89 selten schöne Wörter und was sie bedeuten

89 selten schöne Wörter der deutschen Sprache und was sie bedeuten

89 selten schöne Wörter der deutschen Sprache und was sie bedeuten

Diese Begriffe werden selten bis gar nicht verwendet, sind aber gut verständlich und – ja – traumhaft schön. Genau darum geht es hier.

Damit kannst du beeindrucken. Und das nicht nur in Texten, auch in freier Rede oder in Briefen. Aber der Kontext muss stimmen, sonst kann es komisch klingen. Lass dich in der Zeit zurückversetzen, auf das dein Herz aufgehen möge.

Schöne Wörter Bücher Eine Bibliothek der schönen Wörter ... Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen

Hier ist ein Hauch aus alten Zeiten, als die Welt noch in Ordnung schien. Und Wörter schön waren. Wörter mit Gefühl, die ich auch in meinen Büchern gern einsetze.

Hach …

Dies ist eine erweiterte Auslese der allerschönsten Wörter aus den bisher hier erschienenen Wortlisten. Die Auswahl war schwer. Und sie ist vollkommen subjektiv. Jeder würde es anders machen. Das zeigt wieder einmal, wie groß der Schatz unserer Sprache in Laufe der Jahrhunderte geworden ist. Siehe auch:

Und wir dürfen uns bedienen. Auf diese Worte gibt es weder Copyrights noch Urheberrecht, sie stehen uns zur freien Verfügung.

Liste selten schöner Wörter der deutschen Sprache

Hier sind Wörter wie Träume. Alphabetisch sortiert.

  1. Abendschein — Abendröte, Abenddämmerung
  2. Augenweite — so weit das Auge schaut (nicht zu verwechseln mit der Augenweide)
  3. blumenlieblich — lieblich wie eine Blume
  4. Buchlust — wenn man Verlangen nach einem Buch hat
  5. buchvergnügt — Vergnügen, das ein gutes Buch bereitet
  6. DämmerungsfalterSchmetterling, der abends fliegt
  7. Dämmerungsstille — ein stiller Augenblick während der Dämmerung
  8. dunkelfarben — von dunkler Farbe
  9. dunkelselig — froh oder glücklich über das Dunkel sein
  10. Freudenpracht – eine große Freude
  11. Frühlingswonne — Frühlingsfreude; das Vergnügen, das man über den Frühling empfindet
  12. funkengleich — wie ein Funke erscheinend (aussehend)
  13. Glanzgefunkel — klarer Sternenhimmel
  14. Glanzgewimmel — ebenfalls ein klarer Sternenhimmel
  15. glimmrig — leicht glänzend, schimmernd
  16. glückleuchtendglücklich
  17. glücksatt — vom Glück gesättigt; dem Glücke überdrüssig
  18. Glückstraumtrunken — überquellende Glücklichkeit
  19. glückvergessen — vor Glück alles vergessend, im Glück vergessen
  20. glückwunderlich — in wunderbar glücklicher Weise
  21. griesgrimmig — zornig
  22. grimmbebend — bebend vor Zorn
  23. Herzensbesitzerin — Geliebte des Herzens
  24. herzenschmelzend — zu verwenden im Sinne von herzerweichend
  25. Herzensdank — ein großer Dank, der von Herzen kommt
  26. herzschneidend — sehr schmerzhaft für die Seele
  27. herzensvoll — herzlich, aus vollem Herzen kommend
  28. himmelselig — höchste Form des Glücks
  29. himmel(s)spiegelnd — Wasserfläche oder Glas spiegelt den Himmel
  30. Himmelsschimmer — die Helligkeit des Himmels, sein Glanz
  31. ingrimmig — zornig, wütend
  32. Lichtmond — Vollmond
  33. Liebesabenteuerlichkeiten — (Liebes)abenteuerliche Vorkommnisse
  34. liebesbeflügelt — angetrieben von Liebesgefühlen
  35. liebestrunken — besoffen vor Liebe
  36. liebreich — liebevoll
  37. mondbeschimmert — vom Mond beschienen
  38. Mondstille —  damit ist ein mondloser Himmel gemeint
  39. MorgentraumTraum zur Morgenzeit
  40. Nachtgefunkel — der nächtliche Sternenhimmel
  41. Morgenschwärmerei — den Morgen anhimmeln
  42. Nachtstille — kein Geräusch mehr in der Nacht
  43. nachtberührt — von der Nacht berührt
  44. nachtumhüllt — von der Nacht oder vom Dunkel eingehüllt
  45. nachtwärts — in die Nacht hinein
  46. nebelschwer — der Nebel lastet schwer auf dem Land
  47. Nebelzeit — trübe, dumpfe Zeit im Leben
  48. nimmermüßig — rastlos
  49. putzwunderlich — wundersam, erstaunlich
  50. Regenbogenschwinge — regenbogenfarbiger Flügel
  51. Rosenanhauch — ein Anflug von rosiger Farbe auf der Haut
  52. Rosenschnee — Schauer aus Blütenblättern
  53. Schauernachtgeflüster — ist selbst schon fast eine Geschichte
  54. Schneeblässe — eine Haut weiß wie Schnee
  55. schneeflockengleich — wie eine Schneeflocke
  56. schneezart — zart wie Schnee
  57. Schweigeblick — schweigender Blick
  58. seelenfroh — innerlich froh
  59. seelenglücklich — vollkommen glücklich
  60. Seelenschnitt — tiefster Schmerz
  61. Sehnsuchtstrunken — benommen vor sehnsüchtigen Gefühlen
  62. Sommerabendhauch — ein leichter Wind an einem Sommerabend
  63. sommernächtlich — während einer Sommernacht
  64. Sommersternennacht — eine Nacht unter Sternen im Sommer
  65. sonnenbeglänzt — sonnenbeschienen
  66. Sonnenbrüter — ein Faulpelz, der lieber in der Sonne sitzt als arbeitet
  67. Sonnendurst — das Bedürfnis nach Sonne
  68. Sonnenwonne — das Vergnügen sich der Sonne auszusetzen
  69. Sterngewand — nächtliches Himmelszelt mit Sternen gesprenkelt
  70. sternhäufig — etwas kommt oft vor, so wie die Sterne am Himmel
  71. sternvoll — wie eine Nacht mit vielen Sternen
  72. Sturmwolkenblau — ein stark ins Grau tendierendes Blau mit einem Hang zur Dramatik
  73. träumeln — ein bisschen träumen
  74. traumselig — glücklich, verträumt und halb benommen sein
  75. Traumstille — still wie in einem Traum oder ein Ort, der seiner Stille wegen zum Träumen anregt
  76. traumsüß — süß wie ein lieblicher Traum
  77. trostbedürftig — den Trost dringend brauchen
  78. überselig — seliger als selig, überaus beglückt
  79. überwunderlich — überaus staunenswert
  80. wehmutzerrissen — große, schmerzliche Sehnsucht fühlen
  81. Weltschmerzler — jemand, der an Weltschmerz leidet
  82. weltsinnig — weltoffen
  83. weltvergessen — entrückt
  84. Winterduft — des Winters eigener, ganz besonderer Geruch
  85. Wintereinsamkeit — Alleinsein in der Winterzeit
  86. Wolkendunkel — durch viele Wolken hervorgerufene Dunkelheit
  87. wolkenleer — ein Himmel ohne Wolken
  88. zaubertrunken — benommen sein, weil man von etwas oder jemandem bezaubert ist
  89. zaubrisch — zauberkräftig, traumhaft, bezaubernd

