Sollte Kohls Witwe, Maike Kohl-Richter, weiterhin nicht reagieren, werde man selbst zur Tat schreiten, so eine Sprecherin der Stadt auf SWR-Anfrage. Was das konkret bedeutet, ließ die Stadtverwaltung aber offen. Altkanzler Kohl aus Ludwigshafen-Oggersheim war vor mehr als fünf Jahren verstorben und im Speyerer Adenauerpark beigesetzt worden. Doch noch immer ist das Grab in einem laut Stadt "provisorischen Zustand“.
Fünf Jahre nach dem Tod will Stadt jetzt Fakten
Bereits im Frühjahr hatte Oberbürgermeisterin Seiler die Kohl-Witwe schriftlich dazu aufgefordert, das Grab ihres Mannes zeitnah "final" herzustellen. Diese hatte sich nach dem Tod von Helmut Kohl im Juni 2017 dazu verpflichtet, ihre Pläne mit dem Domkapitel und der Stadt Speyer abzustimmen. Fünf Jahre nach der Beisetzung Kohls sei es aus Sicht der Stadt an der Zeit für eine endgültige Gestaltung des Grabes, hatte Seiler argumentiert. Dies schließe einen Rückbau der Umzäunung und der Videobewachung ein. Die Maßnahmen seien von der Kohl-Witwe einst gewünscht worden, um Vandalismus am Grab zu verhindern. Vorfälle habe es aber nicht gegeben.
Kurswechsel der Stadt Speyer
Auf dem Grab des CDU-Politikers Kohl am Rande des Adenauerparks erinnert ein schlichtes, von Sträuchern umwachsenes Holzkreuz mit der Inschrift "Helmut Kohl 3.4.1930 -16.6.2017" an den Kanzler der Einheit. Links daneben steht ein Vogelhäuschen, ein Grabstein fehlt noch. Der provisorische Grabzustand sorgt noch immer für Diskussionen in der Bevölkerung und den Medien. Helmut Kohls Sohn Walter kritisiert den Zustand als "unwürdig".