Starporträt Christoph Waltz
Weiter geht die Premierentour: Christoph Waltz, Lea Seydoux, Daniel Craig und Monica Bellucci sind zusammen in Paris auf dem roten Teppich.
Die 007-Stars Daniel Craig, Naomie Harris und Christoph Waltz sind in der Hauptstadt angekommen.
Kinder mit riesigen Augen sind typisch für die Gemälde von Margaret Keane, daher der Titel des Films. Tim Burtons Biopic zeigt, wie sich Keane (gespielt von Amy Adams, mit Christoph Waltz als Ehemann) von der Fünfzigerjahre-Hausfrau aus Tennessee zur selbstbewussten Künstlerin mausert. Die Outfits von Kostümbildnerin Colleen Atwood setzen den Wandel stofflich um: erst schwingende Kleider, später schwarzer Roll
Der beliebteste Geheimagent ist ohne seine Bond-Girls und einen fiesen Bösewicht nur halb so gut. Als die neue Besetzung vorgestellt wird, gibt es eine Überraschung: Christoph Waltz spielt den Bösewicht Oberhauser. Am 5. November soll der Film in den deutschen Kinos anlaufen. Neben Waltz sind auch Naomi Harris, Lea Seydoux, Daniel Craig und Monica Bellucci dabei.
Eigentlich sollte Freud von Oscar-Preisträger Christoph Waltz gespielt werden, der jedoch wegen eines anderen Filmprojekts ablehnte.
Im "Kodak Theatre" in Los Angeles werden zum 85. Mal die begehrtesten Filmpreise der Welt, die "Academy Awards" vergeben. Die glücklichen Gewinner des Abends sind Daniel Day-Lewis, Jennifer Lawrence, Anne Hathaway und Christoph Waltz.
Grund: "Inglorious Basterds" wurde vom Medienboard mitfinanziert. Der Berliner plauderte noch angeregt mit Christoph Waltz und Jana Pallaske.
Steckbrief
- Vorname Christoph
- Name Waltz
- geboren 04.10.1956, Wien, Österreich
- Sternzeichen Waage
- Jahre 67
- Grösse 170 cm
- Partner Judith Holste (verheiratet)
- Kinder Miriam Leon Rachel
Das weiß nicht jeder
Waltz sieht in "Inglourious Basterds" nicht nur aus wie ein Sprachgenie, er ist wirklich eins. Er spricht Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch.
Ein Theaterclan im Rücken: Schon Waltz' Urgroßeltern waren am Theater. Seine Eltern sind Bühnen- und Kostümbildner. Seine Oma spielte am Burgtheater. Symptomatisch: Auch seine Frau Judith Holste ist Kostümbildnerin. Waltz Mutter Elisabeth ging am Tag der Oscar-Verleihung in die Sonntagsmesse und betete für ihren Sohn.
Christoph Waltz war einmal jung verheiratet, mit einer amerikanischen Psychotherapeutin. Er hat drei Kinder aus dieser Ehe und eine Tochter aus der aktuellen Beziehung.
"Der eine Vorteil, den es hat, mit diesem Geschäft aufgewachsen zu sein ist der, dass man es nicht romantisiert."
In seiner Oscar-Dankesrede: "Das hier ist eure Willkommensumarmung und ich kann euch auf keinen Fall jemals genug danken, aber ich kann jetzt wenigstens damit anfangen: Vielen Dank."
Selbst ist der Mann – und das obwohl seine Frau beruflich mit Klamotten zu tun hat. Doch vor der Oscar-Gala ist Waltz ganz autark: "Ich gehe zum Schrank und hole meinen Smoking raus. Mein Hemd bügle ich selber, keiner bügelt so gut Hemden wie ich!"
2019 konnten sich seine Fans über einen mittlerweile weltweit bekanntgewordenen Aufritt von Waltz in der US-amerikanischen Latenight-Show "Jimmy Fallon" belustigen. Der gebürtige Wiener testete ein wenig die Deutschkenntnisse des Gastgebers und fragte nach der Bedeutung folgender Begriffe: "Sitzpinkler", "Waldeinsamkeit" sowie "Bezirksschornsteinfegermeister". Anschauen lohnt sich!
Biografie von Christoph Waltz
In einer seiner ersten Filmrollen war Christoph Waltz "Tristan". Der archetypische junge Held, ein Liebender gegen alle Widerstände. 1982 in "Feuer und Schwert – die Legende von Tristan und Isolde" war das. Doch sein Weg in der Bewegtbildindustrie sollte ein anderer werden.
Theater-Karriere
1982 war Waltz zarte 25 Jahre alt, gerade zum ersten Mal Vater geworden – und an zwei der besten Schauspielschulen ausgebildet: zunächst am Max-Reinhardt-Seminar in seiner Heimatstadt Wien, später dann am legendären Lee Strasberg Institute in New York. Er hatte in Zürich, Köln, Hamburg, Frankfurt, Wien und Salzburg Theater gespielt – das lag in der Familie, alles Theaterleute. Nun plötzlich war er ein Sagenprinz aus Cornwall, hübsch gelockt, englisch sprechend, zungenküssend. Schade eigentlich, dass er nicht ein wenig länger in diesem Metier geblieben ist.