Mehr davon? Bitteschön:

Selten schöne Wörter in der Literatur

Die Mitte bildete der Kern des Fußvolks unter dem alten Severus, auf dem rechten Flügel befehligte der Franke Nevitta eine Heersäule von mehreren Legionen, die, entlang dem Euphrat, meist in Augenweite von der zu Tal segelnden Flotte, zog. Den linken, meistbedrohten Flügel bildete Reiterei, größtenteils Germanen, unter Serapio. Die Nachhut befehligte der Alemanne Dagalaif.

Felix Dahn: Julian der Abtrünnige, 1898

Heute lag der Garten vor uns wie der ungeheure Festraum eines längst verlassenen Schlosses. Das Parterre ein verblichener Teppich, in dem noch einzelne grelle Farbflecke brannten, die Laubwände Tapeten aus schwerem Goldbrokat und Purpur, hier und da schon zerschlissen und durchlöchert, oben der mattblaue Himmel mit verklärten Wolkenbildern, wie ein hohes, heiteres Deckengemälde, alles umsponnen vom gedämpften Licht und der tiefen Traumstille des gedämpften Herbsttages.

Hans Frhr. von Hammerstein: Wald, 1923

O, ihre Seele gleicht dem blauen Himmel,
Und selig wohnen in dem Glanzgewimmel,
Gleich lichtumflossnen Engeln, die Gedanken.

Friedrich Halm: Griseldis, 1835

Werkstattbericht

Das Motiv im Beitragsbild erschuf die künstliche Intelligenz DALL-E nach meinem Text. Die abgebildeten Dinge existieren in der realen Welt nicht. Die verwendeten Fonts sind Anton (Google) und Alegreya Sans (Adobe). Recherche unter anderem im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.