»Das mit dem Apartheid-Regime in Israel ist beileibe nicht Hallervordens Erfindung«

Dieter Hallervorden
9EkieraM1, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Mit dem Gedicht »Gaza Gaza« traf Dieter Hallervorden einen Nerv – viele loben ihn für diesen mutigen Auftritt. Andere verdammen ihn dafür. Wie geht er damit um?

Roberto De Lapuente hat mit Diether Dehm gesprochen, der das Gedicht für Hallervorden geschrieben hat.

 

De Lapuente: Herr Dehm, Sie haben kürzlich das Gedicht »Gaza Gaza« für und mit Dieter Hallervorden veröffentlicht. Haben Herr Hallervorden und Sie mit diesen Steinigungsversuchen in der Presse gerechnet?

Dehm: Ja, das war echt eine mediale Sharia – von diesen angeblichen Pro-Israelis! Das Gedicht, der Podcast und das Video haben gleichwohl – so genau können wir es nicht sagen, weil es auf sieben Kanälen gleichzeitig veröffentlicht worden war – bis heute mindestens 8 Millionen Zugriffe. Das sind 10 Prozent der Bevölkerung. Weder hat Dieter Hallervorden diese mediale Hetze so erwartet, noch aber diese gigantische Reichweite und die riesengroßen Sympathiewellen für ihn. Nach den zigtausenden zustimmenden Schreiben, darf man getrost sagen: da stehen mal mindestens 40 Millionen Menschen hinter ihrem Volkskünstler Dieter Hallervorden – und maximal 200 Journalisten gegen ihn. Hier in einer schäbigen Querfront von Neues Deutschland bis Bild-Zeitung, von Jüdischer Allgemeinen bis Junge Welt.

»Hallervorden erhielt ein Schreiben von Jean Ziegler, mit Grüßen von Antonio Guterres«

De Lapuente: Macht das mit Dieter Hallervorden etwas, wenn man ihn jetzt in eine antisemitische Ecke stellt? Oder ist er nach Jahrzehnten in der Öffentlichkeit abgebrüht genug, dies an sich abprallen zu lassen?

Dehm: Wer so sensitiv spricht, spielt und schreibt wie Dieter Hallervorden, ist nie abgebrüht! Aber der Rückhalt in der Bevölkerung hilft! So erhielt er vorgestern Nacht von Professor Doktor Jean Ziegler ein Schreiben, auch mit Grüßen von Antonio Guterres, dem Generalsekretär der Vereinten Nationen, voller Solidarität und Herzlichkeit. Jean Ziegler, im UN-Menschenrechtsausschuss und langjähriger Sonderbotschafter der UN für »das Recht auf Nahrung«, schreibt klar, dass das Gedicht nicht das geringste mit Antisemitismus zu tun hat und dass wir voll auf der Basis der UN-Beschlüsse stünden.

De Lapuente: Die Jüdische Allgemeine fand in einer Kolumne zum Gedicht einen Connex zu Hallervordens berühmtem »Palim-Palim«-Sketch. Nervt ihn sowas, wenn man seine Kritik an den Zuständen im Gaza mit einer alten Comedy abzubügeln sucht?

Dehm: Dieter Hallervorden gehört zu den bedeutendsten Bühnen-Persönlichkeiten der letzten Jahrzehnte, ist vielleicht sogar der bedeutendste. Zu seinem Lebenswerk zählen Didis »Palim-Palim« ebenso, wie Dieters bedeutende Kinofilme (»Sein letztes Rennen«, »Honig im Kopf« und anderes). Außerdem steht er mit 88 Jahren fast jeden Abend in einem seiner drei Theater als Intendant auf der Bühne – in ernsthaften, komischen und tragischen Rollen. Welch eine Bandbreite! Wenn die Jüdische Allgemeine eine solche Pluralität an Meinungen in Sachen Netanjahu-Kritik alleine nur dulden würde, etwa von Seiten ihrer jüdischen Leser, sie dürfte stolz auf sich sein. So aber verkümmert die Jüdische Allgemeine zum Staatspropagandablatt.

