Wenn Sie sich eine Überwachungskamera zulegen wollen, ist die erste Frage, ob sie außen oder innen angebracht werden soll. Für beide Fälle gibt es ganz unterschiedliche Anforderungen und entsprechend unterschiedliche Modelle. Daher haben wir diesen Test in Outdoor- und Indoor-Überwachungskameras unterteilt.
Vor allem bei Überwachungskameras für draußen müssen Sie rechtliche Aspekte beachten, denn öffentlicher Grund darf nicht aufgezeichnet werden. Mehr dazu lesen Sie weiter unten im Ratgeber-Teil.
Der Markt für Überwachungskameras ist groß und es gibt sie in jeder Preisklasse. Wir haben 70 Modelle für den Außenbereich und 22 für drinnen getestet – sowohl günstige, als auch teure. 66 der getesteten Überwachungskameras sind aktuell noch erhältlich.
Die beste Outdoor-Überwachungskamera
Früher war es sehr teuer, außen am Haus eine Überwachungskamera zu installieren, denn sie musste aufwändig verkabelt werden. Heute kann man sich bei vielen Kameras nicht nur das Videokabel sparen, sondern bei Bedarf auch das Stromkabel: IP-Kameras senden das Signal direkt per WLAN und viele Modelle gibt es mit Akku oder mit eigenem Solarpanel.
Ein Akku muss allerdings regelmäßig geladen werden, für den Dauereinsatz ist eine Verkabelung daher meist doch sinnvoll – oder aber man setzt auf eine Überwachungskamera mit Solarpanel.
Kurzübersicht
Wer viel Wert auf eine top Bildqualität legt, kommt an Reolink nicht vorbei – egal, ob für realistische Farben am Tag oder eine großflächige Infrarot-Ausstrahlung bei Nacht. Die Überwachungskamera Reolink Lumus geht sogar noch einen Schritt weiter und bringt ihr eigenes LED-Licht mit. Das bleibt zwar dezent, sorgt aber auch bei Nacht für sehr gute Farbaufnahmen. Und damit keine Bewegung unerkannt bleibt, ist ein separater Bewegungsmelder integriert.
Eine gut funktionierende Überwachungskamera, die nicht nur ein starres Bild liefert, sondern auch schwenkbar ist, Bewegungen außerhalb des eigenen Sichtbereiches erkennt und Personen verfolgt, ist die eine Sache.
Die andere Sache ist, die Bewegungserkennung zu nutzen, um die Gartenbeleuchtung zu aktivieren. Die Eufy Security Floodlight Cam 2 pro macht nicht das, sie bringt sogar die passende Beleuchtung mit. Und wir reden dabei nicht von zwei kleinen eingebauten LEDs.
Unauffällig ist etwas anderes als die Imou Cruiser 4MP. Man fühlt sich beobachtet und das sogar zurecht. Nichts entgeht der Outdoor-Überwachungskamera und es gibt keine Chance sich zu verstecken. Die Cruiser verfolgt jede Bewegung und das ziemlich schnell. Dazu bietet sie farbige Nachtaufnahmen, die zwar nicht brillant, aber ziemlich gut sind.
Ebenfalls nicht unauffällig ist die Eufy SoloCam S230, was an ihrer Größe und etwas kantigen Form liegt. Die braucht sie aber auch, da sie neben einer integrierten Speicherkarte und einem eingebauten Akku auch gleich ihr Solarpanel zum Aufladen des Akkus mitbringt.
Das macht sie unabhängig und besonders einfach zu installieren. Allerdings macht sie das beim Punkt der Datenspeicherung auch etwas unflexibel.
Mit der Arlo Go2 haben wir eine weitere Überwachungskamera, die das Handynetz zur Datenübertragung nutzen kann. Kann! Denn ist WLAN verfügbar, wird das zur schnelleren Datenübertragung genutzt.
Die Bildqualität der Arlo reicht leider nicht an unseren Testsieger von Reolink heran. In puncto App oder Integration in die Sprachsteuerung ist sie jedoch absolut top. Sie bieten von Geofencing bis zu verschiedenen Benachrichtigungen alles, was eine gute Überwachungskamera haben muss und kann in Alexa sogar Routinen auslösen.
Vergleichstabelle
- Sehr gute Bildqualität
- Farbige Nachtsicht
- 2-Wege-Kommunikation
- Mail-Benachrichtigung
- PC-Software
- Sichtbreite nur 100°
- Cloud nur für eine Kamera kostenlos
- Gute Bildqualität
- Sehr gute Beleuchtung
- Bewegungsverfolgung
- Löst Alexa-Routine aus
- Umfangreiche App
- Gute Nachtsicht
- Farbige Nachtsicht
- Verfolgt bewegliche Ziele
- Sehr übersichtliche App
- Geofencing
- Sehr groß
- Mäßige Sichtbreite
- Gute Bildqualität
- Beleuchtung komplett einstellbar
- Löst Alexa Routinen aus
- Gut ausgestattete App
- Mäßige farbige Nachtsicht
- Begrenzte Datenspeicherung
- WLAN und GSM
- Großer Blickwinkel
- Sehr zuverlässig
- Löst Alexa-Routinen aus
- Wechselbarer Akku
- Mäßige Nachtsicht
- Schwenkbar
- Integrierte Beleuchtung
- Inkl. Solarpanel
- Schlechte Bildqualität
- Kein Aktivitätsbereich
- App schlecht übersetzt
- Schwenkbar
- Bewegungsverfolgung
- Umfangreiche App
- Geringe Auflösung
- Mäßige Bildqualität
- Komfortabel
- Timeline-Übersicht & Zeitraffer
- Ausrichtung & Fixierung
- Erkennt Personen, Fahrzeuge
- Extreme 8MP-Auflösung
- Gutes Bild, auch nachts
- Extra Netzteil (12V) nötig
- Keine Tier-Mensch-Unterscheidung
- Komfortabel
- Timeline-Übersicht & Zeitraffer
- Erkennt Personen und Fahrzeuge
- Hohe Auflösung
- Gutes Bild, auch nachts
- Extra Netzteil (12V) nötig
- Keine Tier-Mensch-Unterscheidung
- 4K-Auflösung
- Kein Account beim Hersteller nötig
- Speichert lokal, keine Folgekosten
- Hochwertiges Gehäuse
- Sehr gute Nachtsicht
- Ethernet-Port nicht verschließbar
- Braucht schnelles WiFi
- Video-Sichtung in App mühsam
- Schwer als Kamera zu erkennen
- Vielfache Speichermöglichkeiten
- Hochwertige Installation
- Flutlicht für bestimmte Ereignisse
- Gute Nachtaufnahmen
- Zwangskonto
- Teils unzuverlässiges WiFi-Setup
- Kein Pinch-Zoom in App
- Viele Möglichkeiten zur Datenspeicherung
- Im Browser nutzbar
- Zur dauerhaften Überwachung
- 180° Blick
- Sehr gute Bildqualität
- Umständliche Einrichtung
- Nur feste Verkabelung
- Nicht smart
- Umfangreiche App
- Datenspeicherung in der Zentrale
- Integrierte Beleuchtung
- Lange Akku-Laufzeit
- Mittlere Bildqualität
- Akku und Solar integriert
- Umfangreiche App
- Löst Alexa-Routine aus
- Mittlere Bildqualität
- Keine farbige Nachtsicht
- Gute Akku-Leistung
- Top Bild bei Tageslicht
- Magnet- und Schraubhalterung
- Mäßiger Blickwinkel
- Installationsprobleme
- Registrierung mit Google hindert Alexa-Funktionen
- Farbige Nachtsicht (ohne Licht)
- Sehr gute Bildqualität
- Gute Speichermöglichkeiten
- 8,3 Megapixel
- Kein WLAN
- Kein 2-Kanal-Audio
- Gutes Bild am Tag
- Extrem großer Blickwinkel
- Mit Akku
- Solarpanel möglich
- Mäßige Bildqualität in der Nacht
- Keine Empfindlichkeitseinstellung
- Teure Cloud nötig
- Schwenkbar
- Bewegungsverfolgung
- Sehr gute Nachtaufnahmen
- Löst Alexe-Routinen aus
- Verschiedene Speicherungsmöglichkeiten
- Kein Aktivitätsbereich einstellbar
- Empfindlichkeit nur ohne Bewegungserkennung einstellbar
- Farbige Nachtsicht
- Mit extra Beleuchtung
- Mit Akku und Solar
- Komfortable App
- Gute Nachtsicht
- Blasse Farben bei Tageslicht
- Unabhängig von Strom und WLAN
- Schwenkbar
- Trotz Funknetz kurze Reaktionszeiten
- Gute Bildqualität
- Funktioniert nicht mit jedem Handynetz
- Farbige Nachtsicht
- Geofencing
- LAN und WLAN
- Sehr übersichtliche App
- Bewegungs- und Privatzonen
- Blasse Farben bei Tageslicht
- Geringe Sichtbreite
- Sehr gutes Bildmaterial
- Hochwertiges Gehäuse
- 12 Volt Stromversorgung
- Kein Account beim Hersteller nötig
- Benutzername für jede Cam
- Keine Folgekosten
- Gute Nachtsicht Ausleuchtung 2 bis 3 Meter
