Sonderlage – Ein Hamburg-Krimi: Der Angriff
Bombenalarm in Hamburg: RTL zeigt dabei mehr die Polizeiarbeit im Hintergrund und weniger die Ermittlungen am Tatort.
Kriminalfilm
„Nicht uninteressant, aber insgesamt lahm und dröge“
In Hamburg explodieren zwei Bomben, erst an den Landungsbrücken und danach auf einer eiligst evakuierten Hafenfähre. Ein Erpresser fordert danach utopische 200 Millionen Euro, andernfalls würde die Stadt einen noch viel größeren Knall erleben. Für Verena Klausen (Henny Reents), Leiterin der „Sonderlage“, ist schnell klar: Da stecken keine politischen oder religiösen Ziele hinter den Anschlägen, sondern pure kriminelle Energie! Und offenbar agiert noch jemand im Hintergrund… Der Ansatz, den Fokus auf die Polizeiarbeit in der Leitstelle zu legen, den Entscheidungen zu folgen, die aus den eintreffenden Ermittlungsständen, Analysen und Überwachungsvideos schnell, kühl und sachlich geformt werden müssen, ist überaus interessant. In der fast dokumentarischen Nüchternheit dieser Szenen liegt die Stärke von „Sonderlage“. Leider ist drumherum alles aus Holz: Figurenzeichnung, Story und Dialoge. Ein Problem ist auch die Hauptfigur, die sich selbst den Kollegen in der Befehlsstelle als unfreundlich vorstellt. Klausen erklärt dies mit dem Druck der Lage und dem hohen Maß an Fokussierung und Konzentration, das die Situation erfordert. Das ist bewundernswert professionell, und Henny Reents spielt ihre Rolle absolut überzeugend, doch leider lässt diese Emotionslosigkeit auch das Publikum außen vor.