Der subtile Bösewicht
Heimisch wurde Waltz jedoch im Fernsehen, in Kriminalfällen von "Ein Fall für zwei" und "Derrick" über "Der Alte" und "Kommissar Rex" bis hin zu "Polizeiruf 110" und "Tatort" war er dabei. Meist als Biedermann mit Brandstifter-Neigung. Sein unauffällig-freundliches Gesicht machte ihn perfekt für die Rolle des hintergründig Bösen. Seine zwei ganz großen, Grimmepreis-gewürdigten Auftritte hatte er im TV. "Der Tanz mit dem Teufel – Die Entführung des Richard Oetker" sowie die Fernsehbiografie "Du bist nicht allein – Die Roy Black Story" – schaut man sich den intellektuellen Theatermann Christoph Waltz so an, fragt man sich doch, ob er selbst sein bis dahin berufliches Highlight ausgerechnet in einer Sat1-Produktion erwartet hätte.
Der Oscar
Zum Glück war Waltz ja noch jung, es war Platz für weitere Sternstunden: Als SS-Standartenführer "Hans Landa" in Tarantinos 2009er Film "Inglourious Basterds" war Waltz so absolut am richtigen Platz, dass man sich niemals mehr einen anderen in der Rolle vorstellen kann. Er spielte Brad Pitt an die Wand. Cannes, Venedig, SAG-Awards, Golden Globes, BAFTA-Awards – von 2009 bis 2010 kassierte der Österreicher fast 20 Preise für seinen "Landa", badete im weltumspannenden hysterischen Lob, gab Interview um Interview, bandelte ein bisschen mit Hollywood an und hielt schließlich am 7. März 2010 einen Oscar als bester Nebendarsteller in den Händen. Da war er wieder, der Held.
Der Hype danach
Irgendwo auf der Strecke ist der blasse Mann mit dem Gesicht eines Vertreters sogar sexy geworden, das macht wohl der Erfolg. Und genau deswegen streckte Hollywood nun auch die grell lackierten Krallen nach Christoph aus. Von nun an war er in Filmen neben Reese Witherspoon ("Wasser für die Elefanten") und Kate Winslet ("Der Gott des Gemetzels") zu sehen. Auch seinem "Macher" und neuen Buddy Tarantino blieb er treu verbunden. Dessen Western-Adaption "Django Unchained" brachte ihm 2013 dann gleich noch den zweiten Oscar als bester Nebendarsteller ein. Und wenn der Waltz ausgebucht ist, vielleicht weil er als Bond -Erzfeind Blofeld gerade Daniel Craig das Leben schwer macht ("James Bond 007: Spectre"), dann erbt auch schon mal ein Viggo Mortensen seine Rolle. Waltz genießt den amerikanischen Enthusiasmus, die Leidenschaft fürs Filmemachen. Der deutsche Krimi und das Burgtheater müssen wohl erstmal Verzicht üben.
Der Stern
Und Hollywood bedankt sich bei dem "kleinen Jungen aus Wien". 2014 darf er seinen Stern auf dem "Walk of Fame" enthüllen, begleitet von Lobhudeleien seines Fan-Boys Quentin Tarantino: "Ich bin total happy, hier dabei zu sein für meinen Lieblings-Oscar-Star."
Vom Bewerteten zum Bewerter
Nachdem Waltz jahrelang selbst im Fadenkreuz von Filmkritikern und Preiskomitees stand, hatte er 2018 die interessante Chance, an eigenem Leib zu erfahren wie es auf der "anderen Seite" so aussieht. An der Seite von Jurypräsident Guillermo del Toro und (unter anderen) der britisch-australischen Schauspielerin Naomi Watts wurde Christoph Waltz die große Ehre zuteil zu den 75. Internationalen Filmfestspielen von Venedig die eingereichten Filme als Jury-Mitglied genau unter die Lupe zu nehmen. Ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Karriere des Familienvaters, schließlich zählt dieses Filmfestival neben Cannes und der Berlinale zu einem der bedeutendsten Filmfestivals der Welt!
Filmografie (Auswahl)
- 2008: "Das jüngste Gericht"
- 2008: "Tatort – Liebeswirren"
- 2008: "Das Geheimnis im Wald"
- 2008: "Todsünde"
- 2009: "Inglourious Basterds"
- 2011: "The Green Hornet"
- 2011: "Wasser für die Elefanten" ("Water for Elephants")
- 2011: "Die drei Musketiere" ("The Three Musketeers")
- 2011: "Der Gott des Gemetzels" ("Carnage")
- 2012: "Django Unchained"
- 2013: "Epic – Verborgenes Königreich" ("Epic", Stimme)
- 2013: "The Zero Theorem"
- 2014: "Muppets Most Wanted"
- 2014: "Kill the Boss 2" ("Horrible Bosses 2")
- 2014: "Big Eyes"
- 2015: "James Bond 007: Spectre"
- 2016: "Legend of Tarzan" ("The Legend of Tarzan")
- 2017: "Tulpenfieber" ("Tulip Fever")
- 2017: "Downsizing"
- 2018: "Alita: Battle Angel"
- 2019: "Georgetown"