De Lapuente: Es ist erstaunlich ruhig im Kulturbetrieb – wenn man überhaupt etwas Politisches von dort vernimmt, dann regierungsnah. Wie erklären Sie sich das?

Dehm: Mit dem Ticketverkauf, der leidet unter einer Medienzensur gegen Künstler, wenn sie sich mit Reichweite zu weit nach vorne wagen! Angst fressen Künstlerseele! Aber kaum einer gesteht sich das ehrlich selbst ein! Traurig ist dazu auch die Ängstlichkeit der Linken. Aus dem Bündnis Wagenknecht kam bislang nicht mal eine leise Stimme der Solidarität, wenn Deutschlands populärster Künstler gesteinigt werden soll. Wenigstens duckt sich Wagenknecht nur weg, während Junge Welt und Neues Deutschland wieder mal bei den Staatscomedians Böhmermann und Welke mitpinkeln wollen.

»Schon kommen einige Auftragsschreiber mit dem Vorschlag an, Hallervordens »Wühlmäusen« den finanziellen Hahn abzudrehen«

De Lapuente: Dieter Hallervorden fiel in den letzten Jahren immer wieder als Kritiker des Zeitgeistes auf. Das Gendern lehnt er zum Beispiel kategorisch ab. Ist das für ihn nur eine sprachformale Kategorie?

Dehm: Dieter Hallervorden hat stets auf gedankliche und semantische Amputationen mit Spott reagiert. Bereits in seinen Sketchen – schauen Sie sich seinen »Arbeitsamts-Spot« an – wirklich sehr weise! Ich glaube nicht, dass er etwas dagegen hat, wenn jemand alle 27 Geschlechter mit einem Sternchen benennt – solange er nicht andere zum Genderstottern umerziehen will. Wir haben jetzt von Studierenden aus US-Elite-Universitäten die Anfrage für eine englische Übersetzung von »Gaza Gaza«, die eine sehr kommerzielle amerikanische Pop-Autorin machen will. Und gleiches in Französisch für Le Monde Diplomatique. Da gibt es zum Glück nicht diesen Gender-Krampf wie bei uns!

De Lapuente: Glauben Sie, dass Hallervorden in der heutigen Kulturszene nochmal eine solchen künstlerischen Aufstieg hinlegen könnte? Anders gefragt: ist er froh, dass er sich nicht mehr anbiedern muss bei Politik und Medien?

Dehm: Naja, sooo leicht fällt das Ganze auch ihm und auch heute noch nicht! Schon kommen einige Auftragsschreiber der Konzernmedien mit dem smarten Vorschlag an den Senat, Hallervordens »Wühlmäusen« und dem Schlossparktheater den finanziellen Hahn abzudrehen, solange er sich von »Gaza Gaza« nicht distanziert. Ein Schlaumeier schrieb sogar auf Facebook, er solle doch einfach behaupten, Diether Dehm hätte ihn reingelegt. Meine sehr persönliche Meinung zu Ihrer Frage, wobei ich nicht weiß, ob er sie teilt, ist, dass sein künstlerischer Weg steiniger verlaufen wäre, wenn es damals schon Wikipedia mit seinen schrecklichen Zensureinträgen gegeben hätte. Oder Facebook mit seinem Canceln, YouTube mit seinen raffinierten Reichweitendrosselungen und Banns. Ich kooperiere mit Dieter Hallervorden jetzt seit über 40 Jahren. Früher geschahen die Einschüchterungen auch brutal, aber noch viel hölzerner. Und nicht so woke und regenbogen-getuned. Früher hieß es: Du bist Ostagent und Kommunist; heute: Du bist Ostagent und AfD. Verdrehte Welt!

»Hallervorden sagt, dass er diese Hasswelle mit erhobenem Haupt durchstehen wird«

De Lapuente: Im Gedicht kritisiert er auch die Ampel, diese huldige der Apartheid. Was sagt er sonst zur Ampel?

