Felony – Ein Moment kann alles verändern
Eine einzige Falschaussage – schon gerät das Leben eines Polizisten aus den Fugen.
Copdrama
„Klischeefreies Kriminaldrama mit Tiefgang“
Wenn eine Lüge in ein auswegloses Dilemma führt: Der Polizist Malcolm Toohey (Joel Edgerton, „The Gift“, „Der verlorene Sohn“) ist angesehen im Revier und wird wegen eines mutigen Einsatzes, den er nur dank schusssicherer Weste überlebte, extra belobigt. Auf der folgenden Feier trinkt er das eine oder andere Glas zu viel. Jedenfalls fährt er bei der Heimfahrt mit seinem Wagen einen Zeitungsjungen auf dem Fahrrad an, der daraufhin ins Koma fällt. Da kein Augenzeuge zugegen war, überredet Tooheys korrupter Vorgesetzter Carl (Tom Wilkinson, „Michael Clayton“) seinen besten Mann zu einer Lüge: Malcolm soll behaupten, er habe gesehen, wie ein anderes Auto das Kind anfuhr. Das geht zunächst gut, bis ein Neuling im Team, der misstrauische Jim Melic (Jai Courtney, „Suicide Squad“), Tooheys Aussage unter die Lupe nimmt. Kurz bevor die Wahrheit ans Licht zu kommen droht, ereilt die Beteiligten eine schreckliche Nachricht aus der Klinik… Der von Matthew Saville straff inszenierte Polizeithriller „Felony“ (deutsch: Kapitalverbrechen) ist ein kriminalistisches Moralstück à la Sidney Lumet („Serpico“, „Tödliche Entscheidung“): Ein zufälliges Ereignis stürzt die Figuren in schicksalhafte Verstrickungen, die immer neue ungewollte Folgen verursachen. Dabei gelingt es Saville kurioserweise, die Zuschauer mit den lügenden Polizisten mitfiebern zu lassen und sie auf Distanz zum eigentlich „guten“ Cop zu halten. Darsteller Joel Edgerton, hier zugleich sein eigener Produzent und Drehbuchautor, arbeitet die moralischen Standpunkte der drei Polizisten klar heraus, hinterfragt die Zuordnungen von Gut und Böse und endet mit einem Schlussbild, das perfekter kaum sein könnte – gefeit vor Verfehlungen ist nämlich niemand…