Let Them All Talk

Redaktionskritik

Mit ihrem Roman „Du bist immer, du bist nie“ landete Alice Hughes einst einen Bestseller, der ihr den Pulitzer-Preis einbrachte. Seither hat sie aber nur schwer verkäufliche Ergüsse wie „Körperfunktionen“ verzapft. Nun soll die New Yorker Intellektuelle in England eine nur alle Jubeljahre vergebene Literaturtrophäe entgegennehmen. Weil sie unter Flugangst leidet, spendiert ihr der Verlag eine Überfahrt auf dem Luxusdampfer „Queen Mary 2“. Alice setzt durch, dass sie drei Begleiter mitnehmen darf: Außer Neffe Tyler sind ihre College-Freundinnen Susan und Roberta dabei, von denen sie sich entfremdet hat — vor allem, weil Roberta ihr vorwirft, ihr Liebesleben sei von Alice in deren einzigem Hit verwurstet worden. Heimlich geht auch Agentin Karen an Bord. Sie hofft, die Reise werde Alice zu einer Fortsetzung inspirieren… Regisseur Soderbergh drehte während einer realen Überfahrt, das Ensemble agierte ohne festes Drehbuch. Streep spielt köstlich affektiert („Ich will doch nur, dass sie haaappy sind!“), den Vogel schießt aber Candice Bergen als frustrierte Dessousverkäuferin Roberta ab, die auf dem Luxusliner einen Mann mit „ordentlich Schotter“ sucht.