Dehm: Im Gaza-Gedicht heißt es: »Sie geloben Apartheid die Treue / von Ampel bis AfD«. Und da ist natürlich auch Friedrich Merz von BlackRock inbegriffen. Im Video gibt es dann die Stelle »Die aus Ohnmacht brodelnde Kraft / hat niemand sich selbst ausgesucht/ doch die Macht, die die Bestien schafft/ aus kaltem Kalkül – sei verflucht!« Und an dieser Stelle zeigt das Video die Firmenembleme von BlackRock und Rheinmetall – als zwei Brutstätten des internationalen Terrorismus! Von Dieter Hallervorden dürfen Sie aber bloß nie eine linke Standardantwort erwarten. Er hat als Wechselwähler mal für die FDP, bei der letzten Berliner Wahl für die CDU votiert; er war auch Anhänger von Willy Brandt und Walter Scheel. Vor sechs Jahren war er sogar bereit, bei der Linken öffentlich in der Volksbühne aufzutreten. Aber der Riexinger-Vorstand hatte das ausgeschlagen. »Alter weißer Mann« nannte ihn Frau Kipping da.

De Lapuente: Öffentlich wird sich am Vorwurf der Apartheid gestoßen …

Dehm: Ach, das mit dem Apartheid-Regime in Israel ist beileibe nicht Hallervordens Erfindung. Sogar Sigmar Gabriel hatte das in Hebron einst als Außenminister so genannt!

De Lapuente: Zum Abschluss: Sie machen jetzt seit 1966 Liebes- und Arbeiterlieder. Herr Hallervorden leichten Spott und tiefen Ernst. Glauben Sie, dass unsere Gesellschaft totalitärer wird?

Dehm: Dieter Hallervorden sagte mir heute Morgen erneut, dass er diese Hasswelle herrschender Medien mit erhobenem Haupt durchstehen wird. Gerade wegen des ungeheuren Rückhalts in der Bevölkerung. Sie können aus dieser Aussage schließen, dass er ganz gewiss die Entwicklung unserer Gesellschaft nicht zum Guten sieht. Lassen Sie mich noch etwas sehr Persönliches anschließen: auch wenn der Rechtsstaat gegen vielleicht unappetitliche Herren wie Höcke, Krah oder Bystron bei der AfD gebeugt wird – soll sich keiner zu früh in Sicherheit wiegen und freuen! Da werden nur die Messer gewetzt, die nach der Thüringenwahl am 1.September auch Frau Wagenknecht zerstückeln sollen. Wehret den Anfängen – das heißt: wenn Frau Faeser die Demokratie ramponiert, sollten rechte und linke Demokraten auf dem Boden des Grundgesetzes ausnahmsweise mal hier und jetzt einander beistehen – über alle Schützengräben hinweg!

 

Diether Dehm ist ein Musikproduzent, Liedemacher und Politiker. Er war Mitglied der SPD, dann der PDS und der Partei Die Linke.

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43 Kommentare

  1. Großes Lob an die Dieter Dehm und Hallervorden! Weiter so!
    Meine Frage: wurde Dieter Dehm jetzt endlich die Mitgliedschaft im BSW „erlaubt“ oder kackt Wagenknecht jetzt endgültig Richtung AFD light ab?

  2. Das Kabarett ist tot, alles auf Linie gebracht. Kritik unerwünscht, eigene Meinung sowieso. Früher bin ich da gern hingegangen. Seit Corona hat sich das erledigt. Ich erinnere nur an die Aktion „Alles dichtmachen“ und die Reaktionen nicht nur Politik, sondern vor der Bürger darauf. Angst frißt Hirn.

  3. Wenn man das Verhalten von Regierungen und Medien betrachtet, erkennt man keinen Unterschied mehr zwischen Demokratie und Dystopie.

    Die Scheiterhaufen und Hexenverbrennungen sind zurück. Die Aufklärung wird im Tagesrhythmus abgefackelt.

    Danke für die Kraft, ein alter weisser Mann zu sein, Dieter Hallervorden.

    1. „Alter weißer Mann“ ist blanker Rassismus. Rassismus verletzt.

