Im Irma La Douce gibt es italienisch-französischen Spargel

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Im Irma La Douce gibt es italienisch-französischen Spargel

Im Irma La Douce an der Potsdamer Straße begeistert ein italienischer Koch mit französischer Küche und deutschem Lieblingsgemüse. Francesco Contiero tut dem Spargel gut, findet tip-Kritikerin Marianne Renella.

Der Hauptgang im Irma La Douce feiert das Klassische. Foto: wibesagentur

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Irma La Douce: Ein Italiener kocht französisch

An der rauen Potsdamer Straße gibt es feine französische Küche, und zwar im Irma La Douce. Im Sommer 2019 eröffnete Jonathan Kartenberg das Restaurant, kurze Zeit später kam der erste Stern. Diesen hält das Irma la Douce bis heute, drum herum hat sich vieles verändert – der Küchenchef zum Beispiel.

Seit September letzten Jahres leitet Francesco Contiero die Küche. Seinen Namen kennt man bereits aus dem Richard oder dem Eins44 in Neukölln, das ebenfalls von Kartenberg betrieben wird. Warum der Italiener nun also französisch kocht? Weil er, so Kartenberg, die Lust und den Mut hat, gerade das Klassische anders zu denken. Lässiger ist das Irma la Douce durch Contiero geworden, und die Küche intuitiver. Wo könnte das exemplarischer gezeigt werden als in einem Spargel-Menü?

Contiero kombiniert französische Techniken mit den intuitiven Aromen seiner italienischen Heimat, verliert die deutsche Spargelliebe jedoch nie aus den Augen.

Das Irma La Douce interpretiert die deutsche Spargelliebe virtuos

Die Vorspeise aus zartem Romanasalat und grünem Spargel kommt unscheinbar daher. Bis man die erste Gabel nimmt und feststellt, was da noch alles drin ist: gewürfelte Kiwi, grüner Spargel in dreierlei Ausführung und ein Kuhmilch-Hartkäse namens Mimolette, der die tolle Schärfe des Dressings ausgleicht. Noch besser der nächste Gang: ein vegetarischer Pot au Feu, ein typischer Eintopf aus Nordfrankreich, aus weißem Spargel, Mairüben und Zuckerschoten, garniert mit frischem Bärlauch und geriebenem Eigelb und übergossen mit einer vollmundigen, fast käsigen Soße aus fermentiertem Brot.

Seit einen halben Jahr ist Francesco Contiero nun Küchenchef im Irma La Douce. Sein intuitives Spargelmenü gefällt uns sehr. Foto: wibesagentur

Der Hauptgang feiert die Klassik: weißer Spargel, gebratene Kartoffeln mit Frühlingszwiebeln und Speck sowie, auf Wunsch, Sauce Hollandaise. Das Stück Wolfsbarsch auf Oliven-Tomaten-Tapenade ist saftig und perfekt und macht den üppigen Teller lockerer, mediterraner. Dazu empfehlt Sommelier Sascha Hammer ein Glas sanften, buttrigen Silvaner aus Franken, und er hat Recht.

Die Begeisterung über das Spargelmenü zieht sich bis ins Dessert, obwohl Spargel darin gar nicht auftaucht. Dafür aber die andere Frühlingsstange – Rhabarber kommt in eingelegten Scheiben und als säuerlicher Chip zusammen mit Kokosnusseis, Kokosriegel und gerösteten Mandeln.

Francesco Contiero tut dem Irma La Douce gut und auch dem Spargel. Ach ja, die Playlist hier ist übrigens auch großartig.

  • Irma La Douce Potsdamer Straße 102, Schöneberg, Di–Sa 18–23 Uhr, Spargelmenü bis Ende Mai, vier Gänge 99 Euro, drei Gänge 85 Euro, online

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