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Nach Bush: Das Ende der Neokonservativen und die Stunde der Demokraten Gebundene Ausgabe – 14. Januar 2008
Kaufoptionen und Plus-Produkte
- Seitenzahl der Print-Ausgabe320 Seiten
- SpracheDeutsch
- HerausgeberCampus Verlag
- Erscheinungstermin14. Januar 2008
- Abmessungen14 x 3.2 x 22.3 cm
- ISBN-103593385651
- ISBN-13978-3593385655
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Heute sieht Krugman die Vereinigten Staaten in einer vergleichbaren Lage wie vor dem New Deal drei Jahre nach dem Börsencrash von 1929. Damals hatte US-Präsident Franklin D. Roosevelt die Steuern erhöht, um Wirtschafts- und Sozialreformen für mehr Gleichheit durchzuführen. Krugman wiederum zeigt sich davon überzeugt, dass erst dieser aktive Eingriff des Staates eine breite Mittelschicht schuf.
Als neokonservative Republikaner wie Ronald Reagan oder George W. Bush schließlich an die Macht gekommen waren und die Gewerkschaften zurückgedrängt hatten, ging die Schere zwischen Arm und Reich dramatisch auseinander. So sieht Krugman die heutigen, horrenden Spitzengehälter als fassbares Ergebnis neokonservativer Politik. Zudem unterstellt Krugman der Konservativen Bewegung, dass sie ihre wahren Ziele hinter populären Forderungen verberge. Wer gegen Abtreibung stimme, bekomme in Wahrheit nur die Senkung der Steuern auf Vermögenserträge, lautet einer der schweren Vorwürfe.
Bei seinem Streifzug durch die Geschichte zeigt sich Krugman oft detailversessen und bringt es ganz und gar nicht straight to the point. Was die Präsidentschaftswahl im November 2008 betrifft, sieht der parteiische Wirtschaftsprofessor und Kolumnist der New York Times den Stern der Republikaner sinken -- und fordert im Gegenzug einen zweiten New Deal. Doch wenn Krugman in seinem Buch die Stunde der Demokraten schlagen hört, geht es nicht nur um fundierte Überzeugungen, sondern dann ist auch der Wunsch Vater des Gedankens. -- Herwig Slezak
Pressestimmen
Abrechnung mit den Neokonservativen
"Krugman ist einer der schärfsten intellektuellen Bush-Kritiker."
20.01.2008 / Welt am Sonntag:
Handbuch für den nächsten Demokraten im Weißen Haus
"Das Buch liefert auch interessante Impulse für die Gerechtigkeitsdebatte in Deutschland."
25.01.2008 / Handelsblatt:
Götterdämmerung in Washington
"Überzeugend und faktengesättigt beschreibt Krugman die sozialpolitischen Defizite, wie sie in den USA an der Tagesordnung sind."
02.02.2008 / Die Tageszeitung:
Zeit für Gerechtigkeit
"Paul Krugman ist einer der brillantesten und eloquentesten Ökonomen unserer Zeit ... Wahrscheinlich gibt es kaum einen anderen Ökonomen auf der Welt, der mit so viel Sachverstand und schriftstellerischem Witz die Sache des Egalitarismus zu vertreten vermag." (Robert Misik)
01.03.2008 / Literarische Welt:
Neokons sind an allem Schuld
"Paul Krugmans Buch ist eines von vielen, das uns die amerikanische Wahlkampagne beschert. Doch es ist lesenswerter als die meisten anderen ... Wer es liest, wird überrascht sein, wie ähnlich die Probleme dies- und jenseits des Atlantiks sind."
22.03.2008 / Süddeutsche Zeitung:
Warum Egoismus die Gesellschaft zerstört
"Dieses Buch ist eine Offenbarung."
20.05.2008 / Financial Times Deutschland:
Herausforderung für die Industriestaaten
"Professor mit Herz: US-Ökonom Paul Krugman hat bei seinen Theorien auch die Einkommensschwachen im Blick."
