Willy Brandt verkörperte nicht den Typ des Familienmenschen, wie man ihn sich heute auch für einen Politiker wünscht. 1913 geboren, gehörte er zur „Generation der unnahbaren Väter“, wie es eine Journalistin einmal formuliert hat. Aber wenn man genauer hinsieht, relativiert sich diese Einschätzung. Brandt – als Politiker in der Welt zuhause – brachte zuhause oder im Urlaub durchaus Zeit für seine Kinder auf.Matthias Brandt, bekannter Schauspieler (“Polizeiruf 110„), Buchautor und 1961 geborener dritter Sohn von Rut und Willy Brandt, hat in seine Kindheitserinnerungen „Raumpatrouille“ (2016 erschienen) stellenweise neben der öfters präsenten Mutter Rut auch den Vater eingebaut. Der hatte neben
Geschichte
Der Bundeskanzler als Papa: Schauspieler Matthias Brandt erzählt in Kindheitsgeschichten von seinem Vater
Willy Brandt war bereits fast 50, als 1961 sein Sohn Matthias geboren wurde. In den 60er-Jahren konnte Brandt in der SPD durchstarten. Er regierte erst Berlin, wurde dann Außenminister und Vizekanzler in Bonn. Für Familie blieb da kaum Zeit. Wenn der Papa aber mal zuhause war, konnte es sehr nett mit ihm werden.