Unternehmensgeschichte Inditex
Wunderlabel Logo

Wunderlabel

®
Lab

Veröffentlicht: 2023-06-22 ǀ Aktualisiert: 2023-07-25

Unternehmensgeschichte
Inditex

Passend zu diesem Beitrag: Finanzdaten Inditex.

Inditex ist der größte Fast Fashion-Konzern der Welt. Hervorgegangen aus dem Textilunternehmen Zara, begann das Unternehmen 1988 mit seiner weltweiten Expansion. Dabei ist das Unternehmen in alle Bereiche vom Design bis zum Verkauf der Produkte involviert.

Immer wieder gibt es Kritik an den Arbeitsbedingungen und der Produktionsweise von Fast Fashion. Dem unternehmerischen Erfolg tut dies jedoch keinen Abbruch. Im Gegenteil: Längst findet man Inditex-Geschäfte auf der Fifth Avenue in New York, auf der Piazza Duomo in Mailand, auf der Regent Street und der Oxford Street in London, auf der Frankfurter Zeil, auf der Nanjing West Road in Shanghai, in Shibuya in Tokio, in Nişantaşı in Istanbul, in Myeong-dong in Seoul oder in der Kärntner Straße in Wien.

Gegründet 1985
Gründer

Amancio Ortega

Rosalía Mera

Firmensitz Arteixo, Galicia, Spain
Schlüsselpersonen

Óscar García Maceiras (CEO)

Marta Ortega (Vorsitzende)

Produkte Bekleidung, Schuhe, Modeaccessoires, Wohntextilien
Tochtergesellschaften Zara, Pull&Bear, Bershka, Massimo Dutti, Stradivarius, Oysho, Zara Home, Uterqüe, Lefties
Website inditex.com
  • 1975: Gründung des Unternehmens Zara

    Amancio Ortega, der bereits seit 1963 in der Textilbranche als Konfektionär für einen Hemdenhersteller tätig war, gründet mit der Eröffnung der ersten Filiale in La Coruña das Unternehmen Zara und wechselt vom Hersteller zum Verkäufer von Bekleidung. Dabei verfolgt das Unternehmen das innovative Konzept, statt langlebiger Kleidungsstücke ein breites Sortiment zu günstigen Preisen anzubieten. Das Unternehmen setzt schnell auf innovative Computertechnologie und stellt bereits im folgenden Jahr einen Professor, José María Castellano, ein, um die Rechenleistung des Unternehmens zu steigern.

  • 1984: Castellano wird Geschäftsführer des Unternehmens

    Der Computerspezialist Castellano wird von Ortega zum Geschäftsführer des Unternehmens ernannt.

  • 1985: Zusammenfassung der Aktivitäten – Inditex wird geboren

    Der Unternehmer Ortega fasst seine Geschäftstätigkeiten unter dem Namen Inditex zusammen – ein Kürzel für Industria de Diseño Textil S.A.

  • 1988: Erste Expansion ins Ausland

    Mit der Eröffnung einer Zara-Filiale in Porto weitet Inditex seine Aktivitäten erstmals ins Ausland aus. Weitere Filialen in New York und Paris folgen.

  • 1990: Schuhkollektion für Kinder

    In der Kinderabteilung der Zara-Geschäft wird die firmeneigene Schuhkollektion Tempe eingeführt. Das Unternehmen expandiert nach Frankreich.

  • 1991: Gründung von Pull & Bear und weitere Expansion

    Mit Pull & Bear gründet Ortega nach Zara eine weitere Marke, die auf legere Herrenmode spezialisiert ist. Im gleichen Jahr erwirbt Inditex einen Anteil von 65 % an Massimo Dutti, der 1996 auf 100 % aufgestockt wird.

  • 1993: Gründung von Lefties

    Der Name des neu Gegründeten Unternehmens Lefties leitet sich vom Begriff Leftovers ab und dient dem Verkauf von Zara-Kleidung.

    Nachdem Inditex im Jahr zuvor eine Filiale in Mexiko eröffnet hatte, folgten in diesem Jahr Niederlassungen in Griechenland, Belgien und Schweden. Bis 1997 folgen Malta, Zypern, Norwegen und Israel.

