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Weidehaltung

Achtung Verwechslungsgefahr: Dieses giftige Kraut ist kein Jakobskreuzkraut

Ylsabe-Friederike Rawe
Ylsabe-Friederike Rawe, agrarheute
am Dienstag, 14.05.2024 - 11:00

Das giftige Jakobskreuzkraut verbreitet immer wieder Schrecken bei Tierhaltern. Doch zurzeit blüht ein anderes giftiges Kreuzkraut im Grünland.

Das Frühlingskreuzkraut (Senecio vernalis) ähnelt dem Jakobskreuzkraut. Es ist zwar weniger stark giftig sollte allerdings auf Futterflächen dennoch nicht auftreten.

Frühlingskreuzkraut, Wasserkreuzkraut, Jakobskreuzkraut, die Liste der bekannten Korbblütler ist lang. Während das Jakobskreuzkraut in der Regel ab Mitte Juni langsam mit der Blüte beginnt, ist das Frühlingskreuzkraut (Sencio vernalis) bereits jetzt auf Weiden und an Straßenrändern zu finden. 

Es gilt zwar als weniger stark giftig im Vergleich zum Jakobskreuzkraut, stellt aber dennoch eine große Gefahr für Pferde und Rinder dar. Die im Kreuzkraut enthaltenen Alkaloide können nicht von den Tieren abgebaut werden. 

Giftstoffe sammeln sich im Körper an und können die Leber so schädigen, dass das Tier im schlimmsten Fall daran verenden kann. Anders als auf der Weide können die Tiere die giftigen Kräuter in der Silage nicht selektieren und nehmen die Giftstoffe so direkt auf.

Jakobskreuzkraut vs. Frühlingskreuzkraut: Wie sieht die Pflanze im Frühling aus?

Das Frühlingskreuzkraut blüht in der Zeit von April bis Mai, kann aber in Einzelfällen auch bis in den September hinein in der Blüte stehen. Das Jakobskreuzkraut blüht hingegen im Normalfall von Juni bis Juli und kann vereinzelt bis zu 1,20 hoch wachsen. 

Frühlingskreuzkraut wird bis zu 45 bis 50 cm hoch. Am Stängel findet man, je nach Wachstumszyklus, eine teilweise starke weißliche Behaarung. Bei normalen Witterungsverhältnissen erreichen die meisten Frühlingskreuzkräuter Ende Mai ihren Samenstand.

Frühlingskreuzkraut auf der Weide: Können Landwirte vorbeugen?

Vor allem auf Weiden die in der Nähe von gefährdeten Flächen stehen, sollten betroffene Landwirte genau kontrollieren. Dazu zählen neben befallenen Straßenrändern auch Standorte mit aufgebrachter Erde, Brach- und Nachbarflächen, die mit Kreuzkraut befallen sind. Vorbeugend können Landwirte auf folgende Dinge achten:

  • Intensive Grünlandpflege (Wiese schleppen, Walzen, Schnitt- und Weidenutzung).
  • Eine Nachmahd kann die Bestockung der Weidefläche fördern (dichte Grasnarbe).
  • Mögliche Narbenschäden durch Nachsaat reparieren.

Weideflächen mit Frühlingskreuzkraut befallen: Welche Maßnahmen können Landwirte ergreifen?

Bei allen Kreuzkräutern muss zu jederzeit auf den Blütenstand geachtet werden. Ein Aussamen auf Nachbargrundstücke sollten Sie auf jeden Fall vermeiden. Bei geringem Befall des Frühlingskreuzkrauts können Landwirte Sofortmaßnahmen ergreifen:

  • Einzelpflanzen möglichst zusammen mit der Wurzel entfernen.
  • Wenn gemäht werden soll, muss dies kurz vor der Blüte und Samenbildung geschehen.
  • Mähgut so schnell wie möglich räumen (Notreife der Samen).
  • Mähgut entweder in einer Müllverbrennungsanlage oder einer Kompostieranlage mit thermischer Behandlung entsorgen.
Mit Material von Arbeitskreis Kreuzkraut; Landwirtschaft Sachsen

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