- keine Folgekosten, mit Software auf PC speichern
- Ethernet-Port nicht verschließbar
- Braucht schnelles WiFi, besser Ethernet Betrieb (im WiFi nicht bedienbar)
- Hochwertiges Gehäuse
- Stimmungslicht + Scheinwerfer
- Reaktionsschnell
- Bild/Video Teilen einfach
- 230-Volt-Sockel
- Keine IR-Nachtsicht
- Braucht schnelles WiFi
- Ethernet-Betrieb nicht vorgesehen
- Cloud-Zwang
- Ohne Abo, speichern auf SD-Karte
- Für jeden Standort, da kein Strom und kein WiFi nötig
- Hoher Preis
- SD-Karte ist nicht dabei
- Aufzeichnungslänge 8 Sekunden nicht änderbar
- Kosten durch SIM mit Datentarif
- Robust und kompakt
- Lokale Speicherung auf SD/USB
- Vergleichsweise komplexe App
- Max. 4 Kameras am Hub
- Hoher Preis
- Sehr hochwertig
- Guter Feuchtigkeitsschutz
- Auto-Off
- Filter: Bewegung, Tiere, Personen
- Zeitraffer und Timeline Gegensprechen via App
- Gute Nachtaufnahmen
- Nest Aware Abo fast zwingend Speicherung auf Server
- Löst Alexa-Routine aus
- Integrierte Beleuchtung
- Akku Erweiterung möglich
- Geringe Auflösung
- Mäßige Bildqualität
- Kein Google Assistant
- Sehr großer Blickwinkel
- Routinenauslösung in Alexa
- Bewegungserkennung
- Nicht Diebstahlsicher
- Schlechte Nachtsicht
- Nur IP54
- Per LAN und WLAN nutzbar
- Sehr massiv
- geschützte Aufnahmen
- Mäßige Bildqualität
- Sehr kleiner Betrachtungswinkel
- Keine Tonübertragung
- Verbindung mit Alexa funktioniert nicht
- Farbige Nachtsicht
- Lange Akku-Leistung
- Sehr langsame App
- Mühsame Installation
- Schlechte Nachtsicht
- Umständliche App
- Sehr gutes Bild mit Tageslicht
- Hochwertige Metallausführung
- Alternative Integration möglich
- Umständliche Einrichtung der Kameras
- Sehr gute Tagsicht
- 2-Wege Kommunikation
- Umfangreiche Smart-Home-App
- Mäßige Nachtsicht
- Langsamer App-Start
- Mit Temperatursensor
- Klein und leicht zu verstecken
- Datenspeicherung auf Stick an der Zentrale
- Gute Alexa-Integration
- Mäßige Bildqualität
- Schlechte Nachtsicht
- Verzögerte Benachrichtigung
- Tier-Mensch-Fahrzeug-Unterscheidung
- Home-Base mit Lade-USB
- Großer Akku
- Komplexe Settings möglich
- Home mit WiFi oder RJ45
- Brauchbare Bildqualität
- Gute Talk-Lautstärke, wenn es ruhig ist
- Timeline ohne Activity-Leiste
- Schlechte IR-Nachtsicht
- Abhängig von Internetverbindung
- Einfache Installation und Bedienung
- Zeitplanung und Geofencing
- Regelmäßiger Batterie-Wechsel
- Keine technischen Ergänzungen möglich
- Nachtaufnahmen könnten besser sein
- Cloud-Zwang
- Vielseitig Befestigen
- Montage-Material
- Talk-Funktion z. B. Kinderaufsicht
- Günstiger Cloud-Speicher
- Komplexe App
- Sirene zu leise für draußen
- Video-Speicherung nur mit Abo
- Verzögerte Aufnahme
- Qualität Nachtbild
- Akku-und Netzbetrieb möglich
- Steuert Türglocke
- Gegensprechen via App
- Schnelle und einfache Installation
- Günstiger Cloud-Speicher
- App teilweise unzuverlässig und langsam
- Gute Nachtsicht nur bis 2 Meter
- Akku hält nur zwei Monate
- Solar-Lader ineffektiv
- Viele Möglichkeiten zur Datenspeicherung
- Im Browser nutzbar
- Zur dauerhaften Überwachung
- Umständliche Einrichtung
- Nur feste Verkabelung
- Nicht smart
- Schlechte Bildqualität
- Datenspeicherung per FTP
- Sehr schlechte Bildqualität
- Kaum Nachtsicht
- Teuer
- Schwache Beleuchtung
- Langsame Datenübertragung
- Helles Spotlight – Gesichter nur 2-3 Meter
- Zügig eingerichtet
- Tier, Mensch, Fahrzeug-Unterscheidung
- Paketerkennung, Geofencing
- Befestigung: Plastik-Sockel
- App nicht für jedes Smartphone
- Zweckdienliche Bildqualität
- Schlechte IR-Nachtsicht
- Sirene, 2-Wege-Audio viel zu leise
- Nur mit Abo nutzbar (3 Monate Probe bei Kauf)
- Solider Fuß
- Schnell installiert
- Aktivitätszonen
- REC LED abschaltbar
- Guter Preis
- Plastik-Gehäuse
- 1-Wege-Mikrofon
- Nur 2 Meter Nachtsicht
- 2-Wege-Talk verzögert
- Bild/Video speichern nicht möglich
- Live-View ist nicht Standard
- Timeline mühsam & reaktionsträge
- Batterie schnell erschöpft
- Überwachungsbereiche
- Kein Abo, keine Folgekosten
- Keine Cloud-Speicherung (SD-Karte)
- Ethernet oder WiFi-Betrieb
- Unkomfortable App
- FTP-Speicher unzuverlässig
- Keine Zeitsteuerung
- Minderwertiges Gehäuse
- Ließ sich nicht aktivieren
- 230 Volt Lösung
- Chassis aus Plastik, schlecht fixiert
- Nicht flexibel (Schwenken/Neigen)
- Nur senkrechter Anbau
- Live-Bild und Gegensprechen stark verzögert
- Sirene nur manuell
- WiFi-Anbindung misslungen
- Nachtsicht nur 4 Meter
Überwachungskameras für draußen im Test: Drahtlose Beobachter
Früher mussten Überwachungskameras für den Außenbereich aufwändig verkabelt werden, heute senden sie das Videosignal einfach per WLAN direkt an den Router. Solche IP-Kameras sind wesentlich günstiger als herkömmliche Überwachungskameras und daher für jedermann erschwinglich. IP steht dabei für »Internet Protocol«, IP-Kamera lässt sich also am besten als »Netzwerkkamera« übersetzen.
Eine IP-Kamera ist letztlich also ein kleiner Computer, der mit einem Kameramodul und Infrarotsensoren bestückt ist und als Netzwerkgerät ins heimische Funknetzwerk integriert wird. Mit Hilfe eines Bewegungssensors zeichnet sie Fotos oder Videos auf, sobald jemand ins Blickfeld der Überwachungskamera kommt. Auch Nachtaufnahmen gelingen mit einem eingebauten Infrarot-Scheinwerfer.
IP-Kameras sind direkt mit dem Internet-Router verbunden, etwa der FRITZ!Box oder einem Telekom Speedport. Das hat den Vorteil, dass nicht immer ein Computer laufen muss, um die Videos aufzuzeichnen. Die Verbindung erfolgt entweder über ein Netzwerkkabel oder – wie bei den meisten Überwachungskameras heute – über WLAN. Das ist viel praktischer, denn so spart man es sich, Kabel zu verlegen.
Auch auf einen Stromanschluss kann man bei einigen IP-Kameras verzichten. Sie werden einfach mit Batterien, Akkus oder einem Solarmodul ausgestattet. So können sie völlig frei ganz ohne Kabel platziert werden.
Für den Test haben wir aus dem riesigen Markt der Überwachungskameras über die Zeit von mehreren Updates in Summe 92 Modelle herausgesucht, die das ganze Preisspektrum abdecken, von günstigen Geräten ab rund 50 bis zu teuren Markenkameras, die an der 400-Euro-Marke kratzen.
Überwachungskameras von Markenherstellern werden inzwischen zunehmend von No-Name-Herstellern aus Fernost verdrängt. Die sind oft wesentlich günstiger, bieten aber so gut wie keinen Kundenservice – und haben manchmal eklatante Sicherheitsmängel. So wurde kürzlich bekannt, dass viele günstige Sicherheitskameras über ihre IP-Adressen ohne jeglichen Passwortschutz über das Internet erreichbar sind – so bekommt jedermann Zugriff auf die Kamera.
Bei der Installation sollte man daher auf jeden Fall ein sicheres Passwort für den Zugang zur Überwachungskamera vergeben, und es ist umso wichtiger, dass der Vorgang einfach und verständlich ist.
Schutz gegen Einbrecher
Praktisch alle Outdoor-Überwachungskameras arbeiten mit einer Smartphone-App zusammen, über die ein Alarm direkt ans Smartphone gemeldet wird, entweder als Push-Nachricht, per SMS oder via E-Mail.
Das hört sich auf den ersten Blick verlockend an, denn so kann man einen Einbrecher selbst aus der Ferne auf frischer Tat ertappen und gleich die Polizei verständigen – denkt man sich zumindest.
