Der Untertitel "Die Geschichte einer Jugendschuld" lässt schon erahnen, dass beim "Abituriententag" dem Thema Schuld eine große Rolle im Romanverlauf zukommen wird. Der Richter Sebastian nimmt am 25jährigen Abituriententreffen seiner ehemaligen Klasse teil und erinnert sich daraufhin an Begebenheiten seiner Schulzeit (um 1900), als er und mehrere Klassenkameraden einen Mitschüler psychisch quälten und an seinem vermeintlichen Niedergang große Schuld tragen.
Wie schon bei "Unterm Rad" von Hesse, zeichnet Franz Werfel ein düsteres, unmenschliches und wohl auch realistisches Portrait eines Gymnasiums um die Jahrhundertwende. Der stets vorhandene, mit Angst und nicht selten Selbstmordgedanken verbundene Leistungsdruck überdeckt den Alltag der Schüler, die sich dennoch bemühen, so etwas wie Spaß oder Abenteuer zu erleben - mit einschneidenden schulischen Konsequenzen.
Klare Leseempfehlung!
Der AbituriententagDie Geschichte einer Jugendschuld
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Wunderbares Buch über das Leben mit einer tief verborgenen Schuld! Spannend.
Man rast durch die Seiten in der Hoffnung, doch irgendwann eingreifen zu können - vergeblich. Großartig!
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Diese Geschichte einer hinterlistigen Handlung unter Abiturienten am Anfang des letzten Jahrhunderts hat mich erst einmal etwas ratlos zurückgelassen,weil die Geschichte zwischen den zwei Jungen nicht eindeutig erzählt wird.Sie wird im Rückblick eines Untersuchungsrichters erzählt,der die Sache eines Kleinkriminellen untersuchen soll für den Richter.Da dieser ihn an einen früheren Klassenkameraden erinnert, dem er im Abiturjahr recht übel mitgespielt hat, kommt seine Erinnerung ins Laufen.Werfel kann sich sehr gut in die Psyche dieser jungen Leute hineinversetzen, aber es dauert endlos, bis dies Sac he weitererzählt wird.Dabei kommt heraus,dass er einen jüdischen Klassenkameraden damals erst lächerlich gemacht hat vor der Klasse und ihn dann zu einer nächtlichen Notenfälschung im Klassenbuch hineingezogen hat..
Sie werden beinahe erwischt, aber der Erzähler glaubt, dass er wegen dess hohen Standes seiners Vaters als Richter keinen Hinauswurf aus der Schule zu befürchten hätte,hingegen sein recht mittelloser jüdischer Mitschüler.Er klaut den Schmuck der alten Tanten des Schulkamedaen,versetzt sie und bugsiert diesen Jungen mit einem Koffer und diesem Geld in einen Zug um ins Ausland zu entkommen.Da er nicht weiß, was aus dem Jungen geworden ist plagen ihn Schuldvorstellungen ,weil er meint,dieser Kamerad könnte durch seine Schuld kriminell geworden sein, bis es sich herausstellt,dass es sich bei dem Kleinkriminellen,den er begutachten soll,nicht um den ehemaligen Klassenkameraden handelt.Das Positive an diese Geschichte scheint mir zu sein,dass sich dieser Untersuchungsrichter auch noch Jahre später schämt seinem damaligen Klassenkameraden so übel mitgepielt zu haben.
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