist es ruhig um Hulk Hogan geworden.
Vor allem in den 90er-Jahren zweifellos der bekannteste Wrestler in WWE und Co. – Heute ist es ruhig um Hulk Hogan geworden. © IMAGO (2) / MediaPunch / ZUMA Wire

Lange war Hulk Hogan gefragtester Wrestler. Doch nach einigen Skandalen ist es um ihn ruhig geworden. Jetzt spricht er über seinen Lehrmeister.

Augusta – Was macht der „Hulkster“ eigentlich heute? Diese Frage stellen sich viele Wrestling-Fans der 80er- und 90er-Jahre, für die Hulk Hogan Kindheitsidol, Filmstar und Vorbild war. Andere WWE-Legenden, wie der Undertaker beispielsweise tingeln heute um die Welt und leben von ihrem Rum. Wiederum andere – wie zuletzt Wrestler Ole Anderson – sind bereits verstorben. Der Gründer der „Hulkamania“ hat mittlerweile das Alter von 70 Jahren erreicht. Zuletzt sorgte er für Schlagzeilen, als er ankündigte, sich taufen lassen zu wollen. Nun ist das Gespräch aus der Show „The Stakscast“ mit Erick Stakelbeck veröffentlicht worden, in dem Hulk Hogan überraschende Worte zu einem WWE-Star findet.

Hulk Hogan lobt WWE-Star André the Giant: „Er hat mir alles über dieses Geschäft beigebracht“

Hulk Hogan macht nämlich den verstorbenen Wrestler André the Giant (1946-1993) dafür verantwortlich, ihm beigebracht zu haben, wie die Wrestling-Industrie funktioniert. „Er hat mich auf den richtigen Weg gebracht, denn als ich ins Geschäft kam, war ich in meinen 20ern und war nicht ernsthaft, nicht fokussiert“, sagte Hogan in dem Gespräch. Er habe einfach nicht verstanden, worum es in dem Geschäft wirklich gehe. „Das Bild, die Promotion, die Merchandising-Artikel, die Nebensächlichkeiten, die Lizenzierung, wie groß dieses Geschäft sein könnte. André war wirklich der erste Sport-Entertainer.“

WWE-Legenden und ein Fan: Hulk Hogan, Donald Trump, und André the Giant im Jahr 1987. Wrestling-usa
WWE-Stars und ein Wrestling-Fan: Hulk Hogan, Donald Trump, und André the Giant im Jahr 1987. © IMAGO / MediaPunch

Der 1993 verstorbene Franzose habe ihm aber auch für das Wirken im Ring Tipps gegeben. „Was er mir im Laufe der Jahre beigebracht hat, war: Nicht über das Wrestling-Match zu reden. Du musst nur wissen, wer gewinnt oder verliert. Genau das ist eine Kunstform wie Tanzen oder Gitarre spielen“, versucht Hogan zu erklären. „Du musst auf das Publikum mit dem Herzen hören, weil viele Wrestler sich hinsetzen und 20 Minuten lang darüber sprechen werden, wie sie ein dreiminütiges Match im Fernsehen haben.“

Hulk Hogan hatte im August 1977 sein erstes professionelles Match. Von der World Wrestling Federation (WWF), World Championship Wrestling (WCW) bis zur World Wrestling Entertainment (WWE) – stets war er einer der absoluten Superstars. 2005 bestritt er seinen letzten WWE-Hauptkampf gegen Shawn Michaels.

Ringname:Hulk Hogan
Bürgerlicher Name:Terrence „Terry“ Gene Bollea
Alter:70 Jahre
Größe:2,01 Meter
Vermögen:Circa 25 Millionen Dollar

Skandale im Privatleben hatten erhebliche Auswirkungen auf Hulk Hogans Ruf und WWE-Karriere

Abseits des Rings führte Hogan lange Zeit ein Leben ohne Aufreger. Er war von 1983 bis 2008 mit Linda Claridge verheiratet. Beide haben gemeinsame Kinder, Tochter Brooke und Sohn Nick. Doch in den 2000er-Jahren wurden immer wieder Skandale um Hogan publik: 2005 tauchte ein intimes Video von Hulk Hogan mit der Frau seines besten Freundes auf. 2012 wurde Hogan in einen Rechtsstreit mit der Website Gawker verwickelt, nachdem diese Teile eines privaten Videos von ihm veröffentlicht hatte. Dies führte zu einem Gerichtsverfahren und zu einer hohen Geldstrafe gegen Gawker.

Ein weiterer Skandal erschütterte Fans, als Aufnahmen auftauchten, in denen Hogan rassistische Bemerkungen machte. Die WWE reagierte darauf, indem sie ihn aus ihrer Hall of Fame schmiss und seine Verträge beendete. 2018 nahm die WWE diese Entscheidung zurück.

WWE-Wrestler Hulk Hogan m Kino und Fernsehen – Kritiker: „Solide Unterhaltung“

Obwohl er sich in vielen Formaten ausprobiert hat, blieb Hogan ein Durchbruch wie etwa bei WWE-Kollege Dwayne „The Rock“ Johnson verwehrt. Auch Kritiker sehen seine Gehversuche auf der Leinwand eher durchwachsen. „Hulk Hogan hat sich als Schauspieler nie ganz von seinem Wrestling-Image gelöst, was seine schauspielerischen Fähigkeiten oft infrage gestellt hat. Seine Filme sind oft als übermäßig kitschig und vorhersehbar kritisiert worden“, schrieb einst Filmkritiker Roger Ebert. Andere loben hingegen seine „Nische im Actionfilmgenre“ (ign.com) oder die „solide Unterhaltung für Fans des Actiongenres.“ (variety.com).

Ein Blick auf einige der Kinofilme und TV-Produktionen von Hulk Hogan:

  • 1982: Rocky III – Das Auge des Tigers 
  • 1985–1986: Das A-Team 
  • 1991: Der Ritter aus dem All 
  • 1993: Mr. Babysitter
  • 1994: Thunder in Paradise
  • 1996: Santa Claus mit Muckis
  • 1997: Shadow Warriors – Rache um jeden Preis
  • 2005–2009: Hogan Knows Best
  • 2014: The Sheik

Übrigens: Für seinen Wrestling-Kollegen, den Undertaker, war vor allem eine Zusammenarbeit der „schlechteste Film“ aller Zeiten.

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