Doch die Realität sieht anders aus, denn meistens ist es nicht ein unerwünschter Eindringling, der den Alarm auslöst, sondern die Katze des Nachbarn, die über die Terrasse läuft, spielende Kinder oder ein Auto in der Ferne. Selbst Wind, der die Äste von Bäumen bewegt, kann bestimmte Bewegungsmelder auslösen.
In der Praxis wird daher kaum jemand die Push-Nachrichten aufs Handy dauerhaft eingeschaltet lassen – das ständige Gebimmel nervt. Nur in speziellen Bereichen, etwa dem geschützten Eingangsbereich eines Hauses, sind Push-Meldungen sinnvoll. Alternativ begrenzt eine Zeitplanung die Aktivität der Kamera auf die Nachtstunden.
Mehr und mehr Überwachungskameras gehen daran, das Problem zu entschärfen: Einmal durch die Aufteilung des erfassten Bereiches in verschiedene Segmente. Hier kann der Spielplatz von der Überwachung ausgeschlossen werden, die Einfahrt hingegen bleibt überwacht.
Die Filter bei Netatmo und Nest gehen noch einen Schritt weiter: Es gibt sie für Personen, Tiere oder sonstige Bewegungen. Je nach Wunsch lösen dann nur Menschen Alarm aus, Tiere aber nicht. Manche Überwachungskameras bieten sogar Gesichtserkennung: Familienmitglieder können dann unbehelligt eintreten, Fremde lösen einen Alarm oder zumindest eine Videoaufzeichnung aus.
Wirklich verhindern kann eine Überwachungskamera einen Einbruch also nicht, sie wirkt aber abschreckend. Schließlich liefert sie Beweismaterial, mit dem ein Täter unter Umständen identifiziert werden kann. Einen zielstrebigen und gut vorbereiteten Einbrecher wird auch das nicht abhalten, schließlich kann er sich auch vermummen. Aber so gut vorbereitet gehen die meisten Einbrecher nicht zu Werke.
Einige Überwachungskameras verfügen auch über eine Alarmschaltung, über die zum Beispiel eine Sirene oder ein Flutlicht angeschlossen werden kann bzw. ist eine Sirene gleich eingebaut. So macht man potentiellen Einbrechern das Leben noch ein Stückchen schwerer – oder aufgrund ständiger Fehlalarme auch den Nachbarn.
In der Regel verrichtet eine Überwachungskamera ihren Dienst daher eher passiv. Kommt es zu einem Einbruch, kann man das Material der vergangenen 24 Stunden oder – je nach Modell bzw. Abo – auch der letzten Tage oder Wochen sichten. Das ist der eigentliche Sinn einer Überwachungskamera.
Zusatzfunktionen wie der Blick in den heimischen Garten in Echtzeit wirken zwar erstmal attraktiv, mit der Zeit wird die manuelle Bedienung der Überwachungskamera aber in Vergessenheit geraten.
Bildqualität
Alle Outdoor-IP-Kameras im Test lösten mit mindestens 1.280 x 720 Bildpunkten (720p) auf, viele bieten aber auch höhere Auflösungen, etwa 1.920 x 1.080 Pixel (1080p, also FullHD) oder gar 4K (3.840 x 2.160).
Die Videoqualität von Outdoor-Überwachungskameras kann weder mit der eines Smartphones noch der eines Camcorders mithalten. Auch einen optischen Zoom gibt es fast nie. Die Bildqualität ist am ehesten mit einer einfachen HD-Webcam im Klappdeckel eines Notebooks vergleichbar: Relativ starkes Bildrauschen, oft stark überdrehte Kontraste, verfälschte Farben und manchmal unscharfe Flecken im Bild, speziell bei den beweglichen Dome-Kameras.
Auch wenn die Hersteller mit HD oder FullHD werben – die Bildqualität ist nicht unbedingt das, was man erwartet, selbst wenn die hohe Auflösung das suggeriert.
Bildauflösung ist zweitrangig – solange die Bildqualität stimmt
Aber bei einer Überwachungskamera geht es ja auch nicht darum, möglichst schöne Videos vom Einbrecher zu machen, sondern darum, dass sie zuverlässig in allen möglichen Lichtsituationen ein erkennbares Bild liefert – vor allem auch nachts.
Dazu sind IP-Kameras in der Regel mit Infrarot-Lichtquellen ausgestattet, die den Bereich vor der Kamera mit einer für das menschliche Auge unsichtbaren Lichtwellenlänge ausleuchten. Infrarot-Licht im Wellenlängenbereich von 800 bis 1.000 Nanometern kann von jeder Überwachungskamera in Schwarzweiß aufgezeichnet werden. Bei Tageslicht wird der Infrarot-Filter in der Kamera einfach weggeklappt.
Gänzlich unsichtbar sind die Infrarot-Scheinwerfer der meisten IP-Kameras allerdings nicht. Wenn man nachts frontal in die Überwachungskamera blickt, kann man meist rote oder blaue Punkte sehen. Der Grund: IR-Scheinwerfer in Kameras arbeiten meist mit einer Wellenlänge von 850 Nanometern. Es gibt zwar auch unsichtbare 940nm-IR-Strahler, deren Reichweite ist aber nur halb so groß wie die von 850nm-IR-Strahlern.
Typischerweise schauen Überwachungskameras in eine Richtung und leuchten dabei einen engen Bereich aus. Im Test war der ein bis zwölf Meter weit und höchstens vier bis sechs Meter breit. Herstellerangaben von 15 bis 20 Metern Reichweite halten wir für stark übertrieben. Im Test konnten die Scheinwerfer höchstens sechs Meter vernünftig ausleuchten.
Objekte in größerer Entfernung verschwanden in der Dunkelheit. Mit separaten IR-Scheinwerfern aus dem Handel kann man Abhilfe schaffen, falls man mit der Ausleuchtung unzufrieden ist. Das ist bei einem hohen Anspruch an die Nachtsichtqualität sogar empfehlenswert, denn die Infrarot-LED-Scheinwerfer im Kameragehäuse sind selten eine optimale Lösung.
Auch sonst haben eingebauten Scheinwerfer Nachteile: Verschmutzungen auf der Objektivabdeckung führen zu Reflexionen, die die Bildqualität drastisch verschlechtern können. Ein häufiges Problem sind solche Spiegelungen vor allem bei eingebauten Infrarot-LEDs bei Dome-Kameras, denn die Plastikkuppel der Abdeckung reflektiert auch das Infrarot-Licht der LEDs darunter.
Zwar verschmutzen auch externe LED-Strahler, aber das hat allenfalls Auswirkungen auf die Ausleuchtung, nicht auf die Bildqualität. Abstrahlwinkel und Leuchtweite sind bei eingebauten LED-Strahlern im Kameragehäuse in jedem Fall ungünstiger als bei externen LED-IR-Scheinwerfern. Außerdem lockt die Abwärme der eingebauten IR-LEDs Insekten und Spinnen an, die sich gern an der Überwachungskamera niederlassen und die Sicht blockieren.
Bis vor wenigen Jahren besaßen Überwachungskameras im besten Fall eine Auflösung von 640 x 480 Pixeln (VGA). Für den Einsatzzweck reicht das auch heute noch aus, aber viele Käufer erwerben trotzdem gerne hochauflösende Megapixel-Kameras: 1.920 x 1.080 Bildpunkte sind heute der Standard.
Eine geringere Auflösung kann sinnvoller sein
Weil die Bildsensoren trotz höherer Auflösung aber nicht größer werden, benötigen solche Überwachungskameras mehr Licht, um die gleiche Detailschärfe zu liefern. Sie beginnen dadurch schneller zu rauschen als Kamerasysteme mit geringen Auflösungen.
Die Folge des Bildrauschens: Die Qualität der Bilder sinkt, die erforderliche Bandbreite und der Speicherbedarf steigen um bis zu 80 Prozent und intelligente Analysefunktionen liefern permanent Fehlergebnisse. Unser Tipp: Entscheiden Sie sich gleich für eine geringere Auflösung – maximal 1080p bei netzbetriebenen Kameras und maximal 720p bei Akku-Kameras.
So oder so sollte ihre Überwachungskamera ein sehr gutes WiFi-Signal haben – oder besser noch per Ethernet-Kabel verbunden sein – , sonst nerven ständige Verbindungsfehler, eine quälend langsame App und deutliche Zeitverzögerungen beim Live-View.
Apps günstiger Kameras: Oft nicht brauchbar oder zu komplex
Namenhafte Hersteller wie Logitech, Nest, Netgear, Netatmo, D-Link, Ring, Eufy und Reolink haben viel Zeit und Mühe in die Entwicklung komfortabler Apps investiert. Das merkt man diesem Programm auch an. Als Nutzer fühlt man sich wohl, selbst wenn man sich hier und da etwas einarbeiten muss.
Viele günstige Hersteller haben dafür keine Zeit. Sie versuchen entweder durch zahlreiche Funktionen und überbordende Einstellungsmöglichkeiten den Nutzer einzuschüchtern (Instar, LogiLink, Wansview) oder sie haben nur eingeschränkte Einstellungsmöglichkeiten (Abus, Samsung, Blink XT). Von Komfort wollen wir gar nicht reden. Ein richtiger Wohlfühlfaktor wollte da nicht aufkommen.
