JOHANNES VON DAMASKUS - Bistum Augsburg

JOHANNES VON DAMASKUS

Priester, Kirchenlehrer
Namensdeutung: Gott ist gnädig (hebr.)
Namenstage: Johannes, Yuḥannā, Jan, Janis, Juan, Jean, John, Hans, Hannes, Johann, Yannik, weibl.: Johanna, Juana, Jeanne
Gedenktag: 4. Dezember

Lebensdaten: geboren um 675 in Damaskus, gestorben am 4. Dezember 749 im Sabas-Kloster bei Bethlehem

Lebensgeschichte: Manṣūr ibn Sarǧūn (Victor, Sohn des Sergius) kam in einer einflussreichen christlichen Familie zur Welt: Sein Großvater war ein hoher Steuerbeamter Kaiser Herakleios’, sein Vater diente nach der islamischen Eroberung den Umayyaden-Kalifen. Manṣūr wurde in der arabisch-christlichen Kultur groß und genoss eine hervorragende Ausbildung in allen Wissenschaften durch einen lateinischen Mönch namens Kosmas, den sein Vater als kriegsgefangenen Sklaven eigens gekauft hatte. Auch Manṣūr könnte den Kalifen gedient haben, bis diese 720 die Christen aus Damaskus vertrieben. Der Legende nach hätte er noch als Staatsdiener Partei im einsetzenden Bilderstreit ergriffen. Als ihm die Rechte abgehackt wurde, um ihn am Schreiben zu hindern, erhielt er sie von der Jungfrau Maria zurück. Auf seine Votivgabe geht die Ikone der dreihändigen Gottesmutter „Tricheirousa“ zurück.

Manṣūr trat mit dem Mönchsnamen Yuḥannā – Johannes ins Kloster Mār Sabas ein und wurde vom Jerusalemer Patriarchen Johannes V., seinem Förderer, zum Priester geweiht. Als Kaiser Leo III. 726 den sogenannten Bilderstreit auslöste und Ikonen reichsweit entfernt wurden, verteidigte Johannes die „heiligen Bilder“ und etablierte den Unterschied zwischen der Anbetung, die einzig Gott gebührt, und der Verehrung, die auch ein Bild verwenden kann, um sich an den Dargestellten zu wenden. Neben den „Reden gegen die Verleumder der heiligen Bilder“ verfasste Johannes noch unter anderem die „Quelle der Erkenntnis“, eine umfassende Darstellung der kirchlichen Dogmatik mit Berücksichtigung der antiken Philosophie und einer frühen Kritik des Islam. Bedeutend ist er auch als liturgischer Dichter gewesen.

Verehrung: Johannes’ Reden gegen die Bilderstürmer führten zu seiner Verurteilung durch ein ikonoklastisches Konzil kurz nach seinem Tod. 787 wurde er auf dem zweiten Konzil von Nizäa völlig rehabilitiert. Die Nachwelt verlieh ihm seines Redetalents wegen den Beinamen „Goldstrom“. Seine Gebeine ruhten bis zum 12. Jahrhundert im Kloster Mār Saba, dann wurden sie ins Kecharitomene-Kloster nach Konstantinopel überführt, der heutigen Odalar-Moschee. Papst Leo XIII. erklärte ihn 1890 zum Kirchenlehrer. In der Ostkirche haben seine Schriften ähnliches Gewicht wie die Werke Thomas von Aquins im lateinischen Westen.

Darstellung: mit Schriftrolle und arabischem Turban

Patron: der Mailänder Apotheker, der Ikonenmaler, der Studenten der byzantinischen Rituskirchen

 

Weitere Heilige des Tages:
Adolph Kolping, Priester
Barbara, Märtyrin, Nothelferin
Christian von Preußen, Bischof
Osmund von Salisbury, Bischof