München: Verwirrung um Umzüge von Schulen endlich geklärt
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Was zuerst – Sanierung oder Zwischennutzung? Viertelpolitik und Stadt zoffen sich um Zukunft zweier Gymnasien

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Das neue „Hausenstein“ soll 2024 fertig werden.
Das neue „Hausenstein“ soll 2024 fertig werden. © Katrin Hildebrand

Um den Umzug des Luitpold-Gymnasiums und des „Hausenstein“-Gymnasiums in Bogenhausen gab es allerlei Verwirrung. Nun hat der BA eine Lösung für die beiden Schulen gefunden.

Bogenhausen ‒ Im kommenden Jahr soll es so weit sein. Dann zieht das Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium vom Arabellapark in einen Neubau nach Oberföhring. Was aber passiert mit dem leeren, alten Schulhaus? Die Optionen, welche die Stadt derzeit anbietet: entweder es wird sofort saniert und dann erst zieht das Luitpold-Gymnasium aus dem Lehel ein oder es beherbergt alternativ bis 2029 das „Luitpold“ und wird anschließend saniert. Der BA Bogenhausen hat sich nun nach kontroversen Debatten für letztere Variante entschieden.

„Aber nur schweren Herzens“, sagte Robert Brannekämper (CSU), Vorsitzender des Unterausschusses Stadtplanung. „Der Schülerberg wird anders nicht zu bewältigen sein.“ Die Option sieht vor, das in die Jahre gekommene Hausenstein-Gymnasium an der Elektrastraße im Arabellapark kurz nach dem Umzug der Schüler nach Oberföhring nicht umfangreich zu sanieren. Stattdessen soll nur das Gröbste am Bau gekittet werden, damit schon Mitte 2025 das Luitpold-Gymnasium dort einziehen kann.

2025 könnten die Klassen vom Luitpold-Gymnasium für mehrere Jahre ins alte „Hausenstein“ ziehen.
2025 könnten die Klassen vom Luitpold-Gymnasium für mehrere Jahre ins alte „Hausenstein“ ziehen. © Katrin Hildebrand

Verwirrung um Gymnasien: Bildungsreferat befürwortet Plan, SPD und Grüne eher weniger

Dessen Stammhaus an der Seeaustraße im Lehel muss nämlich auch dringend wieder in Schuss gebracht werden. Und da viele Bogenhausener ans „Luitpold“ gehen, würde der Schulweg für einige während des Umbaus sogar kürzer. Nach Rechnungen des Referats für Bildung und Sport (RBS) stünden bei dieser Variante außerdem für beide Gymnasien mehr Klassenzimmer zur Verfügung als bei der Alternativlösung.

SPD und Grüne sehen das anders. „Die Bausubstanz des ,Hausenstein‘ war schon vor 30 Jahren marode“, schimpfte Christiane Hacker (SPD). Bei einem Runden Tisch zum Thema vor etwa zehn Jahren habe die Stadt der Lokalpolitik versichert, dass sie das Gebäude an der Elektrastraße nach dem Umzug der Schüler nach Oberföhring generalsanieren werde. „Man kann den Luitpold-Gymnasiasten dieses stinkende, marode Gebäude nicht zumuten“, machte Hacker ihrem Ärger Luft. Viel lieber sei ihr eine dritte Variante: dass die Schüler aus dem Lehel, wie ganz ursprünglich geplant, in einen anderen bestehenden Interimsbau an der Alten Heide ausgelagert würden – und das alte „Hausenstein“ endlich eine Sanierung bekäme.

Das alte „Hausenstein“ würde laut BA-Beschluss anschließend umfangreich saniert.
Das alte „Hausenstein“ würde laut BA-Beschluss anschließend umfangreich saniert. © Katrin Hildebrand

Verwirrung um Gymnasien: Alte Heide als Gymnasialversorgung im Norden

Diese Variante stand lange zur Debatte. Doch sie gefiel nicht allen. Sowohl der BA Bogenhausen als auch die Kollegen aus Au-Haidhausen beantragten mehrheitlich bei der Stadt, diese Lösung wegen der weiten Schulwege fallen zu lassen. RBS-Sprecher Andreas Haas erklärt nun auf Hallo-Nachfrage, dass die Schulfamilie, unter anderem der Elternbeirat, die Auslagerung des „Luitpold“ ins „Hausenstein“ bevorzuge und die Stadt zwischenzeitlich den Standort Alte Heide ausgeschlossen habe.

„Die Alte Heide soll zur Gymnasialversorgung im Norden hergenommen werden“, erklärte eine Vertreterin des RBS nun auch gegenüber dem BA – und sorgte bei einzelnen Mitgliedern für Irritation. „Das hören wir hier zum ersten Mal“, schimpfte Grünen-Fraktionssprecherin Petra Cock­rell. Auch Elisabeth Pangerl (CSU), Vorsitzende des Unterausschusses Bildung, meinte: „Ich muss der Kollegin zustimmen, diese Info ist überraschend.“

Nun, wo sich die Mehrheit der Viertelpolitiker für einen Umzug des „Luitpold“ ins alte „Hausenstein“ ausgesprochen hat, sollen am Bau an der Elektrastraße 2024/25 Instandsetzungsarbeiten wie Streichen oder Reparaturen stattfinden. Auch will das Baureferat, wie Hallo auf Nachfrage erfuhr, zuvor die Tiefgarage sanieren. Etwa Mitte 2025 könnte das Luitpold-Gymnasium dort einziehen.

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