  • 1998: Die Marke Bershka wird geboten

    Die neu Gegründete Marke Bershka öffnet erstmals ihre Pforten. Sie zielt vor allem auf urbane und trendige Mode ab.

    Mit Niederlassungen in Großbritannien, der Türkei, Argentinien, Venezuela, dem Mittleren Osten und Japan entstehen weitere Dependancen der Iditex-Gruppe.

  • 1999: Übernahme von Stradivarius

    Inditex übernimmt Stradivarius, ein auf junge Damenmode spezialisiertes Unternehmen. Der Konzern expandiert weiter auf den Märkten in Kanada, Deutschland, Polen, Saudi-Arabien und mehreren südamerikanischen Ländern.

  • 2000: Umzug des Stammsitzes

    Die Konzernzentrale wird von La Coruña in das nahe gelegene Arteixo verlegt.

  • 2001: Gründung einer Unterwäsche-Kette und Börsengang

    Inditex gründet mit Oysho eine eigene Unterwäschemarke. Im selben Jahr geht das Unternehmen an die Börse, wobei 26 % der Anteile an öffentliche Investoren verkauft werden. Der Unternehmenswert beträgt zu diesem Zeitpunkt 9 Milliarden Euro.

    In diesem Jahr werden Filialen in Italien, Luxemburg und Jordanien eröffnet.

  • 2002: Eröffnung eines zweiten Logistikzentrums

    In Saragossa eröffnet ein zweites europäisches Logistikzentrum.

    Inditex öffnet zweites Logistikzentrum in 2002
    Inditex öffnet zweites Logistikzentrum in 2002
  • 2003: Start der Marke Zara Home

    Die Marke Zara Home wird eingeführt. Im Gegensatz zu den bisherigen Filialen bietet sie keine Kleidung an, sondern Bettwäsche, Besteck, Glaswaren und andere Wohnaccessoires. Globale Präsenz zeigt das Unternehmen nun auch in Russland, der Slowakei und Malaysia.

  • 2004: Eröffnung der 2000. Filiale

    In Hongkong eröffnet die 2000. Filiale des Unternehmens. Zu diesem Zeitpunkt ist Inditex bereits in 56 Ländern der Welt aktiv, nachdem auch Lettland, Ungarn und Panama hinzukommen.

  • 2005: Rücktritt Castellanos als CEO

    Castellano tritt von seinem Posten als CEO zurück, um den Fokus auf die Überwachung der Expansionspläne zu legen. Seine Nachfolge übernimmt Pablo Isla.

  • 2006: Starke Expansion und Rekordumsätze

    Dank der Expansion durch die Eröffnung von mehr als 200 Geschäften im laufenden Geschäftsjahr ist die Marke Zara der größte Gewinnbringer des Unternehmens.

    Inditex erhält in diesem Jahr auch den Wharton Infosys Business Transformation Award - eine Auszeichnung für die erfolgreiche Implementierung von Informationstechnologie in den Herstellungsprozess, wodurch die Zeit vom ersten Entwurf bis zur Markteinführung eines Artikels erheblich verkürzt werden konnte.

  • 2007: Der erste Online-Shop wird gelauncht

    Zara Home eröffnet den ersten Online-Shop der Inditex-Gruppe. Zudem gehen in diesem Jahr zwei neue Logistikzentren in Meco (Madrid) und Onzonilla (León) in Betrieb.

    Inditex geht mit erstem Shop online (2007)
    Inditex geht mit erstem Shop online (2007)
  • 2008: Uterque – eine Marke für Accessoires

    Die neue Tochtergesellschaft Uterque spezialisiert sich in ihren Geschäften ausschließlich auf Accessoires. Die ersten Geschäfte werden in Madrid (Calle Serrano), Barcelona (Passeig de Gràcia) und A Coruña eröffnet.

    Im selben Jahr eröffnet die 4000. Filiale des Konzerns in Tokio in der Ginza, die als eine der wichtigsten Einkaufsstraßen der Welt gilt. Insgesamt eröffnet Inditex in diesem Jahr weltweit 573 Geschäfte, ist in 73 Ländern mit Filialen vertreten und hat seine Größe innerhalb von vier Jahren verdoppelt. Auf dem deutschen Markt ist Inditex bereits mit den Marken Zara, Massimo Dutti, Zara Home und Bershka vertreten, nun kommt Pull & Bear hinzu.

