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Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium Völklingen - einst Victoria Schule Völklingen : Völklingen im Wandel

Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium Völklingen – einst Victoria Schule Völklingen

1903:
In Völklingen gab es wohl bereits eine höhrere Mädchenschule, die dem Leiter der höheren Knabenschule, Herrn Dr. Keese, unterstellt war. Doch durch das Wachstum der Schülerzahlen an der Knabenschule, beschloss man ein Realgymnasium einzurichten und die Mädchenschule zu schließen. Die Kinder mussten fortan nach Saarbrücken um zu lernen. (LXXXIII.)

vor 1906:
Da der Bedarf an Unterricht für Mädchen in Völklingen nicht mehr gedeckt werden konnte, plante der Gemeinderat die Gründung einer Mädchenschule. Doch da die vom Rat bereitgestellten 2000 Mark für zwei Jahre nicht genügten, stellte die Firma Röchling weitere 2000 Mark für die ersten 5 Jahre bereit. Nun erklärte sich Fräulein Hima Schrader aus Stuttgart bereit nach Völklingen zu kommen und eine höhere Mädchenschule zu gründen. Ziel: Eröffnung der Schule im Jahr 1906. (LXXXIII.)

1907:
Mit nicht ganz einem Jahr Verspätung konnte die Schule am 18. März gegründet werden. Fräulein Schrader war nicht untätig, und gab bereits seit 1906 elf Schülerinnen Privatunterricht. Als Unterkunft für die neue Privatschule sollte das Haus Nummer 18 in der Schulstraße dienen, das bei der verwitweten Frau Knoblauch angemietet wurde.
Das erste Unterrichtsjahr bestritt die Schule mit drei Klassen der Unterstufe und drei Klassen der Mittelstufe, die in drei getrennten Räumen kombiniert unterrichtet wurden. Die Schülerinnenzahl: 25 (LXXXIII.)

1908:
Da es am Realgymnasium keine Vorschulklassen gab, genehmigte die königliche Regierung die Aufnahme von Jungen in den beiden untersten Klassen. (LXXXIII.)

1909:
Die angemieteten Räume werden zu klein, weswegen ein Nebengebäude angemietet wurde. Doch selbst das sollte für das folgende Schuljahr nicht mehr ausreichen, weswegen die Schulleiterin den Antrag stellte die Turnhalle, sowie den Physiksaal des neu erbauten Realgymnasiums unentgeltlich mitnutzen zu dürfen. (LXXXIII.)

1910:
Der Antrag von 1909 war erfolgreich: Zu Ostern 1910 konnten die Schülerinnen, nach wenigen baulichen Veränderungen am Gebäude, im Realgymnasium untergebracht werden. (LXXXIII.)

Das neu erbaute Realprogymnasium in der heutigen Hohenzollernstraße. (Sammlung des HKW)
Das neu erbaute Realprogymnasium in der heutigen Hohenzollernstraße. (Sammlung des HKW)

1912:
Die Schule erhält den Namen „Viktoriaschule“. (LXXXIII.)

1914:
Der Erste Weltkrieg ist ausgebrochen, die Schule wird ab August vorrübergehend geschlossen um Platz für Lazarette zu schaffen. Um den Unterricht weiter erteilen zu können, wurden der Leiterin Räumlichkeiten in der Volksschule Schulstraße angewiesen, doch es mussten in einem nahegelegenen Privathaus weitere zwei Räume gemietet werden um den Unterricht sicher zu stellen. (LXXXIII.)

1918:
Luftangriffe machen den Unterricht regelmäßig unmöglich. (LXXXIII.)

1924:
Hilma Schrader gibt die Schulleitung ab. Komissarisch übernimmt die Lehrerin Alwine Schmidt die Leitung. (LXXXIII.)

1927:
Charlotte Schweppe übernimmt die Schulleitung. Im gleichen Jahr wird der Schulverein gegründet. (LXXXIII.)

1928:
Die Viktoriaschule wird zum Lyzeum und zieht um: In das Schlafhaus der Hütte, in dem durch bessere Verkehrsanbindungen Platz frei geworden ist. (LXXXIII.)

Das Schlafhaus der Völklinger Hütte 2013: Hier war die Viktoria-Schule für viele Jahre zuhause. (Foto: Hell)
Das Schlafhaus der Völklinger Hütte 2013: Hier war die Viktoria-Schule für viele Jahre zuhause. (Foto: Hell)

1930:
Eine Frauenoberschule wird eingeführt. (LXXXIII.)

1936:
Charlotte Schweppe geht in den Ruhestand und der Direktor des Knabenrealgymnasiums Gregor Syfried übernimmt stellvertretend die Leitung. Vor Ort war allerdings Frau Elisabeth Baum leitend tätig. (LXXXIII.)

1937:
Die Stadt Völklingen übernimmt die nun „Viktoriaschule. Städtische Oberschule für Mädchen“ genannte Schule ins „Patronat der Stadt“.
Es wurde beschlossen, dass die Schule ein eigenes Gebäude bekommen soll und ein Grundstück ausgemacht. Das Schlafhaus blieb ein Provisorium, alleine weil es ursprünglich der Unterbringung von Hüttenarbeitern erbaut wurde. (LXXXIII.)