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Heute ist er bekannt als einer der schärfsten Kritiker der Politik von Präsident George W. Bush. Neben seinen viel beachteten wöchentlichen Kolumnen in der New York Times, seinen wissenschaftlichen Publikationen und seinen regelmäßigen Artikeln für Zeitschriften wie Fortune, Foreign Affairs und Slate schrieb Paul Krugman mehrere Sachbücher. Bei Campus erschienen bisher "Der Mythos vom globalen Wirtschaftskrieg" (1999), "Die große Rezession" (1999), "Schmalspur-Ökonomie" (2000), "Der große Ausverkauf" (2004) und im Januar 2008 "Nach Bush. Das Ende der Neokonservativen und die Stunde der Demokraten".
Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.
Wie es früher war
Ich bin 1953 geboren. Wie meine Generationsgenossen habe ich das Amerika, in dem ich aufgewachsen bin, für eine Selbstverständlichkeit gehalten - genauer gesagt, ich habe wie viele meiner Generation mit den ganz realen Ungerechtigkeiten unserer Gesellschaft gehadert, gegen die Bombardierung Kambodschas demonstriert und für liberale Kandidaten Werbung an der Haustür gemacht. Erst im Rückblick erscheint die politische und wirtschaftliche Umwelt meiner Jugend als ein verlorenes Paradies, als ein außergewöhnlicher Abschnitt in der Geschichte unseres Landes.
Das Amerika der Nachkriegszeit war vor allem eine Mittelschichtgesellschaft. Der starke Lohnanstieg, der mit dem Zweiten Weltkrieg einsetzte, hatte Millionen von Amerikanern, darunter auch meine Eltern, aus städtischen Elendsvierteln und ländlicher Armut befreit und ihnen ein Leben mit Hausbesitz und beispiellosem Komfort ermöglicht. Die Reichen hatten dagegen an Boden verloren: Sie waren wenige und, gemessen an der wohlhabenden Mitte, nicht gar so reich. Die Armen waren zahlreicher als die Reichen, aber sie waren immer noch eine relativ kleine Minderheit. Die Folge war ein bemerkenswerter Eindruck von wirtschaftlicher Gemeinsamkeit: Die meisten Menschen in Amerika lebten in erkennbar ähnlichen und sehr anständigen materiellen Verhältnissen.
Der Ausgeglichenheit unserer wirtschaftlichen Bedingungen entsprach Mäßigung in der Politik. Während eines Großteils meiner Jugendzeit bestand zwischen Demokraten und Republikanern ein breiter Konsens in der Außenpolitik und in vielen innenpolitischen Fragen. Die Republikaner versuchten nicht mehr, die Errungenschaften des New Deal rückgängig zu machen; nicht wenige unterstützten sogar Medicare, die öffentliche Krankenversicherung für Senioren. Und die Zusammenarbeit beider Parteien war kein leeres Gerede. Trotz des Aufruhrs wegen Vietnam und der Rassenfrage, trotz der finsteren Machenschaften Nixons und seiner Handlanger war der politische Prozess überwiegend von einer Zwei-Parteien-Koalition von Menschen bestimmt, die in ihren grundlegenden Wertvorstellungen übereinstimmten.
Wer sich in der Geschichte auskannte, wusste, dass Amerika nicht immer so gewesen war, dass unser Land früher von ungeheurer wirtschaftlicher Ungleichheit geprägt und von erbittertem politischen Streit zerrissen war. Doch aus der Sicht der Nachkriegsjahre erschienen die extreme Ungleichheit und die schroffe politische Zerrissenheit wie eine vorübergehende, unreife Phase, die zu den rauen Bedingungen eines Landes in den Anfängen der Industrialisierung dazugehörte. Jetzt, da Amerika erwachsen geworden war, eine relativ gleiche Gesellschaft mit einer starken Mittelschicht und einer ausgeglichenen politischen Szene, hielten wir das für seinen Normalzustand.
