Cookie's Fortune - Aufruhr in Holly Springs...- 1998

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Cookie's Fortune - Aufruhr in Holly Springs (1998)

Cookie's Fortune

Der lang erwartete neue von Altmeister Robert Altman: Ein gewitztes Gesellschaftspanorma mit Starensemble.User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 5.0 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 d�rfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste m�gliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.


In Holly Springs, einer Kleinstadt im S�den der USA, gelten Frauen noch als Ladies und echte M�nner geben sich mit Hingabe dem Angeln hin. Dort lebt die alte Witwe Jewel Mae 'Cookie' Orcutt gemeinsam mit ihrem schwarzen Hausmeister Willis Richland. Die langen Jahre der Einsamkeit haben sie m�rbe gemacht: Ein letztes Mal blicht die Witwe auf die Gegenst�nde ihres Wohnzimmers, betrachtet ihre Umgebung, ihr Leben. Dann beschlie�t sie, sich umzubringen.
Ihr pl�tzlicher Tod wirft in Holly Springs eine Reihe ungekl�rter Fragen auf: War es wirklich Selbstmord oder wurde Cookie dazu getrieben? Und was haben Cookies Nichten, die �berspannte Camille und die sch�chterne Cora zu verbergen? Es scheint, als seien nahezu alle Bewohner der Kleinstadt am Mississippi in diesen Fall verwickelt. Die Nachforschungen stellen die gesamte Bev�lkerung von Holly Springs auf den Kopf...

Bildergalerie zum Film "Cookie's Fortune - Aufruhr in Holly Springs"

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Filmkritik

Es gibt sie also noch: eine durchweg gelungene Kom�die ohne dumme Faxen oder Sperma im gestylten Haar. Robert Altman, der Meister des Ensemble-Films, �bertrifft sich mit "Cookie's Fortune" selbst und zeichnet ein gewitztes Gesellschaftspanorama, wie man es sich nicht besser w�nschen k�nnte.

Ort des Geschehens ist das St�dtchen Holly Springs, ein kleines Kaff am Mississippi. Hier siedelt Altman seine geniale Mixtur aus Kleinstadtballade, Krimifarce und Sozialsatire an – doch was nach kalter Analyse klingt, ist in Wirklichkeit ein liebevoller Film mit Charakteren, die tats�chlich noch Charakter haben.

Das bunte Star-Ensemble, das Robert Altman hier um sich versammelt hat, ist perfekt aufeinander eingespielt. Kein Wunder: W�hrend der Dreharbeiten lebten und arbeiteten die Schauspieler im echten Holly Springs – nein, nicht in aufw�ndigen Hotels, sondern als Untermieter bei gew�hnlichen Familien. Glenn Close etwa fuhr jeden Tag mit ihrem Fahrrad zu den Dreharbeiten. Es dauerte nicht lange, und die gesamte Filmcrew war ein Teil der liebenswert verschlafenen Gemeinde.

Das von Anne Rappe brillant geschriebene Drehbuch ist die Grundlage des Films, und Altman erweist sich seines Stoffes mehr als w�rdig: das Timing, die Nuancen – alles perfekt. Unter der souver�nen Anleitung des Altmeisters liefern hier s�mtliche Akteure Spitzenleistungen ab.

Ja, so sieht gutes Kino aus: eine Geschichte, die es in sich hat, dazu Figuren, an denen man sich kaum satt sehen kann. Und dabei wird der Film mit einer Pr�zision und Leichtigkeit serviert, die ihresgleichen sucht. Alles und jeder sind miteinander in Verbindung, die an sich recht komplexe und von trockenem Humor gepr�gte Story aber schreitet mit einer solchen Selbstverst�ndlichkeit voran, dass man sich unwillk�rlich fragt: Wie hat er das gemacht?
� Rico