      Sobald Herr Hallervorden tatsächlich für ihn bedeutende Nachteile erfährt, wird auch er seine Verletzungen deutlich spüren.

      Wir erleben eine neue Inquisition, die von Politikern getriggert, aktivistisch-denunziatorischen Agenda-Medien und eingeschüchterten Veranstaltern und Arbeitgebern betrieben wird, die statt mit Verbrennung mit der Zerstörung der Existenz arbeiten.

      Strack-Zimmermann: „Weiß Ihr Chef, was Sie hier machen?“

      Unsere Ministerin Frau Faeser bereitet §20 des Bundesverfassungsschutzgesetzes vor damit bei allen Menschen, die den Unwillen der Regierung oder einem ihrer Beamten erregt haben, der Verfassungsschutz Vermieter, Arbeitskollegen, Familienmitglieder und Bekannte denunzieren darf. Dass das Verfassungsschutz mit diesem Gesetz nur gegen Rechte arbeiten soll, steht natürlich nicht drin.

  4. Der letzte Satz scheint mir der wichtigste zu sein. Das Kartell der Altparteien sollte aufgebrochen werden, die handeln alle, bis auf werbewirksame unterschiedliche Nuancen, gleich und nicht im Sinne der Allgemeinheit. Es braucht Zusammenarbeit von neuen Parteien, BSW, AFD, die Basis,…., um eine wirkliche Alternative zu schaffen, die ihrerseits eigentlich nur das wieder nach oben bringen könnte, was vor 30 Jahren „in“ war: Entspannungspolitik, Vernunft, Humanität gegenüber allen Benachteiligten, ohne diejenigen zu verprellen, die sich überwiegend als „nicht Benachteilgte“ sehen. Ich würde z.B. die Palästinenser als benachteiligt sehen, die Machthaber in Israel jedoch nicht. Gleichwohl sehe ich viele Kinder in DE als benachteiligt, wenn ihnen Bildung versagt wird, und das geschieht schon in Schulklassen, in denen der Lehrer „nicht mehr durchkommt“. Damit vergeuden wir Potenzial. Aber vielleicht träumen ja unsere Machthaber davon, dass die KI in Zukunft alles regelt.

    1. @Wunderlich
      Das kannst Du den Reichen nicht vorwerfen, die schicken ihre Kinder auf Eliteschulen und Universitäten.
      Warum sollen die sich Sorgen um die Allgemeinheit machen, die vertreten doch nur ihre Interessen.

      WIR hingegen, die es nicht schaffen unsere eigenen Interessen zu erkennen, zu artikulieren und diese nicht durchsetzen zu wollen und immer in reiner Selbstgefälligkeit und Stellvertretermentalität darauf hoffen, dass es schon einer (Führer, Gott, BSW, Linke, AFD) für uns richten wird, ja, WIR sollten uns selbst einen Vorwurf machen!

      Wenn nicht WIR – WER denn sonst? Wer nicht wagt der nicht gewinnt – Wer nicht beischläft bekommt auch kein Kind!

      STATT JAMMERN UND PICHELN – LIEBER HÄMMERN UND SICHELN 🙂

      1. Sie stellen ganz richtig fest, daß man sich nicht darauf verlassen soll, daß Andere es für einen tun. Dann zum Schluß aber wollen Sie Marxismus-Leninismus? Weil die Geschichte hat gezeigt, daß Kommunismus dann doch immer in realexistierende Einparteiendiktaturen mündet. Und so wieder auf jemand Anderen (die kommunistische Partei) gesetzt wird es zu tun anstatt es wirklich selbst zu tun. Sie wiedersprechen sich da selbst.