Doch in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde nach und nach deutlich, dass die Entwicklung Amerikas zu einer politisch gemäßigten Mittelschichtgesellschaft nicht das Ende der Geschichte war. Ökonomen wiesen nach, dass die Ungleichheit rasch zunahm: Eine kleine Minderheit setzte sich weit von den anderen ab, während die Mehrheit der Amerikaner nur geringe oder gar keine wirtschaftlichen Fortschritte machte. Politikwissenschaftler belegten eine wachsende politische Polarisierung: Politiker neigten zu den Extremen des Links-Rechts-Spektrums, und es sprach immer mehr dafür, "Demokrat" und "Republikaner" mit "liberal" und "konservativ" gleichzusetzen. Diese Entwicklung ist bis heute ungebrochen: Die Ungleichheit der Einkommen ist so hoch wie in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts,1 und die politische Polarisierung ist so scharf wie noch nie.
Die sich verschärfende politische Polarisierung bedeutet nicht, dass beide Parteien sich den Extremen genähert hätten. Man wird schwerlich behaupten können, dass die Demokraten nennenswert nach links gerückt seien: Was Wirtschaftsfragen betrifft - ob es nun um Sozialhilfe oder um Steuern geht -, kann man durchaus sagen, dass Bill Clinton nicht nur rechts von Jimmy Carter, sondern auch rechts von Richard Nixon regiert hat. Andererseits liegt es auf der Hand, dass die Republikaner nach rechts gerückt sind: Man braucht nur den kompromisslosen Konservatismus eines George W. Bush mit der maßvollen Haltung eines Gerald Ford zu vergleichen. Manches von dem, was Bush betreibt, zum Beispiel die Abschaffung der Erbschaftsteuer, würde Amerika nicht nur in die Zeit vor dem New Deal, sondern in die Zeit vor der Progressiven Ära [1890?-?1913 - Anm. d. Ü.] zurückversetzen.
Wenn wir weiter zurückblicken, sind sowohl der Anfang als auch das Ende der Ära der Zusammenarbeit von grundlegenden Veränderungen in der Republikanischen Partei geprägt. Die Ära begann, als Republikaner, die den New Deal erbittert bekämpft hatten, entweder aus dem Amt schieden oder das Handtuch warfen. Nach dem Überraschungssieg Harry Trumans im Jahr 1948 fand die Führung der Grand Old Party sich mit der Vorstellung ab, dass der New Deal sich als eine bleibende Idee durchgesetzt hatte, und gab um ihrer politischen Selbsterhaltung willen die Bemühungen auf, die Uhr auf die zwanziger Jahre zurückzustellen. Das Ende der Ära der Zusammenarbeit und der Beginn einer neuen Ära des erbitterten Parteienkampfes trat ein, als in der Republikanischen Partei eine radikale neue Kraft der amerikanischen Politik zu Einfluss gelangte, die Konservative Bewegung, die in diesem Buch eine große Rolle spielen wird. Die einseitige politische Ausrichtung erreichte ihren Höhepunkt nach der Wahl von 2004, als ein triumphierender Bush versuchte, die Sozialversicherung, das Kronjuwel der Institutionen des New Deal, zu demontieren.
In der modernen amerikanischen Geschichte gab es also zwei große Bögen - einen wirtschaftlichen Bogen von großer Ungleichheit zu relativer Gleichheit und zurück und einen politischen Bogen von extremer Polarisierung zur Zusammenarbeit beider Parteien und wieder zurück. Diese beiden Bögen verlaufen parallel: Das Goldene Zeitalter der wirtschaftlichen Gleichheit entsprach grob dem Goldenen Zeitalter der politischen Zusammenarbeit. Wie die Politikwissenschaftler Nolan McCarty, Keith Poole und Howard Rosenthal darlegen, kann man in der Geschichte so etwas wie einen "Tanz" beobachten, bei dem wirtschaftliche Ungleichheit und politische Polarisierung sich im Einklang bewegen.2 Sie haben mit einem ausgefeilten statistischen Verfahren die politischen Positionen von Kongressmitgliedern ermittelt. Danach sind die Republikaner nach links gerückt, näher zu den Demokraten, als die Ungleichheit der Einkommen zurückging, und so kam es zur Zwei-Parteien-Koalition der fünfziger und sechziger Jahre. Als dann die Ungleichheit der Einkommen zunahm, rückten die Republikaner nach rechts, woraus der erbitterte Parteienkampf von heute erwuchs. Woran liegt es aber, dass die Tanzpartner zusammenbleiben?
