Mittwochvormittag sorgte das Geheul von Polizeisirenen für Aufregung in der Linzer Innenstadt. Gegen 10.00 Uhr ging eine Bombendrohung an einem Gymnasium der oberösterreichischen Landeshauptstadt ein, bestätigte die Landespolizeidirektion Medienberichte.

Sofort wurden „alle verfügbaren Einsatzkräfte in die Spittelwiese beordert“, sagte Polizeisprecherin Barbara Riedl gegenüber den „Oberösterreichischen Nachrichten“. Binnen acht Minuten sei das Schulgebäude evakuiert gewesen. Die Schülerinnen und Schüler - insgesamt 377 Personen - wurden zunächst in einen Park gebracht und anschließend mit Bussen in eine andere Schule. Dort wurden sie versorgt und von ihren Eltern abgeholt. Das komplette Gebiet wurde in einem Radius von 80 Metern abgesperrt.

Polizeikräfte durchsuchten das komplexe Schulgebäude bis in den Nachmittag hinein. Bombenspürhunde waren ebenso im Einsatz wie die Spezialeinheit Cobra. Schwer bewaffnete Polizistin sicherten zudem das Gebiet großräumig ab. Den genauen Inhalt der Bombendrohung und weitere Informationen gab die Polizei vorerst nicht bekannt. Es werde in alle Richtungen ermittelt, hieß es lediglich. Inzwischen gab es seitens der Polizei Entwarnung. Es wurden keine verdächtigen Gegenstände gefunden oder verdächtige Personen angetroffen, so die Polizei.

Die Bewohner der angrenzenden Gebäude wurden aufgefordert, in ihren Wohnungen in Sicherheit zu bleiben. Hintergründe zur Drohung wurden noch nicht bekannt gegeben.

Von den Schülerinnen und Schülern hätte am Mittwoch niemand eine Maturaprüfung geschrieben - am Programm standen Spanisch, Kroatisch und Ungarisch, dafür gab es in dem Gymnasium keine Anmeldungen. Sehr wohl betroffen waren allerdings vier Abendschüler, die in einem dieser Fächer maturieren wollen. Ihre Reifeprüfungen wurden abgebrochen, sie müssen zu einem Ersatztermin noch einmal antreten.

Der Großeinsatz der Polizei war am späten Nachmittag beendet. Man habe keine verdächtigen Gegenstände gefunden und keine verdächtigen Personen angetroffen, hieß es. Das gesperrte Areal in der Innenstadt wurde freigegeben, damit dürfte auch dem Unterricht am Donnerstag nichts im Wege stehen. Die Ermittlungen konzentrieren sich nun darauf, den Verfasser der Drohung zu ermitteln. Ob es dazu bereits Anhaltspunkte gab, wurde nicht kommentiert.