  • 2009: Das Wachstum geht weiter

    Inditex eröffnet in diesem Jahr Geschäfte in Syrien und beginnt den Vertrieb in China mit Ketten wie Stradivarius, Bershka und Pull & Bear. In Palafolls bei Barcelona wird ein neues Vertriebszentrum errichtet, das die bestehenden Logistikanlagen in Tordera ergänzt.

    In diesem Jahr erzielt Inditex mit insgesamt 4.607 Filialen einen Umsatz von 11,804 Milliarden Euro, einen Nettogewinn von 1,3 Milliarden Euro und beschäftigt 92.301 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

  • 2010: Die 5.000 Filiale

    Mit der Eröffnung von Filialen in Bulgarien und Kasachstan ist das Unternehmen nun in 77 Ländern vertreten. Die 5.000. Filiale eröffnet prestigeträchtig im historischen Zentrum Roms.

    Zara macht in diesem Jahr einen Umsatz von 12,5 Milliarden Euro - obwohl das Unternehmen nur zweimal im Jahr Zeitungsanzeigen schaltet. Doch in diesem Jahr startet der Online-Verkauf in vielen europäischen Ländern und das Unternehmen setzt weiterhin konsequent auf attraktive Standorte und prominente Testimonials.

  • 2011: Ausweitung der Multichannel-Strategie

    Mit Taiwan, Aserbaidschan, Australien, Südafrika und Peru erweitert Zara seine globale Präsenz um fünf weitere Länder und verfügt nun über 5.500 Filialen auf fünf Kontinenten. Zur Stärkung der eigenen Multichannel-Strategie werden der Zara-Online-Shop in den USA und Japan sowie die Online-Shops von Pull and Bear, Massimo Dutti, Bershka, Stadivarius, Oysho und Uterqüe eröffnet.

    Pablo Isla Álvarez de Tejera wird zum Präsidenten der Inditex-Gruppe ernannt, nachdem der Gründer Ortega seinen Rücktritt als Vizepräsident angekündigt hatte.

    Im gleichen Jahr gibt es einen ersten Skandal bezüglich der Arbeitsbedingungen, nachdem bekannt wird, dass ein brasilianischer Zulieferer seine Arbeiter jahrelang ausgebeutet und unter sklavenähnlichen Bedingungen gehalten hat. Das brasilianische Arbeitsministerium verhängt daraufhin eine Strafe in Höhe von 1,4 Millionen Euro.

  • 2012: 6.000 Filialen sind erreicht

    Mit der Eröffnung von Filialen in Armenien, Bosnien-Herzegowina, Ecuador, Georgien und Mazedonien verfügt das Unternehmen nun über ein Netzwerk von 6.000 Filialen weltweit.

  • 2013: Abkommen über Fabrik- und Gebäudesicherheit in Bangladesch

    Nach dem Einsturz einer Fabrik in Savar im Jahr 2013 unterzeichnete Inditex zusammen mit 37 anderen Textilunternehmen das Abkommen zur Fabrik- und Gebäudesicherheit in Bangladesch.

  • 2015: Gewinnsprung dank Zara und Oysho

    Im Vergleich zum Vorjahr konnte Inditex seinen Umsatz um 16 Prozent steigern. Zum Gesamtumsatz von 17 Milliarden Euro und einem Gewinn von zwei Milliarden Euro tragen vor allem die Marken Zara und Oysho bei. Allein zwischen Februar und Oktober eröffnet das Unternehmen 230 neue Filialen - insgesamt 6.913 Geschäfte zum Jahresende.

  • 2016: Ausweitung beim Online-Shopping

    Inditex plant die Eröffnung von Filialen in Vietnam, Neuseeland, Paraguay, Aruba und Nicaragua. Die Online-Aktivitäten erstreckten sich zu Beginn des Jahres auf 28 Märkte und sollen im Laufe des Jahres um 12 weitere Märkte erweitert werden.

