Die Rendsburger Zeichnerei – Für den schnellen Hunger zwischen zwei Postkarten

Campiello dei morti

Nicht in San Polo gelegen, sondern in Dorsoduro, und nicht so prominent wie der fast gleichnamige Campiello Novo o dei morti in San Marco, aber für den heutigen Tag dennoch sehr passend. Saluti a tutti!

POLO Ausstellung im Caricatura Museum

POLO wohnt im schönsten Museum der Welt
Am Mittwoch, den 29. Mai war es endlich soweit: Die Ausstellung von POLOs Lebenswerk wurde sehr feierlich im schönsten Museum der Welt, dem Caricatura Museum Frankfurt, eröffnet. Der Elch ist sichtbar hocherfreut!

Die Ausstellung
Nele Metzig, Max Christian Graeff und das ganze Team des Museums haben eine wundervolle Ausstellung erarbeitet und zusammengestellt. Alles ist hier zu finden: Heitere Mini-Kritzel-Schnipsel, Cartoons, Ölmalerei, Rendsburger Portraitstreifen und Filmausschnitte mit POLOs Kaffeemaschinen-Performance. Der Bildhauer Sigi Böttcher hat POLOs Zeichenhund sogar als große Skulptur gebaut! Es ist unglaublich und berührend, dass man das POLO-Universum so geballt an diesem Ort bewundern kann. Dann ist POLO ganz lebendig und nah.

Die Eröffnungszeremonie
Ari hatte die Ehre, eine Laudatio auf unseren lieben Rendsburger Zeichenfreund POLO zu halten. Ein aufregender Moment! Ari fand genau die richtigen Worte und bekam großen Applaus. Auch Martin Sonntag (der neue Museumsdirektor) und das Duo Oha! (Maik Ollhoff und Mitch Heinrich / Musik-Performance) würdigten POLO ganz wunderbar.

Im Katalog zur Ausstellung gibt es neben POLOs fantastischen Bildern auch geschriebene Beiträge von Peter P. Neuhaus, Max Christian Graeff und Katharina Greve. Das schöne dicke Buch ist bei Lappan erscheinen und natürlich sehr zu empfehlen!

Rendsburger Zeichnerei und die Portraitstreifen
Die Rendsburger Zeichnerei spielte eine beachtliche Rolle in POLOs Leben. All die fabelhaften Portraitstreifen hat er gesammelt und sie sind Teil des Nachlasses geworden, der im Museum seine Heimat gefunden hat. Und so sind auch alle Teilnehmenden der Rendsburger Zeichnerei an der Ausstellung beteiligt! Viele dieser Streifen sind liebevoll in Glasvitrinen angeordnet und es macht Spaß, sie genau zu betrachten und sich an die Jahrgänge ihrer Entstehung zu erinnern.

Das Caricatura Museum Frankfurt – eine riesige Schatzkiste
Panne, Ari und ich hatten zwei wundervolle Tage rund um diese Ausstellung im Caricatura Museum Frankfurt. Neben POLOs Werken gibt es außerdem noch die fantastischen Selbstportraits von F. W. Bernstein zu sehen, denen ein eigenes Buch gewidmet ist (Postkarten vom Ich / Favoritenpresse) und die neuesten Arbeiten von Hans Traxler.

Was für ein Glück, dass POLO an diesem magischen Ort der komischen Kunst sein Zuhause gefunden hat. Schaut’s euch an! Wir sind glücklich und erfüllt wieder abgereist und kommen bestimmt bald wieder.

Liebe Grüße in die Runde!
Lotte, Ari & Panne

 

San Giacomo dall’orio

Seit über 20 Jahren versuche ich, diesen verbauten Haufen von krummen Kuben und Kegeln akkurat aufs Papier zu bringen, aber es will nicht gelingen. Vermutlich ist es auch besser, denn so habe ich immer einen guten Grund, wieder hinzufahren. – Über die Biennale dagegen: lieber kein Wort.

Polo im Museum!

Am Mittwoch, 29. Mai um 18:00 Uhr eröffnet die Ausstellung

Die komische Kunst des André Poloczek

Caricatura Museum Frankfurt

In der Knödelmanufaktur in Wien

Der Wiener Stadtteil mit dem albernsten Namen ist natürlich Wien Albern. Albern ist aber nichts in Albern. Tatsächlich ist Albern vom Albernsein so weit entfernt wie der Stadtteil von dem, was man sich gemeinhin unter Wien vorstellt. Hoffentlich hat Albern auch einen Keller, so dass es wenigstens einen Ort gibt, an dem man lachen kann. Das Albernste an Albern ist sicher, dass jeder, der hierherkommt, sich einbildet, der erste zu sein, der diesen Witz macht. Um zu dem Ort zu kommen, der am allerwenigsten albern ist in Albern, muss man kurz durch Niederösterreich und an der Bushaltestelle „Alberner Hafen“ und dem Polizeiübungsplatz mit der Adresse „Sauhaufen“ (man kann es sich nicht ausdenken) vorbei, dann kann man den „Friedhof der Namenlosen“ am Rande der Donau besuchen, auf dem zwar nicht nur Namenlose liegen, aber eben auch die vielen Ersoffenen, die von der Donau hier wieder ausgespien wurden. Danach empfiehlt sich ein Besuch in der Gaststätte Knödelmanufaktur. Reichlich Kohlenhydrate machen auch das unalbernste Gemüt glücklich und man kann Albern dann doch mit einem Lächeln wieder verlassen.

Im Café Sperl in Wien

Das Sperl ist inzwischen mein Wohnzimmer geworden. Blöd nur, dass es vier Stunden Bahnfahrt von meinem Schlafzimmer entfernt liegt. Andererseits spare ich mir so die Stromkosten für die Leselampe. Ganz andererseits frage ich mich jeden Tag mehr, was all die fremden Leute eigentlich in meinem Wohnzimmer zu suchen haben. Schleicht’s Euch! (Schon passiert? Danke.)

Im Café Raimund in Wien

Früher war das Raimund ein Theater- und Künstlercafé, als es noch Künstler gab und nicht nur Influencer und andere Nervensägen. Hier wurden der Legende zufolge Ilse Aichinger und Ingeborg Bachmann entdeckt. Das stimmt schon, aber der Nebensatz „als sie sich einmal eine ganze Woche lang furchtbar betrunken haben“ wird meistens weggelassen, weil es sich so eben besser anhört. Die beiden Damen wurden später auch aus anderen Gründen berühmt, aber das ist eine andere Geschichte. Benannt ist das Café nach einem Schauspieler und Dramatiker, dessen Stücke angeblich die Werte des Biedermeier vertreten, namentlich Treue, Dankbarkeit, Maßhalten und Zufriedenheit, und die man deshalb damals wie heutzutage nur betrunken erträgt. Treue, Dankbarkeit und Zufriedenheit sind dennoch Eigenschaften, die man, ohne zum Biedermeier zu werden, im Café Raimund entwickeln kann, doch das Maßhalten, das sollte man sich abschminken, wenn man nicht gerade ein Fitness-Influencer ist.

Im Café Crematorium in Wien

In diesem noch nahezu unbekannten Lokal gibt es nicht nur einen hervorragenden Cafè Crema, sondern auch die Möglichkeit, sich direkt nach dem durch Frittiertes, fettes Süßgebäck und Alkohol induzierten Herzkasperl in der Küche einäschern zu lassen. Die Urnenauswahl ist zwar begrenzt und sicher nicht jedermanns Geschmack, aber wo sonst kann man so angenehm aus dem Leben scheiden?

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