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Starporträt Patricia Arquette

Keine rosige Kindheit, fehlende Anerkennung trotz großem Talent: Patricia Arquette musste sich immer durchbeißen. Und wurde letztlich belohnt.

Steckbrief

  • Vorname Patricia
  • Name Arquette
  • geboren 08.04.1968, Chicago, Illinois / USA
  • Sternzeichen Widder
  • Jahre 56
  • Grösse 156 cm
  • Partner Thomas Jane (2006-2011) Nicolas Cage (1995-2001) Paul Rossi
  • Kinder Enzo (*1989) Harlow Olivia Calliope (*2003)

Biografie von Patricia Arquette

Mit ihren ausdrucksstarken blauen Augen, ihrer unverwechselbaren Stimme und einer schauspielerischen Vielseitigkeit, die ihresgleichen sucht, ist Patricia Arquette eine der unterschätztesten und talentiertesten Schauspielerinnen ihrer Generation. Obwohl sie jahrelang hart gearbeitet hat, erreichte sie nie wirklichen Starruhm. Am meisten Aufmerksamkeit bekam sie Mitte der 1990er-Jahre durch die Heirat mit Nicolas Cage.

Endlich Anerkennung

Längst überfällig war diese eine Rolle, die ihr endlich die Anerkennung bringen sollte, die sie eigentlich schon seit Jahren verdient hätte. Doch sie musste warten. Warten auf diesen einen, sehr besonderen Film: "Boyhood" (2014). Das Filmdrama, eine Coming-of-Age-Geschichte über den jungen Mason von seiner Einschulung bis zum College, wurde in einem Zeitraum von zwölf Jahren gedreht. Die Schauspieler wuchsen und alterten in dem Film real und so konnte immer mit derselben Besetzung gearbeitet werden. Die Mühe zahlte sich aus. "Boyhood" wurde gefeiert. Patricia gewann mit ihrer überzeugenden Leistung so ziemlich alle Auszeichnungen, die es im Filmgeschäft zu gewinnen gibt, unter anderem einen Golden Globe und einen Oscar. Damit wurde sie 2015 zum ersten Familienmitglied der Arquette-Schauspieldynastie, das einen Oscar gewinnen konnte, – sicher auch eine Art Befreiungsschlag für die talentierte Schauspielerin.

Keine rosige Kindheit

Aufgewachsen ist Patricia in einer Künstlerfamilie. Sowohl ihr Großvater Cliff und ihr Vater Lewis als auch ihre Geschwister David, Rosanna, Alexis und Richmond waren oder sind Schauspieler. Ihre Mutter Brenda Olivia mochte es hingegen vielseitiger. Sie war nicht nur Schauspielerin, sondern auch Lyrikerin, Betreiberin eines Theaters, Aktivistin, Schauspiellehrerin, Therapeutin und Burlesque-Tänzerin. Gewöhnlich war das alles nicht und zudem auch nicht einfach: Vater Lewis hatte immer wieder mit Drogenproblemen zu kämpfen und Gewalt war im Hause Arquette keine Ausnahme. Mit 15 hatte sie genug von all dem, floh zu ihrer Schwester Rosanna und lebte einige Jahre mit ihr zusammen. Nach einigen kleineren Auftritten in Serien und Filmen gelang ihr 1993 der Durchbruch mit dem Roadmovie "True Romance". Wobei Durchbruch vielleicht auch nicht das richtige Wort ist, denn in den kommenden Jahren sah man sie vorwiegend in B-Movies. Und sie arbeitete natürlich zwölf lange Jahre von der Öffentlichkeit unbemerkt immer mal wieder am Langzeitfilm "Boyhood".

Schwerer Verlust

Ihre jüngere Schwester, die Transgender-Künstlerin Alexis Arquette, starb im September 2016 an Herzstillstand. Im herzzerreißenden Nachruf bei der ''Gay and Lesbian Alliance Against Defamation'' sagt Patricia Arquette stolz: "Sie riskierte alles, weil sie keine Lüge leben konnte." Aus ihrer bewegenden Rede spricht große Bewunderung und Mitgefühl.

Schon bei ihrer Oscar-Rede 2015 zeigte die Preisträgerin in der Kategorie "Beste Nebendarstellerin", dass soziales Engagement für sie an erster Stelle steht. Während andere Kollegen sich ganz auf die Trophäe konzentriert hätten, engagierte sie sich für die Gleichberichtigung und rief: "Es ist jetzt ein für alle Mal an der Zeit, dass wir die gleiche Bezahlung bekommen und Frauen in Amerika die gleichen Rechte erhalten!" Leidenschaftlicher Einsatz für ein verdammt wichtiges Thema.

Patricia wird Serienstar

Von 2005 bis 2011 hatte sie eine Art Festanstellung – sicher auch mal ganz angenehm im unsteten Schauspielbusiness. Sie spielte in der Fernsehserie "Medium – Nichts bleibt verborgen" eine Hellseherin, die die Staatsanwaltschaft bei der Aufklärung von Verbrechen unterstützt. Drei Mal wurde sie für einen Golden Globe nominiert, 2005 konnte sie sich über einen Emmy freuen. Patricia scheint Gefallen am Serienalltag gefunden zu haben, denn es folgten Rollen in Klassikern wie "Law & Order" (2012), "Boardwalk Empire" (2013 bis 2014), "CSI" (2014 bis 2016) oder im US-Hit "Escape at Dannemora" (2018), wofür sie wiederum einen Golden Globe und zwei weitere Auszeichnungen bekam. Ihren dritten Golden Globe und den zweiten Emmy gewann Arquette für ihre Nebenrolle als Dee Dee Blanchardin der True-Crime Dramaserie "The Act" von 2019. Drei Jahre später ist sie in der Science-Fiction-Thriller-Serie "Severance" (2022) zu sehen, unter der Regie von Ben Stiller.

Wiederholungstäterin im guten Sinne

Während das Leben so seinen Lauf nimmt, ändern sich manche Dinge nie. In Patricias Fall hat das eine gute und eine schlechte Seite, was auf den Emmys 2019 ganz deutlich wurde: Schon wieder räumte sie die begehrte Trophäe ab, diesmal für ihre Rolle in "The Act". Und schon wieder hielt sie eine Rede ihrer verstorbenen Schwester zu Ehren. "Ich bin sehr dankbar, aber auch sehr traurig. Transgender werden immer noch verfolgt."

Was für manche wie ein Déjà-vu daherkommt, bedeutet mit anderen Worten: Patricia gibt einfach niemals auf. Die Reise der talentierten Schauspielerin war beschwerlich, vorüber ist sie aber längst noch nicht. Also, Patricia, weiter so!

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