Zweiter Weltkrieg:
Der Unterricht litt auch im Zweiten Weltkrieg, sogar stärker als im Ersten: Die Schülerinnen mussten bei vielen Tätigkeiten helfen, sie arbeiteten die Ferien durch und wurden zwei mal aus der Stadt evakuiert. Auch die Entnazifizierung hinterlies spuren: Die erste Eintragung im Mitteilungsbuch nach dem Krieg war die Anweisung, bis zur 1. großen Pause noch fehlende Klassenlisten für die Meldung der Anhängerinnen früherer Nazi-Jugendorganisationen vorzulegen. Am 15.12.1945 wurden alle Klassenleiter aufgefordert persönlich zu berichten, welche Schülerinnen „Ämter bzw. Führerstellungen“ inne hatten. (LXXXIII.)

1940:
Eugen Stützel übernimmt zur Wiederaufnahme des Schulunterrichts die Schulleitung, nachdem die Evakuierung Völklingens beendet war. (LXXXIII.)

1944:
Eugen Stützel wurde Ende 1944 zum Volkssturm eingezogen und geriet 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Als NSDAP-Mitglied konnte er nach seiner Freilassung 1946 allerdings sein Amt nicht wieder aufnehmen. (LXXXIII.)

1945:
Jakob Klein wurde Schulleiter. (LXXXIII.)

1946:
Veronika Jost übernimmt die Schulleitung von Jakob Klein, der als ständiger Vertreter des Leiters zum Ludwigsgymnasium in Saarbrücken versetzt wurde. (LXXXIII.)

1949:
Dem vernehmen nach „schweren Herzens“ gibt die Stadt die Trägerschaft der Völklinger Gymnasien auf Druck der Landesregierung an das Saarland ab. Das 1937 ausgemachte Grundstück wurde dem Land mit übergeben. (LXXXIII.)

1950:
Die Lehrer bekommen mitgeteilt: „Die Schule ist während der Ferien rückwirkend zum 1.1.1950 verstaatlicht worden.“
Die Schule ist mit 500 Schülerinnen das zweitgrößte Mädchengymnasium des Saarlandes. (LXXXIII.)

1951:
Die Völklinger Hütte hat die Nutzung des „Belegschaftshauses“ wegen Eigenbedarfes gekündigt. Eine bemerkenswerte Förderungsleistung geht hiermit zuende: Zwar zahlte man Miete, doch so manche Sachleistung blieb unberechnet.
(LXXXIII.)

1952:
Bis zum Umzug ins neue Haus darf die Schule die zunehmend ungeeigneten Räumlichkeiten im Schlafhaus weiter nutzen.
Platzbedingt Unterricht in dunklen, feuchten Kellerräumen. Lärm und Schmutz durch die benachbarte Industrie, Lärm durch starken Verkehr auf der Durchgangsstraße vorm Haus: Lüften war unmöglich, die Luft schlecht. Dazu kamen schlechte hygienische Verhältnisse in den sanitären Anlagen. Die Schulleitung konnte dies so nicht mehr weiter vertreten. (LXXXIII.)

1953:
20. Oktober: Grundsteinlegung an der Lortzingstraße. Gleichzeitig konnte schon Richtfest für den ersten Bauabschnitt gefeiert werden. (LXXXIII.)

1954/55:
Umzug der Verwaltung und Unterrichtsräume in den Neubau, im Sommer 1955 standen die Fachräume für die Frauenoberschule zur Verfügung. Der erste Bauabschnitt ist beendet. (LXXXIII.)

1957:
Turnhalle, Aula wurden in einem zweiten Bauabschnitt fertig gestellt. Im dritten und letzten das Direktorenwohnhaus. (LXXXIII.)

1962:
Veronika Jost geht in den Ruhestand, Dr. Annemarie Kray übernimmt ein Jahr das Amt der Schulleiterin. (LXXXIII.)

1978:
Das ‚Staatliche Mädchenrealgymnasium‘ erhält einen Namen und heißt nun Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium. (Schulwebseite) Man entschied sich bewusst, auch wegen der Dominanz von männlichen Namen, für den Namen einer Frau. Marie-Luise Kaschnitz wird in einer Schulchronik von 1997 als eine der bedeutesten Frauen jener Zeit bezeichnet. Der Name der Dichterin, die 1901 geboren und 1974 verstorben ist, ziert die Fassade des Gebäudes bis heute. (LXXXIII.)

Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium
Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium

1980:
Marieluise Schaefer-Nomine übernimmt das Amt der Schulleiterin. (LXXXIII.)

1980er Jahre:
Der sog. „Pillenknicks“ und die Entwicklung der Industriestadt machen sich in den Schülerzahlen bemerkbar: Wo Ende der 1960er Jahre noch über 1200 Schüler dem Unterricht folgten, pendeln sich die Schülerzahlen in den 80er Jahren bei ca. 600 ein – somit der Schülerzahl für die das Gebäude konzipiert wurde. (LXXXIII.)

1986:
Der „Förderverein des Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasiums Völklingen e.V.“ wurde gegründet. Er ist Nachfolger des Schulvereins der Vikotria-Schule in Völklingen, der zwischenzeitlich irgendwann aufgelöst wurde. Erste Vorsitzende des neuen Fördervereins wurde Christine Olbert, die dieses Amt zehn Jahre erfüllte. (LXXXIII.)

1996/97:
Die Schule hat 360 Schüler, davon u.a. 116 aus Püttlingen, 82 aus Köllerbach und 75 aus Völklingen. (LXXXIII.)

1997:
Oberstudiendirektor Dr. Gerold Fischer wird Schulleiter. (Schulwebseite)

2012:
Gerd Krämer übernimmt das Amt dies Schulleiters. (Schulwebseite)

Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium, ein Panorama des Schulgebäudes 2015 (Foto: Hell)
Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium, ein Panorama des Schulgebäudes 2015 (Foto: Hell)
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