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Wie das Organ ersetzt werden kann: Heinz Hoenig wurde die Speiseröhre entfernt – wie das geht und welche Folgen es hat
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BUNTE.de Heinz Hoenigs erste lebensnotwendige OP war erfolgreich

Die Speiseröhre ist ein wichtiges Organ, das Nahrung in den Magen befördert. Muss es aufgrund einer Erkrankung entfernt werden, haben Ärzte Möglichkeiten, es zu ersetzen. Betroffene können dann wieder selbstständig essen - allerdings mit Einschränkungen.

Schauspieler Heinz Hoenig (72) ist operiert worden. Der mehrstündige Eingriff am Montag sei erfolgreich verlaufen, teilte sein Management auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Eine bakterielle Infektion hatte ein Loch an seiner Speiseröhre verursacht. Ärzte sollen das Organ nun entfernt haben.

Ohne Speiseröhre muss Hoenig zunächst über eine Sonde ernährt werden. Dabei führt üblicherweise ein Schlauch durch die Nase direkt in den Magen. Möglich ist bei Patienten ohne Speiseröhre auch eine Ernährung über einen künstlichen Darmeingang. In einer weiteren Operation können Ärzte die fehlende Speiseröhre dann ersetzen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Speiseröhre entfernen und ersetzen – so geht's

Zum einen kann der Magen so weit hochgezogen werden, dass aus dem oberen Abschnitt eine neue Speiseröhre geformt wird. Das funktioniert allerdings nur, wenn der Magen groß genug ist. Werden Patienten zunächst mehrere Monate von einer Sonde ernährt, kann er sich in der Folge verkleinern. Er ist dann möglicherweise nicht mehr groß genug, um einen Teil davon in eine Speiseröhre umzuformen.

Dann besteht die Möglichkeit, aus einem Stück Dickdarm die Speiseröhre nachzubilden. Der Dickdarm misst bei einem erwachsenen Menschen zwischen einem und 1,5 Meter. Um eine Speiseröhre daraus zu formen, müssten etwa 30 Zentimeter entfernt werden.

Leben ohne Speiseröhre ist möglich – mit Einschränkungen

Allerdings bleiben Patienten auch mit einer derart wiederhergestellten Speiseröhre beeinträchtigt. Denn ein Ersatz hat nicht dieselben Eigenschaften wie eine echte Speiseröhre. Es fehlt ihm beispielsweise, was Fachleute als „Peristaltik“ bezeichnen: die Muskelbewegung, durch die Nahrung auch entgegen der Schwerkraft in Richtung Magen transportiert werden kann. Dadurch können gesunde Menschen auch überkopf essen und trinken. Mit einer Speiseröhrennachbildung funktioniert das nicht.

Mögliche bleibende Beschwerden können außerdem Übelkeit, Magenschmerzen, häufige Durchfälle und Darmkrämpfe sein. Die meisten Betroffenen müssen ihr Leben lang Brei zu sich nehmen oder die Nahrung möglichst klein schneiden und viel dazu trinken, um sie bestmöglich durch in den Magen zu befördern.

Wurde die Speiseröhre aus einem Teil des Magens geformt, hat dieser in der Folge weniger Volumen. Patienten müssen neu lernen, wann sie mit dem Essen aufhören sollten, um Übelkeit und einem starken Völlegefühl vorzubeugen. Die Mahlzeiten auf mehrere kleine Portionen aufzuteilen, die über den Tag verteilt gegessen werden, kann helfen.

Nachts empfiehlt es sich, erhöht zu liegen, um Reflux zu vermeiden. Dabei steigt Magensäure in die Speiseröhre auf und sorgt für ein unangenehmes Brennen.

Speiseröhre entfernt – ein Betroffener berichtet

Anfang Mai wurde Heinz Hoenig ins künstliche Koma versetzt. Eine bakterielle Entzündung hatte einen Stent beschädigt, den Hoenig bereits seit 2012 trägt. Stents werden beispielsweise bei Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße gesetzt, um die Engstellen durchlässiger zu machen. Die Bakterien sollen auch für das Loch in der Speiseröhre verantwortlich sein.

„Es gibt Tage, da habe ich zwei bis drei mal am Tag mit Übelkeit zu tun und es gibt andererseits sehr wohl längere beschwerdefreie Phasen“, erzählt Stefan J. auf der Webseite der Selbsthilfegruppe Speiseröhrenerkrankungen der Uniklinik Köln. In seinem Fall wurde die Speiseröhre 2013 aufgrund eines bösartigen Tumors entfernt und durch einen „Magenhochzug“ ersetzt.

„Es kann auch zu Durchfällen, Erschöpfung, Schweißausbrüchen, (Zittern), Schmerzen, Völlegefühl und dabei die Schwierigkeiten durchzuatmen usw. kommen. Die höhere Lage des Magens, die Umgestaltung des Magens zu einem Schlauch und auch die veränderte Muskelbewegung des Magens sind Veränderungen, die zu diesen Beschwerden beitragen“, berichtet Stefan J. weiter.

Die Umstellung der Essgewohnheiten könne „ein wenig nervig“ sein. Dazu gehöre in seinem Fall: „kleinere Portionen essen, Zwischenmahlzeiten einfügen, bestimmte Lebensmittel meiden, keine kohlensäurehaltigen Getränke trinken, nicht gleichzeitig essen und trinken, langsam essen und alles gut durchkauen, nicht zu spät essen und und und ...“

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