    2. Richtig: es braucht die Zusammenarbeit von BSW, AFD, Basis!
      Die Tendenz ist leider eine andere: die auf Frieden und Völkerverständigung orientierten Politiker der AFD (Höcke, Krah, Bystron) werden grade von einer totalitären Front von Politik, Medien, Geheimdiensten und Justiz niedergemacht. Und die Reaktion: die zentristischen Kräfte in der AFD (Weidel) distanzieren sich, Wagenknecht hält die Schnauze.
      Es ist so frustrierend zu sehen, wie weit alle Kräfte, die gegen Krieg, Diktatur und Liberalismus sind, noch davon entfernt sind ein Bündnis zu bilden. Dabei kommt es heute darauf an, alle Unterschiede unter den antiliberalen Kräften erst mal zurückzustellen, denn nur wenn der Liberalismus vernichtet wird, gibt es überhaupt eine Zukunft für die Menschheit.

      1. @So und nicht anders

        So ein Quatsch, wir brauchen keine Führer, wir brauchen nur UNS und zwar JEDEN EINZELNEN!

        AFD, etc., brauchen wir ganz SICHER NICHT!
        Braune Soße erkennt man schon an den braunen Mundwinkeln derer, das kommt wohl vom Sch……-labern

    3. Das mit AfD und BSW zusammen wird nie! passieren!

      Das wurde auch von den entsprechenden Politikern der BSW mehrfach sehr deutlich gemacht:
      Offensichtlichene politische Mängel zu erkennen und benennen heißt noch lange nicht, dafür gleiche Lösungen zu haben.

      Zusammenarbeit mit einer pro-faschistischen, marktradikalen Partei würde sämtliche programmatisch sozial-demokratischen Eckpfeiler der BSW ad absurdum führen – da hätte niemand von denen eine neue linke! Partei gründen müssen.

      1. Wenn Frau Wageninecht bereit ist, mit der CDU, also Blackrockleuten wie Merz und Kriegstreibern wie Röttgen zusammenzuarbeiten, sehe ich nicht, wo ein großes Hindernis für zweckgebundene Zusammenarbeit mit AFD und Basis existiert. Bei Koalitionen mit anderen Parteien sind all die wahren Worte nur geeignet, auf Toilettenpapier abgedruckt zu werden.

  5. In diesem Irrenhaus Deutschland noch einen klaren Kopf zu behalten ist wirklich nicht leicht.
    Mein Dank gilt Herrn Hallervorden, Dieter Dehm und Roberto De Lapuente!

    Bleiben Sie sich treu und lassen Sie sich nicht kleinkriegen!

  6. Die Weltordnung im Nahen Osten gerät aus den Fugen. Der Angriff der HAMAS am 07. Oktober – die haben das nicht einfach „Just For Fun“ gemacht, auch nicht das Nehmen von Geiseln. Sie MUSSTEN mit einer militärischen Antwort Israels rechnen, sie wussten, wen es treffen wird – die eigene Zivilbevölkerung.
    Demzufolge riskierten sie auch einen aufflammenden Flächenbrand bis hin zum derzeitigen, nur militärischen „Sich-Ans-Knie-Pi***n“ Iran vs. Israel mit ein paar Dronen.
    Da wirken „ziemlich gewaltige, tektonische Kräfte“, wen nich das mal so flapsig untertreiben schreiben darf.

    Und nun kommt uns‘ Didi.

    Es passiert genau das, dass er angesichts dieses Desasters, dieses Mordens, dieses aufkeimen wollenden Flächenbrandes diesem erbärmlichen Deutschland seinen Spiegel vorhält. Da jaulen und schreien die kleinkarierten Deutschen Zeter und Mordio, die diensbeflissenen und untertanen Heuler erinnern sich an den Holocaust und ewiger Schuld, ohne überhaupt auch nur ansatzweise auseinander zu halten, was einerseits die verbrecherische Geschichte Deutschlands war und was aber andererseits jetzt passiert. Sie denken nicht drüber nach, soe können es nicht, sie wollen es nicht, sondern sie plärren.

    Herr Hallervorden, ich danke Ihnen, wie sie es mit „nur mit so ein bißchen Kunst“ geschafft haben, dass dieses Deutschland sich selbst so bis auf die Knochen blamiert.