Knapp 10 Jahre liegen sie altersm��ig auseinander, Amerikas letzte gro�e Autorenfilmer Woody Allen und Robert Altman. Und w�hrend der j�ngere der beiden nach wie vor seine Gro�stadtfilme mit Wut, Spott und bissiger Ironie versieht, scheint Robert Altman sich langsam etwas Altersweisheit und den dazugeh�rigen gn�digen Blick zu g�nnen. In der Tat gibt es n�mlich einen Grund, von "Cookies Fortune" entt�uscht zu sein. Seinen ber�chtigten Sarkasmus, sein bitteres Menschenbild und seinen gesellschaftlichen Pessimismus - also all das, was den ber�chtgiten Altman-Touch ausmacht - verkneift sich der Meister hier. "Cookies Fortune" ist von einem g�nzlich anderen Geist beseelt. Der Film ist voller Ruhe und Gelassenheit und schl�gt jederzeit einen wunderbar warmherzigen Ton an. Dabei spielt die Geschichte im S�den der USA , in einem Kaff irgendwo am Mississippi, wo der Rassismus zwar vordergr�ndig �berwunden scheint, latent jedoch stets lauert.

Hier, in Holy Springs, verbringt die alte Cookie in ihrer Villa, umgeben von Erinnerungsst�cken an ein erf�lltes Dasein, ihren Lebensabend. Einziger Mitbewohner ist der schwarze Hausmeister Willis, zu dem eine lange Freundschaft besteht. Nicht nur diese Freundschaft, sondern �berhaupt Cookies ganzer Lebenswandel, wird von ihren beiden Cousinen Camille und Cora, die die lokale Theatertruppe organisieren, argw�hnisch be�ugt. Die einzige Verwandte, die Cookie wirklich liebt, ist Emma, die Tochter von Cora, die es gerade nach einem mi�lungenen Fluchtversuch erneut in die Ein�de von Holy Springs verschlagen hat.
Die tragi-komischen Ereignisse nehmen ihren Lauf, als Cookie, die den Tod ihres Mannes nie �berwunden hat, sich entschlie�t ihrem Leben ein Ende zu setzen. Das Stigma des Selbstmordes in der Familie k�nnen Camille und Cora, die Cookie finden, nicht ertragen und arrangieren den Tatort um, sodass die Polizei von einem Raubmord ausgehen muss. In Verdacht ger�t ausgerechnet Cookies Vertrauter Willis. der vom �rtlichen Sheriff mit schlechtestem Gewissen, die beiden sind Angelfreunde, verhaftet wird. In der Zelle beteuert Willis ein ums andere mal seine Unschuld. Aber f�r schuldig h�lt ihn sowieso niemand. Und so entwickelt sich Willis Zelle schnell zu einem gesellschaftlichen Treffpunkt in Holy Springs. Es wird Scrabble gespielt, gewettet und getrunken, und Emma fleht die vorhandenen Gesetzesh�ter geradezu an, sie doch auch zu verhaften und Tag und Nacht bei Willis zu lassen. In Cokkies Villa werden die Recherchen des Sheriffs derweil konsequent von Camille und Cora sabotiert.....

"Cookies Fortune" ist Altmans bester Film seit "Short Cuts". Obwohl von anderem Tonfall, �hneln sich die Filme auch. Beides sind klassische Ensemblest�cke, die die Aufmerksamkeit auf eine F�lle von h�chst originellen Personen lenken. Beschwingt und gro�herzig wird dabei ein beschauliches Kleinstadtpanorama eingefangen. Es ist eine kleine Welt, in der kleine Gesten die Menschlichkeit hochhalten. Dass all dies genau so zum Ausdruck kommt, ist nat�rlich der wunderbar leichten Inszenierung Altmans zu verdanken. Pr�chtig unterst�tzt wird das filmische Meisterwerk von einen grandiosen Soundtrack voller pulsierendem Delta-Blues von David Steward.
� Thomas




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Zum Video: Cookie's Fortune

Besetzung & Crew von "Cookie's Fortune - Aufruhr in Holly Springs"

Land: USA
Jahr: 1998
Genre: Kom�die
Originaltitel: Cookie's Fortune
L�nge: 118 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 26.08.1999
Regie: Robert Altman
Darsteller: Glenn Close, Julianne Moore, Liv Tyler, Chris O'Donnell, Charles S. Dutton
Kamera: Toyomichi Kurita
Verleih: Arthaus

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