Auswärtiges Amt ruft Botschafter Alexander Graf Lambsdorff aus Moskau zurück

Auswärtiges Amt ruft Botschafter aus Moskau zurück

Deutschlands Botschafter in Moskau Alexander Graf Lambsdorff kehrt für Beratungen zurück nach Berlin. Hintergrund ist der Russland zugeschriebene Cyberangriff unter anderem auf die SPD.

Der deutsche Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, steigt in einen Wagen im März 2024.
Der deutsche Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, steigt in einen Wagen im März 2024.Mikhail Voskresenskiy/imago

Deutschland hat seinen Botschafter in Russland, Alexander Graf Lambsdorff, zu Konsultationen zurückgerufen. Das teilte das Auswärtige Amt am Montag mit. Der Schritt steht in Zusammenhang mit einem Cyber-Angriff, der russischen Hackern des Militärgeheimdienstes zugeschrieben wird. Er traf unter anderem die SPD. 

Der Botschafter soll sich demnach für eine Woche in Berlin aufhalten und dann nach Russland zurückkehren. Die Bundesregierung nehme den Vorfall „sehr ernst“, sagte die Sprecherin. Er reihe sich zudem ein, „in weitere Ereignisse in den vergangenen Monaten“. Mit Blick auf die Beratungen mit Lambsdorff in Berlin sprach sie von einem „üblichen Verfahren“.

Guten Morgen, Berlin Newsletter
Vielen Dank für Ihre Anmeldung.
Sie erhalten eine Bestätigung per E-Mail.

Russische Hacker-Gruppe nutzte Sicherheitslücke bei Outlook

Zuvor war bekannt geworden, dass die Bundesregierung eine Einheit des russischen Militärgeheimdienstes für einen Cyberangriff auf die SPD im vergangenen Jahr verantwortlich macht. „Staatliche russische Hacker haben Deutschland im Cyberraum angegriffen“, hatte Außenministerin Annalena Baerbock während in der vergangenen Woche ihres Australien-Besuchs in Adelaide erklärt. Die Hacker-Gruppe APT 28, die vom russischen Militärgeheimdienst GRU gesteuert wird, soll in der SPD-Parteizentrale seit mindestens März 2022 über einen längeren Zeitraum eine damals nicht bekannte kritische Sicherheitslücke in Microsoft Outlook ausgenutzt haben, um vor allem E-Mail-Konten zu kompromittieren.

Weitere Cyberangriffe richteten sich laut Innenministerium gegen deutsche Unternehmen aus den Bereichen Logistik, Rüstung, Luft- und Raumfahrt, IT-Dienstleistungen sowie gegen Stiftungen und Verbände.