  7. Hier der soweit einzige Artikel der jungen Welt zum Thema:

    https://www.jungewelt.de/artikel/473697.gazakrieg-sein-gutes-recht.html

    – eine gekürzte und leicht modifizierte (‚politischer Nacktflitzer‘ statt ‚umstrittener Liedermacher‘) dpa-Agenturmeldung also. Das mag man lauwarm finden und, wie auch der darunter stehende Leserbrief, entsprechend kritisieren. Aber reicht das, um sie gleich in eine ’schäbige Querfront‘ mit ua der ‚Bild‘-Zeitung einzureihen? Oder spielen hier ganz persönliche Empfindlichkeiten hinein?

    Zum möglichen Hintergund:

    https://www.jungewelt.de/artikel/360557.in-eigener-sache-junge-welt-h%C3%A4lt-kurs.html

  8. Sagen wir hier mal was differenziertes über die AFD: Krah +, Bystron +, Höcke +, Chruppalla schnarch, Weidel Scheiße, Storch CIA.

      1. Hinter Weidel stehen die restlichen halb-souverän gebliebenen Teile des deutschen Großkapitals, die gerne auch wieder mit Russland handeln würden. Wie die sich entscheiden, wennz hart auf hart kommt, spielt schon ne Rolle. Vertrauen kann man denen keinen Milimeter.

      2. Die macht auf mich gar keinen gefährlichen Eindruck. Und nett sieht sie auch noch aus, aber da könnten mich meine Augen trügen.

          1. Ich erinnere mich als kleines Kind von einem kleinen Mädchen gefragt worden zu sein, ob ich ein Junge oder Mädchen wäre. Ich weiß bis heute noch nicht, warum das Wichtig ist.

  9. Man fragt sich immer öfter, was hier eigentlich los ist und wie es dazu kommen konnte, daß eine große Mehrheit der medial wortführenden „Journalisten“ eine von der Meinung der Bevölkerung derart fundamental (diametral) abweichende Haltung als „öffentliche Meinung“ etablieren konnte?

    Diese Medienlandschaft ist komplett gleichgeschaltet! Und das ohne offensichtlichen Zwang und staatlichen Druck! Es gibt keine wie auch immer geartete Neuauflage des berüchtigten „Ministeriums für Volksaufklärung und Propaganda“ eines Josef Geobbels, aber die Medien agieren kollektiv so, als gäbe es dieses! Und das, wie Dieter Dehm es korrekt umschreibt, als „Querfront“ von (echten oder vermeintlich) linken Medien wie ND und Junge Welt bis rechtsaußen! Und die Öffentlich-Rechtlichen in vorderster Front!

    Wann hat dieser Putsch stattgefunden? Die Machtübernahme von Antidemokraten in Land und Medien?

    1. Der Putsch hat in den 2010er Jahren stattgefunden. Foundations, Societies etc. mit massivem Dollarbackground von den den mächtigsten Oligarchen der USA haben sich hier immer breiter gemacht. Haben Medien und Wissenschaft vollständig übernommen. Bei Corona haben wir’s gemerkt, aber da war’s schon zu spät. Jede Meinung, die nicht den US-Oligarchen entspricht, wird inzwischen nicht nur ausgegrenzt, sondern bereits zensiert und kriminalisiert.

    2. Vermutlich hat dieser Putsch gar keinen Beginn, er wird nur immer wieder neu aufgelegt. Woran erkennt man eigentlich so einen Demokraten? Im Grunde sehen die doch alle gleich aus.

  10. »Das mit dem Apartheid-Regime in Israel ist beileibe nicht Hallervordens Erfindung«

    1. Der Vergleich Israels mit dem fürchterlichen Apartheid-Regime von einst in Südafrika ist legitim sowieso – aber vor allem sehr naheliegend. Wer dies als Antisemitismus verstehen will, gut so. Er be-weist damit mindestens, dass er mit den entsprechenden Konnotationen seit dem 19. Jahrhundert nicht vertraut ist. Falls er mit ihnen vertraut sein sollte, erweist er sich u. a. als Verharmloser des deutschen Nationalsozialismus und als Hetzer gegen Kunst wie auch Andersdenkende. In diesem Zusammenhang müssen ebenfalls und vor allem die ÖRR genannt werden.