Die Dome-Kameras von LogiLink, Trendnet und Foscam, aber auch die Instar-Kameras setzen beim Thema Bedienung noch eins drauf: Sie können per PC- oder Mac-Software oder einfach per IP-Zugriff im Browser bedient und eingerichtet werden. Der Laie steigt bei diesen Profi-Tools jedoch schnell aus, denn »einfach« und »komfortabel« ist hier gar nichts.
Für den Profi, der vier oder mehr Überwachungskameras einrichtet und die Überwachung hautsächlich vom PC aus steuert, sind LogiLink, Instar, Wansview oder Foscam allerdings mächtige Tools. Von der Zeitplanung, der Bildanpassung bis hin zum FTP-Speicherort bleiben kaum Wünsche offen.
Speicher: Online oder auf Karte
Viele IP-Kameras speichern das aufgezeichnete Videomaterial auf fest eingebaute oder von außen eingesteckte SD-Speicherkarten. Alternativ kann das Material bei einigen Überwachungskameras auch gleichzeitig auf einem Onlinespeicher abgelegt werden – darüber sollten Sie sich vor dem Kauf genau informieren. Oft müssen Sie separat eine Speicherkarte erwerben, die können Sie dann gleich mitbestellen.
In Punkto Ausfallsicherheit ist die Onlinespeicherung ideal, denn auch bei Zerstörung der Kamera bleibt das Beweismaterial erhalten.
Einige wenige Überwachungskameras verfügen über einen eigenen Router (Netgear Arlo, D-Link, Reolink Go, Eufy, Blink XT), gewissermaßen als Empfangsteil der Kamera, das man im Haus unterbringt. Auf diesem kann das Videomaterial teilweise auf einem USB-Stick oder einer SD-Karte gespeichert werden.
Wenn die Überwachungskamera manuell mit der Smartphone-App ausgelöst wird, werden Bilder und Videos meistens direkt auf dem Speicher des Smartphones abgelegt.
Bewegungserkennung
Der Bewegungssensor ist ein passiver Infrarot-Sensor (PIR-Sensor), der auf Bewegung in Verbindung mit Wärme reagiert. So kann er den Erfassungsbereich laufend nach Lebewesen absuchen, denn die strahlen Wärme ab.
Vor dem vier mal fünf Millimeter großen Sensor sitzt eine Linsenanordnung, die den Erfassungsbereich in Zonen aufteilt. Jede Linse sieht einen genau abgegrenzten Bereich und lenkt auftretende Wärmestrahlung direkt auf den PIR-Sensor. Bewegt sich eine Wärmequelle durch die einzelnen Zonen, werden unterschiedliche Ladungsdifferenzen auf dem PIR-Sensor erzeugt und der Alarm wird ausgelöst.
Eine andere Möglichkeit der Bewegungserkennung ist das konstante Aufzeichnen eines Videostreams. Verändert sich der Bildinhalt sehr schnell, etwa wenn eine Person durch das Sichtfeld läuft, wird der Alarm ausgelöst.
Doch ein solcher Bildvergleich kann unter Umständen viele Fehlalarme produzieren, etwa, wenn Bäume sich durch Wind bewegen, starker Schnee fällt oder Autos durchs Bild fahren. Zuverlässiger sind Überwachungskameras mit passiven Infrarot-Sensoren.
Was ist mit Ton?
Während einige Überwachungskameras komplett auf die Audioaufzeichnung verzichten, können andere mit einem Außenmikrofon ergänzt werden oder haben ein integriertes Mikrofon (fast alle Modelle). Einige IP-Kameras haben sogar einen Lautsprecheranschluss bzw. eingebaute Lautsprecher. Zusammen mit einem Mikrofon können sie dann auch als Gegensprechanlage eingerichtet werden. Die Qualität dabei ist aber bestenfalls zufriedenstellend und in Umgebungen mit Umgebungslärm kaum verständlich.
Rechtliche Situation
Privatnutzer in Deutschland müssen sich auf ihren Grundstücken und in ihren Wohnungen wenig Gedanken über Datenschutzbestimmungen machen, wenn sie eine Überwachungskamera einsetzen wollen. Sie müssen noch nicht einmal konkrete Gründe dafür nennen. Teile einer öffentlichen oder vom Nachbarn genutzten Fläche dürfen aber nicht überwacht werden. Es gilt allgemein die Transparenzpflicht: Wenn Sie Ihren Besuchern gegenüber fair sein möchten, sollten Sie Hinweise bzgl. der Überwachungskamera anbringen.
Nur das eigene Grundstück darf überwacht werden
Gezielte Beobachtungen des Nachbargrundstückes sind allerdings klar verboten. Das wäre eine tiefgreifende Verletzung des Persönlichkeitsrechts des Nachbarn und er könnte auf Schadenersatz und Schmerzensgeld klagen. Um keinen Unfrieden zu stiften, sollten Sie im Zweifel mit Ihren Nachbarn über das Vorhaben sprechen und darauf hinweisen, welche Bereiche aufgezeichnet werden. Vor allem, wenn es um gemeinsame Zuwege und Flächen geht, ist eine einvernehmliche Absprache Pflicht.
Dabei spielt es nach aktueller Rechtslage keine Rolle, ob die Überwachungskamera eine Attrappe oder technisch gar nicht funktionsfähig ist. Entscheidend ist, dass Ihr Nachbar oder ein Besucher von einer Aufzeichnung ausgeht und sich beobachtet fühlt.
Vorsicht ist auch geboten, wenn öffentliche Gehwege, Parkplätze etc. durch die Kamera mit überwacht werden. Deutsche Gerichte räumen dem Persönlichkeitsrecht des Passanten regelmäßig mehr Gewicht ein als den Schutzinteressen eines Hausbesitzers. Mehr dazu können Sie in einer Broschüre der Universität Münster nachlesen.
Gewerbe
Gaststätten, Hotels, Geschäfte oder Bürogemeinschaften berufen sich in der Regel auf ihr Hausrecht, wenn sie Überwachungskameras installieren. Hier gibt es jedoch datenschutzrechtliche Vorschriften, schließlich handelt es sich um öffentlich zugängliche Räume im Sinne von § 6b Bundesdatenschutzgesetz (BDSG).
Grundsätzlich dürfen Pächter und Eigentümer aber Maßnahmen gegen Diebstahl oder Beschädigungen des Eigentums ergreifen und die Videoüberwachung ist dabei ein legitimes Mittel zur Prävention und zur Aufklärung. Eine heimliche oder verdeckte Videoüberwachung verletzt aber die Interessen der Betroffenen und ist daher grundsätzlich unzulässig. Das gilt vor allem für Gaststätten oder ähnliche Lokale.
Produktionsstätten, Büros und Küchen sind kritisch
Produktionsstätten ohne Publikumsverkehr, Büros oder auch Küchen sind bei der Überwachung grundsätzlich ein kritischer Fall, die Inhaber oder Entscheider sollten sich auf jeden Fall über ihren rechtlichen Spielraum genau informieren. Wirtschaftsgänge, Lager, Außenbereiche oder Parkplätze sind hingegen selten problematisch.
In der Schweiz ist die Rechtslage ähnlich wie in Deutschland. Mehr Informationen dazu finden Sie beim eidgenössischen Datenschutzbeauftragten.
In Österreich ist die Gesetzeslage dagegen strenger: Hier sind Überwachungskameras meldepflichtig, sobald sie Videomaterial aufzeichnen. Im gewerblichen Bereich darf Videoüberwachung nur in begründeten Ausnahmefällen eingesetzt werden und muss ebenfalls vorab genehmigt werden. Mehr Informationen dazu finden sie bei der österreichischen Datenschutzbehörde.
Der Haken mit der Datenspeicherung
Der einfachste Weg, die Aufnahmen einer Überwachungskamera zu speichern, ist eine Speicherkarte in der Kamera, auf die sich mittels App zugreifen lässt. Das ist allerdings auch der einfachste Weg, die Aufnahmen zu sabotieren. Entdeckt ein Einbrecher die Kamera, kann er diese auch gleich noch entwenden und es bleiben einem nicht mal mehr die Aufnahmen der Tat.
Aufzeichnungen niemals nur in der Kamera speichern!
Deutlich besser und sicherer ist die Speicherung in einer Cloud, was sehr viele Hersteller inklusive der App-Nutzung anbieten. Doch Vorsicht, bei etlichen Anbietern ist die Nutzung stark eingeschränkt und nur in einer bezahlten Premium-Variante wirklich sinnvoll. Canary verlangt dafür beispielsweise jeden Monat 10 Euro, und bei mehr als einer Kamera wird es noch teurer.
Sicher und kostengünstig ist die Speicherung im eigenen Netzwerk. Die kann über die Zentrale Kamerasteuerung, einen eigenen Daten-Server erfolgen oder sogar der USB-Stick an der Fritz!Box sein. Gerade Xiaomi zeigt sich da sehr offen und man kann zur Datenspeicherung jeden im Netzwerk befindlichen Rechner nutzen.
