TSV Neuried: Mit Schützenhilfe zum Klassenerhalt

Neuried – Vor einer Woche haben sich die Blicke der Fußballer des TSV 1865 Murnau nach ihrem 1:0-Sieg beim TSV Neuried in Richtung Penzberg gerichtet, wo zeitversetzt Aufstiegskonkurrent SV Aubing zu Gast war. Da das Spiel 1:1 endete, war der Jubel im Murnauer Lager groß. An diesem Samstag hoffen die Neurieder auf Schützenhilfe aus Penzberg. „Es wäre sehr schön, wenn wir nicht bis zum letzten Spieltag zittern müssten“, sagt Alem Besirevic, Chefcoach des Würmtaler Bezirksligisten. Die Penzberger treffen auf die SpVgg 1906 Haidhausen (14 Uhr), die einen Zähler hinter Neuried auf dem ersten Relegationsrang liegt. Sollten die Münchner die Partie am Samstag nicht gewinnen, könnte der TSV mit einem Sieg beim VfL Denklingen den Klassenerhalt eintüten (13 Uhr, Buchweg).

TSV Neuried: Alem Besirevic will „nicht bis zum letzten Spieltag zittern“

Es wäre der krönende Abschluss einer turbulenten Saison, in der die Neurieder nach den Tumulten im Winter samt Spielerstreik und zwei Trainerwechseln vor einer fast aussichtslosen Mission standen. „Schon das Erreichen der Relegation hätten wir unterschrieben“, bekennt Besirevic. Doch der neue Coach hat aus dem Restkader der ersten Mannschaft sowie Spielern aus der U23 und der U19 ein schlagkräftiges Team geformt. „Diese Mannschaft gehört in die Bezirksliga. Das hat sie eindrucksvoll bewiesen“, betont er.

Angeführt von Benedikt Nowack, der laut Besirevic „auch locker Bayernliga spielen“ könnte, Lordan Handanovic und Marko Ralic gelangen den Grün-Weißen immerhin vier Siege. Größte Überraschung waren aber die starken Auftritte von Patrick Schmidt, der zuvor fast nur in der Kreisklasse-Reserve zum Einsatz gekommen war.

TSV Neuried: Trainer Besirevic erwartet ein körperbetontes Spiel in Denklingen

Apropos zweite Mannschaft: Diese hatte am meisten unter den Unruhen und dem Umbruch zu leiden und droht, trotz starker Hinrunde in die A-Klasse durchgereicht zu werden. „Das tut schon weh“, gesteht Alem Besirevic, der das Team in der ersten Halbserie betreut hatte. Ein Klassenerhalt in der Bezirksliga würde beim TSV viele trösten. „Für einen würde es mich aber am meisten freuen, das habe ich der Mannschaft auch so gesagt“, berichtet Besirevic. Der langjährige Kapitän und Torwart, Konstantin Kühnle, hat aus beruflichen Gründen sein Karriereende angekündigt. „Trotz seines engen Zeitplans war er immer vor Ort, hat die Jungs super motiviert“, lobt der Trainer. Deshalb wollen die Neurieder Kühnle mit dem Ligaverbleib – am besten schon am Samstag – verabschieden.

Besirevic weiß aber, dass die Trauben in Denklingen hoch hängen werden. „Die körperlich robuste Spielweise des Gegners liegt uns nicht so“, sagt er. Seine Fußballer haben jedoch seit der Winterpause bewiesen, dass sie ganz anderen Widerständen Herr werden können. Der Chefcoach stellt klar: „Ich habe volles Vertrauen in die Jungs. Sollte es aber nur für die Relegation reichen, geht die Welt nicht unter.“ (Tobias Huber)