Der „Rolfe“ hatte viele Rollen und wird in Olching fehlen
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Der „Rolfe“ hatte viele Rollen und wird in Olching fehlen

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Rolf Dressel in seinem Lieblings-Bühnengewand. repro: os
Rolf Dressel in seinem Lieblings-Bühnengewand. © os (Repro).

Rolf Dressel war mit großer Leidenschaft bei der Volksbühne und engagierte sich in mehreren Bereichen. Jetzt ist er im Alter von 64 Jahren gestorben.

Olching – Er war der Bürgermeister, der Großbauer, der Wirt. In vielen Rollen hat man Rolf Dressel gesehen, seit er im Jahr 2000 zur Volksbühne Olching stieß. Es mussten für ihn nicht die Hauptrollen sein – Hauptsache dabei sein, war sein Motto. Am liebsten verkörperte er den klassischen Grantler. Und das mit einer solchen Inbrunst, dass es im Theaterarchiv so gut wie kein Foto gibt, auf dem er lacht, heißt es vonseiten der Volksbühne.

Dabei habe Rolf Dressel, zuletzt zweiter Vorsitzender des Vereins, abseits der Bühne oft dazu beigetragen, dass der Rest der Truppe sich vor Lachen bog. Der Olchinger hatte noch ein weiteres Hobby – seinen Beruf als Maurer und Hochbau-Polier. Etwas anderes wollte er nie machen.

Bauleiter

Zuletzt arbeitete er als Bauleiter in der Baufirma seines Sohnes und gab sein wertvolles Wissen an die nächste Generation weiter. Weil er oft Wohnungen umbaute oder sanierte, war Rolf Dressel in seinem Freundeskreis der Ansprechpartner schlechthin, wenn jemand auf Wohnungssuche war. Er wusste vor allen anderen, wo etwas frei wurde, und konnte Immobilieneigentümer gezielt ansprechen. Etlichen seiner Freunde verhalf er dank seiner Kontakte zu einer neuen Bleibe.

Sportskanone

Als junger Mann war Rolfe, wie ihn seine Freunde nannten, eine Sportskanone – Turner, Leichtathlet, Skifahrer, Skilehrer, Handballer beim TSV Olching, Fußballer beim SC Olching und dem TSV Geiselbullach. Letzterem folgte er als Edel-Fan bis fast zuletzt zu jedem Spiel. Auch am TSV 1860 München hing sein Herz. In jungen Jahren reiste er zu allen Spielen in ganz Deutschland.

Den ebenfalls aus Olching stammenden mehrfachen Deutschen Speedway-Meister Martin Smolinski begleitete er zu Rennen in Polen, England und Schweden, um dort in der Box zu helfen. Anpacken – das war Rolf Dressels Sache. Mit dem Daxer-Stammtisch und später der Volksbühne baute er für den Olchinger Faschingszug Motivwagen, die oft mit dem ersten Preis belohnt wurden.

Organisationstalent

Auch im eigenen Zuhause, das er mit Ehefrau Edith und den Kindern Matthias und Sandra teilte, gab es immer etwas umzubauen und zu verschönern. Und wenn Rolf Dressel nicht gerade irgendwo Hand anlegte, kam sein Organisationstalent zum Einsatz – egal, ob es um Fußballturniere, Feste oder Faschingsbälle ging.

Den Freunden von der Volksbühne wird er wohl in seinem Lieblings-Bühnengewand in Erinnerung bleiben – einem altgedienten Trachtenanzug, in der Hand den Hackstecken. Noch im letzten Jahr half Dressel beim Freilufttheater am Gut Graßlfing, wo er konnte, obwohl er bereits schwer erkrankt war. Nun hat sich der Vorhang für den zweifachen Großvater für immer geschlossen. Er wurde 64 Jahre alt.

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