Unser Favorit
Überwachungskameras von Reolink sind bei mir schon länger im Einsatz, und das aus einem guten Grund: Reolink überzeugt mit einer tollen Bildqualität – am Tag wie auch in der Nacht. Die Reolink Lumus ist da keine Ausnahme und legt qualitativ sogar noch eine Schippe drauf. Schaltet sich bei einer Bewegungserkennung der integrierte LED-Scheinwerfer ein, gibt es auch Nachtaufnahmen mit tollen Farben.
Die alte Methode, dass die neue Überwachungskamera ein eigenes WLAN-Netz stellt, in das man sich einloggen und dann der Kamera die eigenen WLAN-Daten verraten muss, kennt sicher jeder noch. So umständlich ist es heute nicht mehr und die Reolink App zeigt, wie es sogar ganz einfach geht.
Einfache Installation mit QR-Code
Ein Klick auf das Plus-Zeichen genügt, um eine neue Überwachungskamera hinzuzufügen, und der Scanner wird aktiviert. Jede Kamera besitzt einen QR-Code, und somit weiß die App jetzt genau, welche Kamera hinzugefügt werden soll. Aus den anschließend eingegebenen WLAN-Daten erzeugt die App nun wiederum einen QR-Code, den die Kamera ausliest.
Jetzt muss die Kamera in der App nur noch benannt und mit einem Passwort versehen werden, und schon ist sie einsatzbereit. Einfacher geht es kaum, eine Überwachungskamera mit dem WLAN zu verbinden.
Software
Eine Überwachungskamera kommt selten allein und daher sollte die App auch dafür bereit sein. Hier präsentiert sich die Reolink App sehr aufgeräumt und zeigt übersichtlich die Vorschaubilder aller Kameras. Auf Wunsch kann man sich auch für eine Kamera entscheiden, die beim Öffnen der App in der Live-Ansicht gestartet wird.
Nur das responsive Design passt nicht ganz. Während die Vorschaubilder auf dem Smartphone das richtige Seitenverhältnis haben, sind sie auf dem Tablet gequetscht beziehungsweise in die Breite gezogen. In der Vollansicht stimmt das Seitenverhältnis aber wieder.
An der App-Bedienung gibt es nichts auszusetzen. Es gibt ein Hauptmenü für grundlegende Einstellungen und für jede angelernte Kamera eigene Einstellungsmöglichkeiten für die Beleuchtung oder den Überwachungszeitraum. Aufnahmen können durch Bewegungserkennung, Zeitplan oder auch dauerhaft gestartet werden.
Bildqualität
Bereits die Reolink Argus 2 hat uns vor einigen Jahren mit ihrer guten Nachtsicht überzeugt. Klar kann sie heute nicht mehr mit allen aktuellen Überwachungskameras mithalten, aber auch Reolink hat nicht geschlafen und der Lumus neben kräftigen IR-LEDs auch ein Spotlight verpasst.
Auch bei Nacht eine tolle Bildqualität
Dank der Kombination mit einem Sternlicht-CMOS-Sensor sind so auch bei Nacht Aufnahmen mit kräftigen Farben möglich. Das Spotlight schreckt zusätzlich ab oder leuchtet den Weg, wenn man selbst bei Dunkelheit heimkehrt. Aber auch am Tage entstehen beeindruckende Aufnahmen, und wäre das verzerrte Bild nicht, um einen größeren Weitwinkel zu ermöglichen, könnte man es für ein gutes Foto mit einem Smartphone halten.
Datenspeicherung und Alarmierung
Grundvoraussetzung für die Datenspeicherung ist eine eingesetzte MicroSD-Karte. Nur stellt das nicht die optimale Lösung dar. Wird die Kamera entwendet, sind auch die Aufnahmen weg, die den Täter überführen könnten.
Als zweite Alternative steht die Reolink-Cloud zur Verfügung. Die ist zwar auf ein Gigabyte und eine Speicherdauer von sieben Tagen begrenzt, in dieser Form aber kostenlos. Bereits für monatlich 3,49 Euro kann die Speicherung auf 5 Kameras, 30 Tage und 30 GB erweitert werden. Das ist gegenüber vielen anderen Anbietern mehr als fair.
Ganz ohne weitere Kosten funktioniert die Datenspeicherung mit einem Netzwerkrekorder, der ebenfalls von Reolink angeboten wird. Die Geräte sind zwar nicht ganz günstig, bieten aber einen großen Speicherplatz und die eigenen Daten bleiben auch im eigenen Netzwerk.
Bei der Arbeitsgeschwindigkeit kann die Reolink Lumus absolut überzeugen. Die App startet innerhalb von drei Sekunden und bereits eine Sekunde später ist das Bild der gewünschten Kamera auf dem Display. Das unterbietet im aktuellen Update keine andere Überwachungskamera.
Ebenso schnell ist die Benachrichtigung per Push-Meldung. Auch hier vergehen zwischen Bewegungserkennung und Benachrichtigung lediglich drei Sekunden. Etwas länger dauert die E-Mail, aber wenigstens besteht diese Möglichkeit. Einen solchen »Luxus« bieten nur namhafte Hersteller. Die meisten günstigen Kamerasysteme beschränken sich auf die Benachrichtigung per App.
Nachteile?
Auf den ersten Blick bietet die Reolink Lumus keinen Punkt zur Beanstandung. Man kann natürlich den nicht sonderlich guten Klang der 2-Wege-Kommunikation kritisieren, darf dabei aber nicht vergessen, welche Technik in der Überwachungskamera steckt und dass das Platzangebot für einen guten Lautsprecher beschränkt ist.
Einen besonderen Wunsch gibt es natürlich, und das wäre eine Lumus mit Akku. Das passende Solarmodul für die Ladung des Akkus bietet Reolink ja bereits an.
Reolink Lumus im Testspiegel
Bisher sind uns keine aussagekräftigen Testberichte zur Reolink Lumus bekannt. Sollten wir neue finden, so tragen wir diese hier nach.
Alternativen
Fakt ist, die Eufy Floodlight Cam 2 Pro oder kurz S330 ist nicht gerade günstig. Fakt ist aber auch, sie bietet weit mehr als eine typische Überwachungskamera. Es gibt welche die schwenken und verfolgen erkannte Personen, welche mit farbiger Nachtsicht, mit integrierter Beleuchtung, welche die lösen in Alexa Routinen aus… Die Eufy S330 kann einfach alles und das auch noch (fast) perfekt.
Der erste Punkt der auffällt, sind ziemlich großen LED-Panels. Davon gibt es drei Stück, die sich gemeinsam neigen lassen. Die beiden äußeren können dazu nochmal einzeln gekippt und zur Seite gedreht werden. Dadurch ergibt sich eine beleuchtete Fläche von über 180 Grad. Wie effektiv das funktioniert, zeigen die Bilder mit warmweißen und kaltweißen Licht.
Das praktische daran ist, die Möglichkeit, das Licht separat und ohne Alarmstellung der Kamera zu nutzen. Das funktioniert mit Bewegungserkennung oder nach Sonnenauf- und Untergang. Für jede Funktion (Nachtlicht, Bewegungserkennung und manuelle Schaltung) lassen sich Lichtfarbe und Helligkeit separat einstellen.
So super wie die Beleuchtung ist auch die App mit ihren Möglichkeiten. Aktivitätsbereiche, Menscherkennung, Geofencing oder Einstellungen zur Aufnahmequalität sind da schon keine Besonderheit mehr. Was eine gute Überwachungskamera können muss, die Eufy Floodlight Cam 2 Pro kann es.
Was sie auch beziehungsweise besonders gut kann, ist die Bewegungsverfolgung. Denn diese beschränkt sich nicht nur auf die Verfolgung. Wird zu einem günstigen Moment ein Gesicht erkannt, wird das eingefangen, vergrößert und zur Alarmmeldung ausgeliefert. Mit Basisstation, soll das Gesicht sogar einer Person zugeordnet werden können.
Eine ebenso interessante Sache ist die Bewegungserkennung. In den meisten Fällen wird diese von der Kamera ausgelöst, nur ist der Sichtwinkel bei schwenkbaren Kameras meist nicht groß. Das stört nicht weiter, denn es lässt sich einrichten, ob auch Bewegungen außerhalb des Blinkwinkels erkannt werden soll. Dann schwenkt die Eufy sofort zur Seite und zur erkannten Bewegung.
Was wäre eine Überwachungskamera ohne smarte Anbindung? Natürlich kann die S330 auch das, beschränkt sich aber auf Amazon Alexa und Google Assistant. Getestet haben wir Alexa und da ist wirklich alles möglich.
Das Bild der Kamera lässt sich in der Alexa-App anzeigen, die Bewegungserkennung kann Routinen auslösen und selbst die LED-Beleuchtung lässt sich (separat) über die App steuern. Als hätte man eine smarte Kamera und eine smarte Beleuchtung.
Der letzte wichtige Punkt einer guten Überwachungskamera ist die Qualität der Aufnahmen. Eine Auflösung von 2560 x 1440 px (3,7 MP) ist schon ordentlich, genutzt wird diese aber auch sehr gut. Nicht jede Überwachungskamera kann so gut mit ihrer hohen Auflösung umgehen.
