Falschmeldung: Guttenberg zieht vor Gericht | Abendzeitung München

Falschmeldung: Guttenberg zieht vor Gericht

Eine Frauenzeitschrift titelte "Stephanie zu Guttenberg - Glücklich getrennt". Ihr Mann, Ex-Minister Karl-Theodor zu Guttenberg, fordert eine Gegendarstellung.
| Torsten Huber
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MÜNCHEN - Wie genau nimmt es Karl-Theodor zu Guttenberg (39) denn nun mit dem gedruckten Wort? Bei seiner Doktorarbeit hat er großzügig über diverse Regeln hinweg gesehen. Die hat für viel Wirbel gesorgt, bis sie ihm aberkannt wurde. Als Verteidigungsminister ist er zurückgetreten.

Bei anderen Publikationen nimmt es der adelige CSU-Politiker allerdings offenbar sehr genau. Jetzt hat er in München vor dem Landgericht gegen die Zeitschrift „die aktuelle“ geklagt, weil da jemand etwas Falsches über ihn geschrieben hatte.

Auf dem Illustrierten-Titel vom 23. April 2011 war Guttenberg-Gattin Stephanie (34) groß abgebildet. Links daneben klein ihr Mann. Die Schlagzeile: „Sechs Wochen nach seinem Rücktritt – Stephanie zu Guttenberg: Glücklich getrennt!“ Darunter klein: „ Ihr neues Leben.“ Und: „Was keiner wissen sollte.“

„Die Story hat Wellen geschlagen“, sagt Alexander Graf von Kalckreuth, der Guttenberg vor Gericht juristisch vertritt. Das Blatt habe suggeriert, die Guttenbergs hätten sich getrennt: „Mich haben viele angerufen und gefragt, was denn da los ist. Die Leute glauben so etwas“, sagt Graf von Kalckreuth: „Da denkt man, da wird eine hochgeheime Information im Heft verbreitet.“

Im Text auf Seite 8 steht dann, die Guttenbergs würden hin und wieder bei öffentlichen Auftritten getrennte Wege gehen. Von Scheidung oder Trennung ist da (natürlich) nicht die Rede. Stephanie zu Guttenberg engagiert sich gegen Kindesmissbrauch.

Ihr Mann, der nach der Plagiats-Affäre alle politischen Ämter niedergelegt hat, greift wieder in der Politik an. Gerade wurde er vom CSU-Kreisverband Kulmbach zum Delegierten für den Bezirks- und den Landesparteitag gewählt. Das Gericht urteilte nun: „die aktuelle“ muss eine Gegendarstellung drucken.

Verlags-Anwalt Gero Himmelsbach ließ durchblicken, dass man dem auch nicht abgeneigt sei. Die von Guttenberg verlangte Form sei allerdings „geschwätzig“. Man wird sich aber sicher einig. Weshalb der Vorsitzende Richter Thomas Steiner meinte: „Erst wird bei uns ein riesiger Aufwand betrieben, und hinterher ist die Sache einvernehmlich vom Tisch. Da kommt man sich leicht missbraucht vor.“

 

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