OFDb - Circuit II - The Final Punch (2002) - Eine Kritik von McClane
Review

Mit einiger B-Prominenz inszenierte Jalal Merhi nach kurzer Zeit noch eine Fortsetzung zu „The Circuit“, die aber kaum überzeugt.
Wieder steht Dirk Longstreet (Olivier Gruner) im Mittelpunkt, der Held des ersten Teils, der dort schon mal Untergrundkämpfe auffliegen ließ. Dirks Freundin Nicole (Gail Harris) ist Reporterin für die Zeitung von Max (Lorenzo Lamas) und einer heißen Story auf der Spur: Im Ogden Gefängnis werden Kämpfe zwischen den Häftlingen veranstaltet, die nicht selten tödlich enden – offiziell wurden die Opfer auf der Flucht erschossen. Innovationspreise gewinnt „The Circuit II“ also nicht, muss also nur noch ein Grund gefunden werden Dirk in den Ring zu schicken.
Selbiger Grund findet sich als die fiesen Wachen seiner Freundin auf die Spur kommen und sie beinahe tot im Krankenhaus landet. Also lässt sich Dirk unter falschem Namen in den Knast einschleusen, um das Treiben zu beenden...

„The Circuit II“ ist ein weiterer Prügelfilm um illegale Untergrundkämpfe, um die man eine Behelfsstory gestrickt hat. Leider keine wirklich spannende, denn wirklich viel passiert nicht. Ehe Dirk dann mal bei den Knastfights dabei ist, ist quasi schon der halbe Film um, großartige Ermittelungen werden nicht angestellt, stattdessen versucht man sich zwischen Kloppereien etwas auszustechen. Da fehlen dann weder getötete Mithäftling noch das Attentat auf die im Krankenhaus liegende Freundin, hier wird kein Klischee ausgelassen, doch im Endeffekt schleppt man sich nur von Klopperei zu Klopperei.
Leider macht Jalal Merhi dabei auch handwerklich einen teilweise erschreckend schlechten Job, was auch am nicht vorhandenen Budget liegen könnte. Scheinbar war noch nicht mal Geld da, um einen Gefängnisbus zu mieten, denn in der Verlegungsszene sieht man nur Bill (Jalal Merhi) im Auto fahren, der berichtet, wo der Bus gerade lang tuckert. Vor allem das Finale ist besonders lieblos, wenn es auf einmal in Rekordzeit von schwarzer Nacht zu hellem Morgen wechselt, eine Sympathiefigur schnöde über den Haufen geballert wird und die sonst so planenden Fieslinge einfach nur kopflos agieren.

Doch auch prügeltechnisch bietet „The Circuit II“ nicht genug, um da viel retten zu können. Die Fights in der ersten Hälfte sind nicht zahlreich und teilweise schwach inszeniert (gelegentlich sieht man arg, dass die Kontrahenten einander nicht wirklich treffen), erst gegen Ende nimmt „The Circuit II“ hier etwas Fahrt auf. Das große Turnier am Strand macht dann wirklich etwas her, nicht zuletzt weil Olivier Gruner und Michael Blanks ihr Können länger zeigen dürfen, doch das rettet den sonst reichlich vermurksten Film kaum. Zudem ist „The Circuit II“ auch in der ungekürzten Version nicht härter als der mit FSK 16 bewertete erste Teil (was hier auch für das Sequel die angemessenere Freigabe wäre), weshalb es wundert, dass die deutsche 18er Fassung geschnitten wurde.
Olivier Gruner mag ja auch überzeugend prügeln, nur darstellerisch ist er hier leider schlechter als sonst und spielt mit bestenfalls zweieinhalb Gesichtsausdrücken. Auch Lorenzo Lamas wirkt kaum motiviert, ist eh kaum beschäftigt und darf kaum kloppen. Jalal Merhis Rolle ist ein besserer Gastauftritt, Michael Blanks absolviert seine kleine Rolle hingegen relativ überzeugend, während Gary Hudson verschenkt ist: Anfangs noch als fiese Möpp aufgebaut, scheidet er noch vom dem letzten Drittel sang- und klanglos aus.

In einigen Fights kann „The Circuit II“ wirklich überzeugen, doch das reicht nicht aus. Ein Nichts an Story, null Spannung, viele Klischees und Inszenierungsschwächen, da hilft auch das schicke Turnier am Strand nur wenig.

Details
Ähnliche Filme