Bei Tageslicht liefert die Eufy Floodlight Cam 2 Pro absolut naturgetreue Farben und einen (für eine Schwenkkamera) recht großen Betrachtungswinkel. Mit IR-Licht reicht es für ein gutes Bild mit gleichmäßiger Ausleuchtung, weißen, schwarzen und grauen Tönen aus.
Auch die farbige Nachtsicht überzeugt mit recht guten Farben, könnte mit dem großen LED-Flutlicht aber noch etwas besser sein. Gegenüber vielen anderen farbigen Nachtsichten, ist das aber ein Meckern auf sehr hohem Niveau.
Läuft man an einer Überwachungskamera vorbei und diese verfolgt einen, geht man davon aus, dass da jemand sitzt und einen beobachtet. Dem muss nicht so sein. Die Imou Cruiser 4MP macht das automatisch und ganz von selbst, sofern man das möchte und die Funktion aktiviert hat. Dann reagiert sie aber sehr schnell und verliert die verfolgte Person auch nicht, wenn diese etwas flotter unterwegs ist.
Auf den ersten Blick ist die Cruiser recht klobig, groß, leicht und wirkt dadurch nur bedingt hochwertig. Aufgrund der Möglichkeit der Schwenkbewegung ist eine kleinere Bauweise aber kaum möglich. Und vom Material und der Verarbeitung her gibt es auch nichts auszusetzen.
Die Cruiser verfügt über zwei Antennen und schwenkt horizontal um 355° als auch senkrecht um 90°. Nimmt man den Betrachtungswinkel von 88° in der Breite und 46° in der Höhe dazu, ermöglicht sie also einen kompletten Rundumblick.
Die beigelegte Halterung ermöglicht die Montage an der Wand oder der Decke und kann alternativ auch einfach hingestellt werden. Der Anschluss erfolgt über eine kurze Kabelpeitsche, die die Spannungsversorgung und einen LAN-Anschluss beinhaltet. Um diese wetterfest zu gestalten, liegt eine Verschraubung bei, die über den Stecker gezogen und mit einer dicken Dichtung Schutz vor Wettereinflüssen bietet.
Die App Imou Life ist relativ flink und sehr übersichtlich. Kameras werden mit der einfachen QR-Code-Methode hinzugefügt und beim Öffnen der App auch mit einem Vorschaubild angezeigt. So sieht man sofort, welche Kamera wo installiert wurde. Alternativ können auch alle Kameras gleichzeitig in der Live-Ansicht gezeigt werden.
Um die Bewegungserkennung der Imou Cruiser zu verbessern, lassen sich Aktivitätszonen und auch Privatbereiche festlegen. Zusätzlich lässt sich programmieren, zu welchen Zeiten sich die App per Push melden soll und zu welchen nicht. Leider gibt es auch nur diese Form der Benachrichtigung.
Die Kooperation mit Alexa scheint noch in den Kinderschuhen zu stecken. Wie bei den meisten Überwachungskameras, lässt sich das Bild auf dem Echo Show anzeigen. Zusätzlich werden die Kameras von Imou aber auch als Auslöser einer Routine angezeigt, was eher selten ist. Nur bei der Anwahl erscheint dann doch die Fehlermeldung, dass das Gerät momentan nicht unterstützt wird. Vielleicht ändert sich das mit einem Update.
Die Qualität der Aufnahmen ist nicht perfekt, aber ziemlich gut. Am Tage gibt es nichts zu meckern und die Imou Cruiser 4MP liefert satte Farben. Das Bild könnte nur etwas heller sein.
Nachts sollen auch farbige Aufnahmen gemacht werden, wofür es verschiedene Einstellungen und eine LED-Beleuchtung gibt. Hier muss man sich ein wenig ausprobieren, wie die besten Aufnahmen gemacht werden. Bei uns hat das mit der farbigen Nachtsicht nicht so gut funktioniert.
Die Imou Cruiser 4 MP bietet gute Bilder und eine ordentlich ausgestattete App. Ihr großer Vorteil liegt aber in der schwenkbaren Ausführung, die selbstständig bewegliche Ziele verfolgt. Ohne erkannte Bewegung dreht sie sich wieder auf ihre Ausgangsposition zurück.
Jede Überwachungskamera braucht eine Spannungsversorgung, eine Netzwerk- oder Internetanbindung und eine Speichermöglichkeit. An zwei der Punkte kann man mit der Eufy SoloCam S230 ein Häkchen machen. Sie hat Strom, versorgt sich selber damit und eine Speicherkarte ist ebenfalls bereits eingebaut.
Zugegeben, dezent ist die SoloCam nicht. Das ist allerdings auch nicht möglich, da das integrierte Solarpanel nun mal etwas Platz benötigt, um genügend Sonnenstrahlen einfangen zu können. Das macht sie größer und optisch auch etwas unförmig. Aber egal, es kommt auf die Funktionen an.
Die Eufy SoloCam SS230 kommt mit der typischen Kamera-Befestigung, die inzwischen sehr viele Überwachungskameras nutzen. Im Idealfall können Kameras sogar einfach ausgetauscht werden. Zusätzlich gibt es einen SYNC-Knopf und einen USB-C-Anschluss, über den sie bei zu wenig Sonne extern aufgeladen werden kann.
Entweder liebt man die Eufy SoloCam S230 oder findet einige Punkte, die einem gar nicht gefallen. Die Tatsache, dass sie mit eingebautem Akku, Solarpanel und fester Datenspeicherung ziemlich selbstständig arbeitet, zieht leider auch nach sich, dass sie in manchen Punkten unflexibel ist.
So gibt es beispielsweise keine andere Möglichkeit, als den internen Speicher zur Videoaufzeichnung zu nutzen. Es gibt keine Cloud – was einige sicher als Vorteil sehen – und auch keine Netzwerkaufzeichnung. Die S230 sollte also möglichst so angebracht werden, dass sie weder zerstört noch mitgenommen werden kann. Denn dann sind auch die Aufzeichnungen weg.
Dafür ist die App mit vielen weiteren Funktionen vollgestopft. Es lässt sich die Empfindlichkeit der Auslösung einstellen, der Erfassungsbereich ist flexibel einstellbar und auch die Verknüpfung mit der Sprachsteuerung klappt.
In Amazon Alexa lässt sich die Eufy sogar so gut integrieren, dass sie Routinen auslöst und beispielsweise die Gartenbeleuchtung einschaltet. Wird eine gewisse Zeit keine Bewegung erfasst, kann die Beleuchtung per Routine wieder abgeschaltet werden.
Bei der Bildqualität bewegt sich die Überwachungskamera Eufy SoloCam S230 in einem guten bis sehr guten Rahmen. Die Farben dürften gern etwas kräftiger sein, das Bild bringt aber eine gute Schärfe und auch ein recht großes Blickfeld mit.
Bei Dunkelheit und ohne die integrierte LED-Beleuchtung funktioniert die farbige Nachtsicht nicht. Das könnte allerdings auch an der blendenden Straßenlaterne liegen, die dem Sensor mehr Licht suggeriert als auf der überwachten Fläche tatsächlich ankommt. Damit haben viele Überwachungskameras ein Problem.
Mit aktivierter Beleuchtung sieht das Bild wieder recht gut aus. Es ist zwar bei weitem nicht so scharf wie mit Tageslicht aber Personen wären zu erkennen. Mit aktiver IR-Beleuchtung gibt es zwar keine farbigen Aufnahmen mehr aber das Bild wird gestochen scharf und ist nahezu perfekt.
Man liebt oder hasst sie. Die Eufy SoloCam S4230 besitzt einen fest verbauten Akku und ein integriertes Solarpanel. Selbst die Speicherkarte ist bereits eingebaut. Das ist einerseits sehr praktisch und lässt die Eufy selbstständig arbeiten, damit ist man aber auch unflexibel bei der Datenspeicherung, was so mancher nicht mögen wird.
Fällt das WLAN mal aus, liefern die meisten Überwachungskameras kein Bild mehr und fällt der Strom aus, sind davon auch die LAN-Kameras betroffen. Die einzige Alternative ist daher das Funknetz wofür es Überwachungskameras mit SIM-Karte gibt. Die Arlo Go2 kombiniert WLAN mit dem Funknetz. So wird wenn möglich das schnelle WLAN genutzt und steht das mal nicht zur Verfügung das 2G/3G-Netz.
Überwachungskameras von Arlo sind bei uns schon einige Jahre im Einsatz und man kann ihnen nicht nachsagen, dass sie nicht zuverlässig arbeiten würden. Vorteilhaft ist bei fast allen Modellen, dass sie die Möglichkeit bieten, Aufnahmen zentral auf einem USB-Stick zu speichern.
Dazu darf man sie aber nicht direkt in das WLAN einbinden, sondern muss die Überwachungskameras mit der Basisstation von Arlo verknüpfen. Auf Dauer ist es günstiger die Basis extra zu kaufen, als monatlich in die Cloud-Speicherung zu investieren. Einige ältere Modelle können sogar nur mit der Basisstation arbeiten.
Bei der Arlo Go2 funktioniert das in dieser Form nicht. Da sie sich per UMTS in das Telefonnetz einwählt, bleibt nur die Cloud oder aber die MicroSD-Karte die separat eingesteckt werden kann. Also wer nicht möchte, muss dennoch nicht die Cloud nutzen.