    Die „Jüdische Allgemeine“ reagierte so, wie sie reagieren musste, aber nicht, wie sie reagieren sollte, falls sie unabhängig wäre und ihr ein nachhaltiger Frieden in und um Israel am Herzen läge.

    2. Exkurs: „Deutsche Staatsraison“ ist mitnichten die Sicherheit des Staates Israels usw., sondern eine funktionierende UNO sowie die uneingeschränkte Umsetzung und Durchsetzung der Menschenrechte. Und zwar weltweit. Gegen beides verstößt Deutschland seit den Adenauer-Zeiten. Gegen beides verstoßen Israel sowie u.a. die NATO-Staaten insgesamt ( und China wie Russland ) seit Jahrzehnten.

    3.1 Dieter Hallervordens / Dieter Dehms „GAZA GAZA“ ist absolut einfühlsam, notwendig und passend zur ‚rechten‘ Zeit. Insoweit war es ferner richtig, Schurkenunternehmen wie Rheinmetall AG ( Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP ) und BlackRock ( Friedrich Merz, CDU ) einzublenden ins Video.

    In diesem Zusammenhang erinnere ich an die wunderbar-politische Zeichnung von George Grosz „Christus am Kreuz“. Er wurde in der Folge deshalb wegen Blasphemie vor Gericht gezerrt.
    ( https://www.lto.de/recht/feuilleton/f/zum-geburtstag-von-george-grosz-das-skandalbild-christus-am-kreuz-mit-gasmaske/ )

    3.2 Die Kritik an Hallervorden erinnert u. a. an die Hasstiraden gegen die Aktion „#allesdichtmachen“ als Antwort auf die Corona-Maßnahmen sowie die Diffamierung des Pazifismus in Deutschland nach dem 24.02.2022.

    4. Die öffentliche Debattenkultur im Deutschland des 21. Jahrhunderts erinnert sehr an jene im Vorfeld des Ersten Weltkrieges und danach. Die Folge: Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg samt Holocaust. – Ein entsetzlicher Gesinnungsterrorismus bereitet sich in Deutschland wieder Bahn um stetig, mit Nachdruck und perfide auf die Notwendigkeit eines Dritten Weltkrieges medial und legislativ vorzubereiten.

    Selbst vor Kindern schrecken die ÖRR wie z. B. das ZDF nicht zurück: ‚Da diskutieren Taurus und Leo, weshalb dem Putin die Fresse poliert gehört.‘

    Ich lehne die deutsche Kriegspolitik seit dem 24.02.2022 kategorisch ab.

    Sämtliche KriegstreiberInnen gehören u. a. wegen Völkeraufhetzung auf die Anklagebank in Den Haag!

    1. Zumindest erstmal aus dem Amt entlassen, damit hier alle wieder auf den Boden einer wie auch immer konstituierten FDGO zurück kehren können. Solange es noch ein Zurück gibt. Aber das geht ja nicht und freiwillig wird da nur eins: zurück getreten.

  11. „Wir haben jetzt von Studierenden aus US-Elite-Universitäten die Anfrage für eine englische Übersetzung von »Gaza Gaza«, die eine sehr kommerzielle amerikanische Pop-Autorin machen will“
    Eine Elite Uni und bittet um eine Übersetzung, hahaha die Komödie ist ein 100% Lacher.
    So Gott uns bewahre vor diesen zukünftigen sozmedjunkies Eliten .

    1. Wenn sich Eliten für welche halten und auch von anderen dafür gehalten werden, dann sind es: Eliten! Siehst du, wie einfach das alles ist. Doch gib Obacht: Einfach heißt nicht immer leicht!

    2. Ähm…. Ich denke, es geht hier vor allem um das Urheberrecht. Deshalb fragt man beim Urheber an, ob es eine autorisierte Übersetzung gibt, und wenn nicht, ob man selbst eine erstellen darf.