Produktinformation
- Herausgeber : Campus Verlag; 2. Edition (14. Januar 2008)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 320 Seiten
- ISBN-10 : 3593385651
- ISBN-13 : 978-3593385655
- Abmessungen : 14 x 3.2 x 22.3 cm
- Amazon Bestseller-Rang: Nr. 792,250 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
- Nr. 1,994 in US-amerikanische Politik (Bücher)
- Nr. 18,886 in Gesellschaft (Bücher)
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Dies ca. 300 Seiten umfassende Buch sollten all jene lesen, die sich für die Zusammenhänge zwischen (Markt-?) Wirtschaft und Gesellschaftspolitik interessieren. Es werden sich diejenigen bestätigt fühlen, die davon überzeugt sind, dass Politik sehr wohl Einfluss auf die gesellschaftlichen Verhältnisse eines Staates ausübt. Es ist aber imho auch und grade besonders geeignet für Anhänger der Globalisierung, soweit diese die (einzelstaatlichen) politischen Einflussmöglichkeiten gegenüber den (global-) wirtschaftlichen im Nachteil sehen.
Inhalt:
Paul Krugmann bezieht hier nachhaltig Stellung für die politische Einflussnahme auf gesellschaftliche Bedingungen. Am Beispiel der US-amerikanischen Geschichte in den letzten 100 Jahren belegt er eindrucksvoll, wie der Wille, die Überzeugung und letztlich die Entscheidungen der jeweiligen US-Politiker die Ausrichtung der Gesellschaft geprägt haben. Krugmann beschreibt,
- wie sich (US-) Amerika zu Beginn des 20. Jahrhundert in einer Gesellschaft beispielloser Ungerechtigkeit (dem sog. "Goldenen Zeitalter") entwickelte;
- wie sich danach langsam ein Wandel in das Zeitalter des "New Deal" vollzog mit dem erklärten Ziel einer sozial gerechten Gesellschaft, belegt durch wenig Armut, eine breite Mittelschicht und verhältnismäßig geringen Einkommensunterschieden auch zur reichen Oberschicht;
- wie anschließend eine erneute "konservative Bewegung" (angefangen bei McCarthy und endend mit George W. Bush) wieder zu haarsträubender Schieflage im Sozialgefüge geführt hat;
- und wie letztens mittlerweile (wieder geprägt durch politische Überzeugung) eine neuerliche Kehrtwendung zur gerechteren Gesellschaft führen soll (und seiner Meinung nach auch wird).
Schreibstil:
Krugmanns Stil ist flüssig und für Otto-Normalverbraucher leicht verständlich (umso lobenswerter für einen Professor). Insbesondere ist er vergleichsweise sparsam mit Fremdworten. Das Buch hat nur wenig Querbezüge (was mich oft an anderen Büchern stört), so dass man das Lesen ruhig mal für 2 Wochen unterbrechen kann, ohne von vorn anfangen zu müssen. Wohl in dem Bewusstsein der zu erwartenden Kritik der zahlreichen Lobbyisten belegt er seine Einschätzungen (etwa zu Einkommensunterschieden) jeweils haarklein und vielfältig (die Quellangabe umfasst 12 Seiten!). Natürlich kann man immer einzelne statistische Angaben in Zweifel ziehen. Aber die Summe seiner Belege ist doch mehr als beeindruckend.