Die Installation in das WLAN-Netz ist sehr einfach. Die App öffnen, ein neues Gerät hinzufügen und per QR-Code die WLAN-Daten übertragen. Das war es bereits. Möchte man auch den mobilen Zugang einrichten, wird es etwas haarig, denn die Anleitung verschweigt hier etwas.
Ehe der UMTS-Zugang genutzt werden kann, muss bei jeder Telefonkarte der PIN eingegeben werden. Nur geht das bei einer Überwachungskamera nicht. Daher muss die SIM-Karte erst in einem Smartphone oder anderem Gerät freigeschaltet und der PIN deaktiviert werden. Erst dann kann die SIM-Karte in die Überwachungskamera. Mit der Erfahrung durch andere Kameras, ist die Verbindung dann ebenso schnell hergestellt.
An der Arlo App gibt es wenig auszusetzen. Gerade wer mehrere Kameras von Arlo nutzt, wird sich über die übersichtliche Ansicht freuen. Alle Kameras können in der Übersicht einzeln aktiviert und beobachtet werden.
Ebenso lässt sich einzeln einstellen, wie jede einzelne Kamera auf eine Bewegungserkennung reagiert. Soll sie nur ein Video aufnehmen? Eine Push-Nachricht oder Email senden? Die Sirene auslösen?Dabei lässt sich auch festlegen, in welchem Bereich Bewegungen erkannt werden sollen und ob sie von einem Menschen, einem Tier oder Auto kommen. Selbst abgelegte Pakete können erkannt werden.
Ein besonderes Highlight der Arlo Überwachungskameras und auch der Arlo Go2 ist die Verknüpfung mit Alexa. Hat Alexa bereits Zugriff auf die Kameras, muss gar nichts unternommen werden. Automatisch wird jede neue Arlo hinzugefügt.
Und interessant ist – das hat bei der Reolink Go 3G/4G nicht funktioniert – dass trotz der mobilen Einbindung eine komplette Integration in Alexa besteht. Also selbst wenn die Go2 nicht mit dem WLAN verbunden ist, kann sie als Auslöser einer Routine genutzt werden und bei erkannter Bewegung beispielsweise die Gartenbeleuchtung einschalten.
Die Bildqualität: Wenn Arlo hier irgendwann mal ordentlich zulegt, könnte der Thron der Reolink Lumus wackeln. Denn in puncto App ist Arlo klasse und die Integration in Alexa super. Da muss sich Reolink sogar geschlagen geben. Bei der Bildqualität kann die Arlo Go2 wiederum keiner Reolink das Wasser reichen.
Bei Tageslicht sind die Aufnahmen noch toll. Nicht ganz scharf aber mit perfekten Farben. Nachts wird es dann leider ziemlich matschig. Egal ob in farbiger Nachtsicht oder mit IR-Beleuchtung, die Schärfe der Tagaufnahmen wird nicht mehr erreicht, was sehr schade ist.
Aus technischer Sicht passt bei der Arlo Go2 von der App bis zur mobilen Nutzung mit SIM-Karte alles. Die Nutzung des Handy-Netzes verzögert alles um zwei bis drei Sekunden aber ansonsten gibt es keine Einschränkungen. Auch die Integration in die Sprachsteuerung von Alexa ist top. Leider hapert es wieder an der Bildqualität. Hier muss Arlo einfach noch eine Schippe drauflegen.
Außerdem getestet
Annke FCD600 I51DW
Die Überwachungskameras von Annke sind eher selten im privaten Bereich zu finden und gehören in die Überwachung von Firmen und Betrieben. Dort gibt es ein schnelles und gut ausgebautes Netzwerk und Netzwerkrekorder zeichnen rund um die Uhr auf.
Genau dafür ist auch die Überwachungskamera Annke FCD600 ausgelegt. Sie benötigt einen festen Stromanschluss und vor allem eine schnelle Netzwerkanbindung. Dazu können Alarmsignale ebenso per Kabel übertragen werden. Eine smarte Anbindung an eine Sprachsteuerung ist nicht nötig und die gibt es daher auch nicht.
Trotzdem hat die FCD600 mehr als begeistert. In ihr schlummern 2 Kameras, deren Bilder sich überschneiden und anschließend als ein 180° Blick ausgegeben wird. Das bietet eine enorm große Sichtfläche und das auch noch in brillanter Qualität.
Egal ob am Tage bei Sonnenschein oder in der Nacht mit IR-Beleuchtung, alles wird scharf dargestellt und Details sind gut zu erkennen. Das schaffen selbst Kameras mit einem viel kleinerem Bildausschnitt nicht. Mit beiden Kameras kommt die Annke auf immerhin 6 MP.
Nachts muss man sich aber nicht mit einem schwarz/weißem Bild zufrieden geben. Dank einer eingebauten LED-Beleuchtung ist auch eine farbige Nachtsicht möglich und selbst die kann sich sehen lassen. Obwohl die Fläche gar nicht so hell erleuchtet wird, sind weiße Flächen tatsächlich weiß und Farben werden gut dargestellt.
Nachteilig bei einer solch guten Darstellung über zwei Kameras ist allerdings, dass sie eine sehr schnelle Netzwerkanbindung benötigt. Im Test wurde das Livebild leider öfter von Artefakte überlagert.
TP-Link Tapo C420S2
Wenn es um die reine Bildqualität geht, wird die TP-Link Tapo C420 sicher nicht unter den Empfehlungen zu finden sein. Bei Tageslicht wirkt alles irgendwie unscharf, sehr aufgehellt und dadurch auch wieder blass. Und das, obwohl der Blickwinkel relativ klein ausfällt und die Kamera mit 2K QHD beworben wird.
Eine farbige Nachtsicht ist dank eingebauter LEDs zwar möglich, nur rein auf diese sollte man sich nicht verlassen. Wirklich gut wird die farbige Nachtsicht erst, wenn es weitere Lichtquellen gibt.
Trotzdem gefällt die Tapo 420 auch wieder, was zum Teil am Set Tapo C420S2 liegt. Das S steht hierbei für den beigelegten Smart Hub Tapo H200 und die 2 am Ende für die 2 Überwachungskameras. Mit dem Smart Hub ist es nämlich möglich, die Aufnahmen im Haus und getrennt von den Kameras zu speichern, ohne für eine Cloud zu bezahlen.
Dazu kommt, dass die Tapo App keine reine Kamera-App ist, sondern eine Smarthome-Zentrale, die Kameras, Saugroboter und weitere smarte Geräte verwaltet. Dadurch sind zwar nicht alle Funktionen sofort auffindbar und man muss ein wenig üben, aber letztendlich ist von Personenerkennung, über Aktivitätsbereiche bis zu Routinen und Szenen alles vorhanden.
Einen besonderen Wert legt der Hersteller bei der TP-Link Tapo C420 auf den Akku und die Akku-Verwaltung. Immerhin soll der geladene Akku 180 Tage lang durchhalten. Das konnten wir zwar nicht testen, aber ein großer Akku-Verlust konnte bei unseren Tests trotz eingebauter LED-Beleuchtung tatsächlich nicht verzeichnet werden.
Eufy S220 SoloCam
Die Eufy S220 SoloCam ist ein Gesamtpaket aus Überwachungskamera, integriertem Speicher und einem eingebauten Solarpanel. Ebenso ist es eine etwas günstigere Version unserer bereits ausgezeichneten Eufy SoloCam S230.
Was die Funktionen betrifft, sind sich beide Versionen sehr ähnlich und auch bezüglich der App gibt es keine Unterschiede.
Einen großen Unterschied gibt es jedoch in der Bildqualität. Bei Aufnahmen am Tag, gefällt uns die S220 etwas besser, wobei hier auch die Sonneneinstrahlung für kleine Unterschiede sorgen kann. Gut bis sehr gut sind beide Modelle.
In der Nacht schlägt die S230 die S220 jedoch deutlich, denn darin liegt ihr großer Unterschied. Während sich die S220 auf ihr IR-Licht verlassen muss, bietet die S230 integrierte LEDs und damit auch eine farbige Nachtsicht. Auch wenn diese eher mittelmäßig überzeugt hat.
Insgesamt gefällt das Gesamtpaket der Eufy S220 SoloCam. Wer auf die LED-Beleuchtung und farbige Nachtsicht verzichten kann, kommt gegenüber der S230 etwas günstiger weg.
Sannce I81BG
Eine Überwachungskamera mit Akku und Solarpanel und dann noch für einen günstigen Preis, klingt super. Gute Technik gibt es jedoch nicht geschenkt und wer am falschen Ende spart, zahlt letztendlich drauf oder muss sich mit einem mittelmäßigem Ergebnis zufrieden geben.
Ob die Sannce I81BG schnell kaputt geht und man später drauf zahlt, können wir leider nicht testen. Dass man sich mit einem mittelmäßigem Ergebnis zufrieden geben muss, jedoch leider bestätigen.
Grundlegend sind die Funktionen der App ok, auch wenn es keine Aktivitätszonen gibt. Sie zeigt sich sehr aufgeräumt und bietet ausreichend Einstellungsmöglichkeiten. Etwas kurios ist allerdings, dass nicht die App Sannce Anwendung findet, sondern die App iCsee, die es nur in Englisch gibt.
