Der Abituriententag: Die Geschichte einer Jugendschuld von Franz Werfel bei LovelyBooks (Literatur)

Der AbituriententagDie Geschichte einer Jugendschuld

4,0 Sterne bei

Neue Kurzmeinungen

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Chanti97
vor 7 Jahren

Wunderbares Buch über das Leben mit einer tief verborgenen Schuld! Spannend.

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Beust
vor 8 Jahren

Man rast durch die Seiten in der Hoffnung, doch irgendwann eingreifen zu können - vergeblich. Großartig!

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Inhaltsangabe

Werfels Roman spielt in einer Großstadt - höchstwahrscheinlich Prag - zwischen den beiden Weltkriegen. Dort hat der dreiundvierzigjährige, aus Wien stammende Untersuchungsrichter Landesgerichtsrat Dr. Ernst Sebastian von Portorosso im Jahr 1927, an dem Tag, an dem ein Klassentreffen ansteht, einen Festgenommenen zu verhören, der verdächtigt wird, die Prostituierte Klementine Feichtinger in deren Wohnung erschossen zu haben. Er glaubt in dem Beschuldigten den ehemaligen Klassenkameraden Franz Adler zu erkennen. Diese Befragung führt zu einer Selbstreflexion über die schulische Vergangenheit, in der am Ende die Schuldfrage beantwortet wird. Am nächsten Tag setzt Sebastian die Befragung fort, muss aber erkennen, dass der Beschuldigte keine Ähnlichkeit mit seinem früheren Mitschüler hat, und als er noch einmal die Personenangaben in der Akte prüft, stellt er fest, dass es sich um eine Verwechslung handelt. Das Manuskript des Romans Der Abituriententag schrieb Franz Werfel 1926 innerhalb eines Monats, möglicherweise inspiriert durch ein Treffen mit seinen früheren Klassenkameraden Willy Haas und Ernst Deutsch. In Kindlers Literaturlexikon wird von einem Treffen mit Hermann Sudermann in Italien ausgegangen. Die Schilderungen dessen harter Schulzeit seien Inspiration gewesen. Gleichwohl ist in Werfels Biographie eine auffällige Parallele zu den Romanfiguren zu finden, denn er ist ebenfalls von Wien nach Prag an das deutsche Gymnasium in der Stephansgasse gewechselt und litt unter dem alten Schulsystem.

Buchdetails

Aktuelle Ausgabe
ISBN:9783947618170
Sprache:Deutsch
Ausgabe:Gebundenes Buch
Umfang:208 Seiten
Verlag:Boer Verlag
Erscheinungsdatum:01.01.2018
Das aktuelle Hörbuch ist am 01.04.2018 bei Hierax Medien erschienen.

Rezensionen und Bewertungen

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PaulTemples avatar
PaulTemplevor 10 Jahren
Über das Quälen von Mitschülern

Der Untertitel "Die Geschichte einer Jugendschuld" lässt schon erahnen, dass beim "Abituriententag" dem Thema Schuld eine große Rolle im Romanverlauf zukommen wird. Der Richter Sebastian nimmt am 25jährigen Abituriententreffen seiner ehemaligen Klasse teil und erinnert sich daraufhin an Begebenheiten seiner Schulzeit (um 1900), als er und mehrere Klassenkameraden einen Mitschüler psychisch quälten und an seinem vermeintlichen Niedergang große Schuld tragen. 
Wie schon bei "Unterm Rad" von Hesse, zeichnet Franz Werfel ein düsteres, unmenschliches und wohl auch realistisches Portrait eines Gymnasiums um die Jahrhundertwende. Der stets vorhandene, mit Angst und nicht selten Selbstmordgedanken verbundene Leistungsdruck überdeckt den Alltag der Schüler, die sich dennoch bemühen, so etwas wie Spaß oder Abenteuer zu erleben - mit einschneidenden schulischen Konsequenzen. 

Klare Leseempfehlung!

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UteSeiberthvor 12 Jahren
Rezension zu "Der Abituriententag" von Franz Werfel

Diese Geschichte einer hinterlistigen Handlung unter Abiturienten am Anfang des letzten Jahrhunderts hat mich erst einmal etwas ratlos zurückgelassen,weil die Geschichte zwischen den zwei Jungen nicht eindeutig erzählt wird.Sie wird im Rückblick eines Untersuchungsrichters erzählt,der die Sache eines Kleinkriminellen untersuchen soll für den Richter.Da dieser ihn an einen früheren Klassenkameraden erinnert, dem er im Abiturjahr recht übel mitgespielt hat, kommt seine Erinnerung ins Laufen.Werfel kann sich sehr gut in die Psyche dieser jungen Leute hineinversetzen, aber es dauert endlos, bis dies Sac he weitererzählt wird.Dabei kommt heraus,dass er einen jüdischen Klassenkameraden damals erst lächerlich gemacht hat vor der Klasse und ihn dann zu einer nächtlichen Notenfälschung im Klassenbuch hineingezogen hat..
Sie werden beinahe erwischt, aber der Erzähler glaubt, dass er wegen dess hohen Standes seiners Vaters als Richter keinen Hinauswurf aus der Schule zu befürchten hätte,hingegen sein recht mittelloser jüdischer Mitschüler.Er klaut den Schmuck der alten Tanten des Schulkamedaen,versetzt sie und bugsiert diesen Jungen mit einem Koffer und diesem Geld in einen Zug um ins Ausland zu entkommen.Da er nicht weiß, was aus dem Jungen geworden ist plagen ihn Schuldvorstellungen ,weil er meint,dieser Kamerad könnte durch seine Schuld kriminell geworden sein, bis es sich herausstellt,dass es sich bei dem Kleinkriminellen,den er begutachten soll,nicht um den ehemaligen Klassenkameraden handelt.Das Positive an diese Geschichte scheint mir zu sein,dass sich dieser Untersuchungsrichter auch noch Jahre später schämt seinem damaligen Klassenkameraden so übel mitgepielt zu haben.

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Chanti97vor 7 Jahren
Kurzmeinung: Wunderbares Buch über das Leben mit einer tief verborgenen Schuld! Spannend.
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Beustvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Man rast durch die Seiten in der Hoffnung, doch irgendwann eingreifen zu können - vergeblich. Großartig!
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Aliknechtvor 7 Jahren
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matthecatvor 7 Jahren
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matthecatvor 7 Jahren
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waschi1vor 8 Jahren
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Cosifanvor 9 Jahren
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Wolfgang_Wambachvor 9 Jahren

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