Mein Fazit:
1) Ich habe doch Recht gehabt: Politik kann sehr wohl maßgeblich und nachhaltig die gesellschaftlichen Verhältnisse (z.B. die Einkommensdifferenzen zwischen arm und reich) determinieren. Diese Einflussnahme vermisse ich deutlich bei unseren politischen Verantwortungsträgern (bei schwarz/gelb nicht mehr so sehr - allerdings geht der Einfluss da in die falsche Richtung).
2) Das Buch ist meine absolute Empfehlung wert!
Krugman verweist demgegenüber auf das Amerika der 50er und 60er Jahre. »Das Amerika, in dem ich aufgewachsen bin, war eine relativ gleiche Mittelschichtgesellschaft.«(268) »Normale Arbeitnehmer und ihre Familien hatten guten Grund zu glauben, dass sie am Wohlstand des Landes teilhatten wie niemals zuvor.«(46)
Natürlich kennt Paul Krugman auch die Schattenseiten dieser "goldenen Zeit". »Das waren natürlich die Jahre der Eskalation und der hohen Verluste in Vietnam ...(94) »1966 lebten doppelt so viele Amerikaner von Sozialhilfe als zehn Jahre zuvor.(...)Während der sogenannten "Sozialhilfe-Explosion" Ende der sechziger, Anfang der siebziger, stieg die Zahl der Sozialhilfeempfänger nochmals mehr als das Doppelte.«(105) »Vor der "Sozialhilfe-Explosion" der späten sechziger Jahre wurden viele arme Schwarze daran gehindert oder davon abgehalten, Sozialhilfe zu beziehen.«(106) »Zwischen 1957 und 1970 verdreifachte sich die Zahl der Verbrechen.«(100) »Städte wurden von Krawallen verwüstet;« (93) »in Verbindung mit den entsetzlichen Wohnverhältnissen in den städtischen Ghettos (entstanden wahrscheinlich) die Vorraussetzungen für die gewalttätigen Reaktionen gegen brutale Übergriffe, die man früher einfach hingenommen hatte.«(103)
Der offensichtlich für große Bevölkerungsteile unangenehme Normalzustand im Vorzeigeland der freien Marktkräfte ist jedoch für Paul Krugman kein Anlass zur Kritik am Wirtschaftssystem, solange zumindest Changengleichheit gewahrt bleibt. »Wenn Sie wirklich der Meinung sind, dass alle Amerikaner gleiche Startchancen haben sollen, dann ist das ein guter Grund, etwas gegen die Ungleichheit zu tun.«(273)
Die Begründung für eine relativ gleiche Gesellschaft teilt Paul Krugman mit Bismark. »... er sah darin ein Mittel, die unteren Klassen zu befrieden und die Herrschaft des Kaisers zu sichern. Staatserhaltene Politik sagte er, "hat das Ziel zu verfolgen (...), auch in den besitzlosen Klassen der Bevölkerung, welche zugleich die zahlreichsten und am wenigsten unterrichteten sind, die Anschauung zu pflegen, dass der Staat nicht bloß eine notwendige, sondern auch eine wohltätige Einrichtung sei. Zudem müssen sie durch erkennbare direkte Vorteile, welche ihnen durch gesetzgeberische Maßnahmen zuteil werden, dahin geführt werden, den Staat nicht bloß als eine lediglich zum Schutz der besser situierten Klassen erfundene, sondern als eine auch ihren Bedürfnissen und Interessen dienende Institution aufzufassen."«(41)
Paul Krugman`s Fazit ist: »Ich glaube an eine relativ gleiche Gesellschaft, getragen von Institutionen, die Extreme des Reichtums und der Armut begrenzen. Ich glaube an die Demokratie, die bürgerlichen Freiheiten und die Herrschaft des Rechts. Das macht mich zu einem Liberalen, und ich bin stolz darauf .«(293)
Wen das nicht stolz macht, seien zwei andere Bücher empfohlen: Michael Heinrich, Kritik der politischen Ökonomie: Eine Einführung und Hermann Lueer, Warum verhungern täglich 100.000 Menschen?