Als positiv kann sicher die farbige Nachtsicht gesehen werden, allerdings nur die Funktion selbst. Das Ergebnis ist nicht so berauschend. Die integrierte Beleuchtung reicht nur für ein matschiges und unscharfes Bild aus. Kommt die Gartenbeleuchtung dazu, wird es etwas besser. Aber selbst bei voller Beleuchtung am Tage, ist die Bildqualität (trotz sehr kleinem Bildausschnitt) nur mittelmäßig.
Insgesamt funktioniert die Sannce I81BG schon und die Kombination aus Überwachungskamera mit Solarpanel ist günstig. Man bekommt aber eben was man bezahlt und das ist in einigen Punkten nur mittelmäßig.
TP-Link Tapo C500
Wer mit tp-link auf seine smarte Technik setzt, kommt um Überwachungskameras nicht herum. Ob es aber unbedingt die tp-link Tapo C500 sein muss?
An der smarten Anbindung gibt es mit Amazon Alexa, Google Assistant, IFTTT und Smart Things sicher nichts auszusetzen. Auch wenn die Kamera in Alexa als Routinenauslösung angezeigt wird, was jedoch nicht funktioniert.
Auch die dazugehörige App gefällt, die im Grunde nicht nur für die Überwachungskamera da ist, sondern eine Smarthome-Zentrale bietet.
Dazu kommt, dass es sich bei der C500 um eine schwenkbare Kamera handelt, die menschliche Bewegungen erkennt und diese sogar folgt. Aus der Sicht und vor allem beim günstigen Preis macht man sicher nichts verkehrt.
Nicht überzeugen kann dagegen die Bildqualität. Am Tag sehen die Farben noch gut aus, es gibt jedoch nur einen sehr kleinen Bildausschnitt zu sehen. Die Nachtsicht mit IR kennt fast nur schwarz/weiß und bei der farbigen Nachtsicht wird es richtig duster. Kommt allerdings eine externe Beleuchtung dazu, kann man mit der Bildqualität einigermaßen zufrieden sein.
Ring Spotlight Cam Pro
Ring begeistert mit seinem Komplettpaket aus Video-Türklingel und Alarmanlage. Dazu kommt eine erstklassige smarte Einbindung, wodurch der Bewegungsmelder beispielsweise das Licht schalten oder bei Bedarf Alarm auslösen kann.
Dasselbe gilt für die Überwachungskamera Ring Spotlight Cam Pro Akku. Auch sie kann überwachen und gleichzeitig in Alexa Routinen auslösen. Fans von Google bleiben leider auf der Strecke, denn Ring mag nur Alexa.
Ebenso speziell ist Ring, wenn es um die Datenspeicherung geht. Ohne ein kostenpflichtiges Abo geht nichts und das schlägt monatlich mit 4 € je Kamera zubuche. Bei zwei Kameras wird es mit 2,50 € je Kamera etwas günstiger.
Die Ring Spotlight Cam Pro Akku lohnt sich nur für denjenigen, der mit vielen Produkten auf Ring setzt und eh den Protect-Plan Plus nutzt.
Aber selbst dann kann die Spotlight Cam Pro nur bedingt überzeugen. An der App und den Funktionen gibt es nichts auszusetzen. An der Bildqualität schon. Positiv fällt zwar der große Betrachtungswinkel auf, dafür ist das Bild selbst bei Tageslicht sehr dunkel und unscharf.
Die farbige Nachtsicht ist ebenfalls zu dunkel und dazu sehr vermatscht. Es dürfte extrem schwer fallen, so ein Gesicht zu erkennen. Die IR-Nachtsicht wirkt schon etwas detailreicher, leuchtet aber nur sehr zentral gut aus.
Annke C500 I51DM
Die Überwachungskamera Annke C500 ist der Beweis, dass Pixel nicht alles sind. Mit einer Auflösung von 2560 x 1920 px verspricht sie ein gestochen scharfes Bild, kann dieses aber nur bedingt liefern.
Am Tag sieht es recht gut aus, zeigt aber einen leichten Rotstich. Damit lässt sich sicher leben, denn immerhin fällt der Betrachtungswinkel recht groß aus. Für 5 MP hätten wir jedoch mehr erwartet. Die Annke FCD600 bietet mit gerade 1 MP mehr die doppelte Sichtbreite und dennoch ein ähnlich gutes Bild.
Auch die Aufnahme in der Nacht mit IR-Licht erreicht nur ein ok. Die Abstufungen sind nicht fein genug und der Rasen wirkt wie eine einheitliche Fläche. Hier wird sie von der Annke FCD600 um längen geschlagen.
Ansonsten gilt für die Annke C500 dasselbe, wie für die meisten Annke-Kameras. Sie sind zur dauerhaften Überwachung mit einer entsprechenden Steuerung gedacht. Die perfekte Einrichtung ist kompliziert, smarte Funktionen gibt es nicht und mit einem nicht so leistungsfähigem Netzwerk gerät die Datenübertragung schnell an ihr Limit.
Netatmo NOC01-DE (Presence)
Die große Enttäuschung im Update 08/2023 heißt Netatmo MOC01-DE. Ein sehr hoher Preis für ein schwache Außenleuchte mit noch schwächerer Kamera.
Auch wenn die Auflösung nicht immer ein Indiz für gute oder schlechte Bildqualität ist hat sich doch gezeigt, dass 1920 x 1080 px einfach zu wenig sind. Bereits am Tage bei bestem Wetter, zeigt sich das Bild unscharf, matschig und total übersteuert. Hellblaue Flächen im Pool werden weiß, der grüne Rasen wird grün/gelb und selbst die grauen Polster der Sonneninsel sind weiß.
Noch schlimmer wird es nachts mit der integrierten LED-Beleuchtung. Diese soll eine farbige Nachtsicht ermöglich und tatsächlich lassen sich auf dem dunklen Bild auch ein paar Farben erkennen. Wirklich brauchbar ist die Aufnahme jedoch nicht.
Zu Gute halten kann man der App, dass sie mit Amazon Alexa, Google Assistant und Apple Homekit arbeitet. Auf Funktionen wie Geofencing oder eine Empfindlichkeitseinstellung muss man jedoch verzichten.
Die Netatmo MOC01-DE ist bereits seit ein paar Jahren erhältlich und hatte ihre Zeit. Damals war sie sicher gut, heute kann sie mit aktuellen Überwachungskameras nicht mehr mithalten.
D-Link DCS-2802KT-EU
Die zwei D-Link-Überwachungskameras im Set bieten zahlreiche Vorzüge, allerdings für einen kräftigen Aufpreis. Zum einen ist ihre Verarbeitung vorbildlich, in dieser Hinsicht und auch bei der Optik und Befestigung ähnelt D-Link den Arlo-Konkurrenten stark. Die Kameras können mit dem Magnet-Halbkreis an der Wand befestigt werden.
Das erlaubt eine sehr einfache Ausrichtung und Nachjustierung. Für die Dachmontage, also stehend auf einer Oberfläche, benutzen Sie die Stativverschraubung auf der Unterseite. Eine entsprechende Halterung liegt bei. Die Kameras sind nach dem Aufstellen der Basis-Station zügig eingerichtet, sie haben dafür einen Sync-Button. Die Basis ist per Netzkabel mit ihrem Router verbunden und muss im Gebäude aufgestellt werden, sie ist nicht wetterfest.
Die Basisstation ist mit einer Sirene ausgerüstet, die auf Wunsch automatisch bei einem Alarmereignis angeht. Vielleicht ist es aber gar nicht in Ihrem Interesse, denn wenn der Täter die Basis aufgrund des Lärms findet, stiehlt er gegebenenfalls gleich das Videomaterial.
Die Videoaufnahmen gelingen fast ohne Verzögerungszeit. Das ist besonders lobenswert, die anderen Kameras haben durchaus mal ein bis zwei Sekunden Verzögerung. In dieser Zeit sind Menschen manchmal schon wieder aus dem Blickfeld der Kamera verschwunden.
Unterm Strich halten wir die D-Link DCS-2802KT-EU für eine sehr gute Lösung, die sich allerdings aufgrund ihrer Komplexität an ambitionierte Alarmanlagen-Fans richtet, die perspektivisch auch noch weitere Kameras integrieren möchten. Wer eine schnelle Lösung sucht, ist woanders besser aufgehoben.
Lupus LE221
Robust, wetterfest, wartungsfrei und erstklassige Bildqualität – das sind die Merkmale der Lupus IE221. Alle, die nicht auf Akkus oder Batterien angewiesen sein wollen, eine klassische Verkabelung bevorzugen und auch von einem hohen Preis nicht abgeschreckt werden, werden mit der Lupus wahrscheinlich zufrieden sein.
Lupus hat keine Cloud, Sie kümmern sich selbst um die Verwahrung ihrer Alarm-Clips (SD-Karte bis 128 Gigabyte). Für jede Überwachungskamera wird ein Nutzername und ein Passwort eingerichtet. Das klingt lästig, ist aber nötig, weil es keinen zentralen Account gibt. Sie müssen sich also nicht beim Hersteller registrieren und irgendwelche Daten preisgeben.