      1. Paper Clip, das nur mal zum Urheberrecht.
        Wer fragt ob der heutigen Zeit überhaupt auf Urheberrecht, oder das China eine internationale Untersuchung zur NS fordert, weil die deutschen, Nachbarn und selbst die EU in den Tiefschlaf gefallen sind.
        Die Ukraine wird von den Russen überfallen, so der mediale Spin, Urheberrecht hat Russland!
        Yugoslavien ohne UN Mandat zerbombt, aufgeteilt nach gut dünken.
        Naivität fängt wo an?
        Wenn irgendeine Elite Uni was möchte, dann benötigt man Didis Zustimmung?Die breite Masse ihm uustimmt, aber die deutschen Bundesregierung und ihre Flüsterer einen Aufschrei tun. Ja wir lieben die USA und ihre Freiheit über alles, bis hin zum Urheberrecht.
        Herr Dehm erschien mir in diesem Interview, als sehr hell wach, voll mit politischen Feinschliff und einer Sarkasmus, der mich dazu veranlasste zu schreiben „hahaha die Komödie ist ein 100% Lacher“.

    1. Sie nutzen den ollen Bismark als Pseudonym und echauffieren sich dann über die völlig vorhersehbare Reaktion der veröffentlichen Meinung? Bismark hat auch jeden Wiederspruch platt gemacht. Eine bekannte und bekannt wiederspensntige eigenwillige Person wieDieter Hallervorden kann nicht geduldet werden. Sonst fasst sich noch jemand im Volk (Herde) ein Herz und steht auf und protestiert mit.

      Bismark hat die Rentenversicherung auch nur durch den großen Druck der Gewerkschaften und damaligen SPD eingeführt. Ansonsten hätte er die Arbeiterklasse auch einfach verarmt verrecken lassen nach der Nutzung ihrer Arbeitskraft.

  12. Hallervorden traut sich was!
    Warum bleibt er einer der ganz wenigen? Er sorgt dafür, dass Deutschland nicht völlig abkackt, sondern noch minimal Anschluß hält an die Stimmen, die die Künstler anderer Länder, z. B. in Frankreich, Spanien, USA, erheben.

    Dieter Dehm ist ein anderes Thema. Er greift hier Sahra an, weil das Bündnis eine Partei sein wird, in dem nicht die berühmten Einzelkämpfer den Ton angeben. Was durch die Medienauftritte solcher Einzelkämpfer in und mit anderen Parteien passiert ist, sehen wir an der Linkspartei, den Grünen und einst auch an der SPD.

    Wer wirklich wissen will, was Sahra und das Bündnis BSW sagt zu – Israel & Gaza, Ukraine, deutsche Politik & ihre neue Partei -, sehe das aktuelle Interview mit Glenn Greenwald: https://www.youtube.com/watch?v=ON3Aj0bSv0U
    (25.000 Aufrufe: Warum kennt Dieter Dehm das nicht, wenn er hier behauptet, Sahra äußere sich nicht?)

    Auf dem BSW-Gründungspartei sagte Oskar Lafontaine, klassisch in den Spuren Willy Brandts, zu Gaza:
    https://www.youtube.com/watch?v=DnnHT_iMXOE&t=1073s

    1. Hallervorden hat sich immer kabarettistisch etwas getraut und er ist mittlerweile 88 Jahre alt. Mit was will man ihm noch Angst machen?

  13. Die Linke hat sich weitgehend der unheiligen Allianz der Marktradikalen (Neoliberale) mit den Globalisten unterworfen, wohingegen es bei den Konservativen (AfD) und bei dem BSW noch einige Protektionisten (Antiglobalisten) zu geben scheint. In der Frage von Krieg und Frieden gibt es aber bei der AfD eine militaristische Fraktion, die große Fragezeichen aufwirft. Gerade bei Höcke, Krah und Bystron kann ich am allerwenigsten erkennen, dass sie dort beheimatet wären. Insofern kann ich nicht nachvollziehen, warum Dieter Dehm diese Leute als unappetitlich bezeichnet.

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