ARD und ZDF haben in den letzten Jahren systematisch ein klassisches Genre in Verruf gebracht: das Melodram."F�nf Tage Vollmond" ist die Ausnahme von der Regel. Doch welcher Melo-Fan erwartet einen solchen Film heute �berhaupt noch in der ARD?!
Foto: Degeto / Marion v. d. MehdenEin Melodram mit sandiger Bodenhaftung, mit leichter zeitgeschichtlicher Alltags-Verortung und mit einem liebenswerten Paar sowie sympathisch aufspielenden Schauspielern wie Klaus J. Behrendt und Aglaia Szyszkowitz kann so sch���n sein!
ARD und ZDF haben in den letzten Jahren systematisch ein klassisches Genre in Verruf gebracht: das Melodram. Diese Gattung der gro�en Gef�hle hatte es schon immer schwerer beim kritischen Zuschauer als Krimi oder Kom�die. Die billige Pilcherisierung, mit der die �ffentlich-Rechtlichen ihre faden Liebess�ppchen auf schnellen millionenfachen Verbrauch trimmen, tritt nun ein Genre vollends in die Tonne, das mit Douglas Sirk alias Detlef Sierck, mit Fassbinder und K�utner eine gro�e deutsche Tradition besitzt. Das ist traurig, trauriger als das Ende von „F�nf Tage Vollmond“, dieser Hallig-Romanze von Matthias Steurer und Maria Bachmann, die sich endlich einmal glaubw�rdig auf den Herzenskonflikt und auch die zeitgeistigen Bedingungen f�r Liebe einl�sst. Da arbeitet ein Regisseur sinnlich und sinntr�chtig mit der Landschaft, mit Stimmungen und da �berragt Aglaia Szyszkowitz, aber auch Klaus J. Behrendt macht eine gute Figur. Nur schade, dass kaum noch ein echter Melo-Fan einen solchen Film am Freitag in der ARD erwartet... (Text-Stand: 19.6.2009)
Rainer Tittelbach arbeitet als TV-Kritiker & Medienjournalist. Er war 25 Jahre Grimme-Juror, ist FSF-Pr�fer und betreibt seit 2009 tittelbach.tv. Mehr
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