  • 2017: Verurteilung wegen Plagiats

    Ein Brüsseler Gericht verurteilt Zara Home wegen Plagiats - angeblich die erste Verurteilung eines Fast Retailers wegen unerlaubter Nachahmung.

  • 2018: Rekordzahlen

    Der Umsatz des Unternehmens wächst gegenüber dem Vorjahr um 3,2 % auf 26,145 Milliarden Euro. Auch der Gewinn steigt um 2,3 Prozent auf 3,444 Milliarden Euro. Aktuell zählt das Unternehmen 7.490 Filialen und 174.386 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

  • 2019: Weltgrößtes Modeunternehmen der Welt

    Gemessen am Umsatz ist Inditex heute das größte Modeunternehmen der Welt.

    Inditex wird zum größten Modekonzern der Welt (2019)
    Inditex wird zum größten Modekonzern der Welt (2019)
  • 2020: Folgen der Covid 19-Pandemie

    Infolge der Pandemie sinkt der Umsatz im letzten Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahr um 18 % auf 1,85 Mrd. USD. Auch der Aktienkurs sinkt im laufenden Jahr um rund 12 % und die Zahl der Filialen und Mitarbeitenden geht zurück.

  • 2021: Wechsel der CEOs

    Im Dezember löst Óscar García Maceira den bisherigen CEO Pablo Isla Álvarez de Tejera ab. Das Unternehmen kündigt die Schließung aller Standorte in Venezuela aufgrund einer Vereinbarung mit dem lokalen Partner Phoenix World Trade an.

  • 2022: Auswirkungen des Ukraine-Krieges

    Amancio Ortegas Tochter Mara ist seit April Vorstandsvorsitzende. Die Marke Kiddy’s Class, die außerhalb Spaniens seit 2006 unter dem Namen Skhuaban firmiert, wird in diesem Jahr mit der Marke Zara zusammengelegt.

    Nach dem russischen Angriffskrieg schließt Inditex alle 500 Filialen in Russland, dem bisher zweitgrößten Markt des Unternehmens nach Spanien. Trotz der Schließung von insgesamt 5.815 Filialen - ein Rückgang um 22 Prozent seit 2018 - steigt der Umsatz im Vergleich zu 2019 um rund 15 Prozent auf 32,569 Milliarden Euro, da der Anteil der Online-Umsätze von 12 auf 22,4 Prozent steigt. Der Gewinn liegt bei 4,13 Milliarden Euro. Mehr als zwei Drittel davon erwirtschaftet Zara, mehr als 60 Prozent davon auf den europäischen Märkten. Forbes listet das Unternehmen auf Platz 763 der weltweit besten Arbeitgeber und auf Platz 258 der frauenfreundlichsten Unternehmen im Einzelhandel.

  • 2023: Verkauf der Inditex-Tochter Novaya Moda

    Inditex hatte bereits 2022 den Verkauf seiner russischen Tochter Novaya Moda an die in Dubai ansässige Daher-Gruppe angekündigt. Im März dieses Jahres wurde der Transfer von den russischen Behörden genehmigt, ab April sollen 245 Filialen wiedereröffnet und die bisherigen Mitarbeitenden übernommen werden.

Marken

Marke Anzahl Filialen Gründungsjahr Markt
Zara 1939 1975 Bekleidung für Damen, Herren, Kinder
Pull & Bear 964 1991 Casual Wear für junge Menschen
Massimo Dutti 682 1991 (übernommen) Bekleidung und Accessoires für Menschen von Welt
Lefties 135 1993
Bershka 971 1998 Urbaaner Stil für junge Menschen
Stradivarius 915 1999 (übernommen) Casual und feminie Kleidung für junge Frauen
Oysho 556 2001 Unterwäsche, Lounge Wear, Fitness- und Badekleidung
Zara Home 482 2003 Wohntextilien und Dekoration
Uterque 82 (geschlossen) 2008 Hochwertige Modeaccessoires zu attraktiven Preisen

Quellen

Inditex – Wikipedia Deutsch Inditex - Wikipedia Inditex History Inditex | Company Overview & News Inditex companieshistory.com
⭠ Fast Retailing Kering ⭢