Encore – Immer wieder die Frauen
…spuken einem reifen Gelehrten im Kopf herum. Aber können ihn die Affären mit seinen Studentinnen auf Dauer jung halten? Tragikomödie
Originaltitel
Encore
Regie
Dauer
96 Min.
Kinostart
26.06.1997
Genre
FSK
12
Produktionsland
Cast & Crew
Professor Abel Vichac
Aliette
Cathérine
Florence
Aurore
Redaktionskritik
Encore...heißt “mehr³, und mehr vom Leben wünscht sich auch der Held dieses kauzigen Neurotiker-Porträts. Hauptdarsteller Jackie Berroyer überzeugt als gallischer Woody Allen.
Man weiß es zwar besser, trotzdem wähnt man sich nach den ersten zehn Minuten in einem Eric-Rohmer-Film: Da sitzen eine nymphenhafte Studentin und ein unscheinbarer Mittfünfziger in einem Pariser Bistro und labern. Besser gesagt, Florence (Laurence Côte, “Diebe der Nacht³) labert sich einen ab, und Abel (Jackie Berroyer), der Philosophie-Professor mit Inspektor-Columbo-Touch, hört zu. Sein Gesichtsausdruck wechselt dabei von interessiert zu amüsiert über lüstern bis genervt. Als man sich schließlich trennt, verwickelt Catherine, die junge Frau am Nachbartisch ebenfalls nymphenhaft hübsch und ihres Zeichens Studentin Abel gleich in das nächste ellenlange Gespräch. Nach der ersten Viertelstunde haben die drei Charaktere bereits soviel geredet wie Sylvester Stallone in seinem gesamten ‘uvre nicht, doch die Handlung ist unterdessen keine fünf Zentimeter vom Fleck gekommen. Allerdings: Wer bis dahin nicht abgeschaltet hat, entwickelt eine fast schon widerwillige Neugierde auf diesen merkwürdigen Typen, der um Woody Allen zu zitieren vermutlich keinem Club angehören möchte, der ihn als Mitglied aufnähme. Wir begegnen Abel nämlich mitten in seiner Midlife-Krise: Er schläft schlecht, ihm stinkt der Uni-Job, und seine Gattin Aliette haut ihn auch nicht recht vom Hocker. Halb drängt es ihn, halb läßt er sich in das (Intim-)Leben dreier Studentinnen ziehen (zu Florence und Catherine gesellt sich noch eine gewisse Aurore); doch das wahre Glück findet der alte Egoist bei ihnen nicht. Gleiches gilt für den Zuschauer, der sich, streckenweise gelangweilt, zwar am überzeugenden Ensemblespiel und den überwiegend amüsant-profunden Dialogen erfreut, aber dennoch das Gefühl nicht los wird, daß die Chose bei Rohmer oder Woody Allen häufig mehr Pfiff hat.
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