Saharastaub über Griechenland: „Hochgiftige Mischung“ – Zahlreiche Menschen auf Urlauberinsel in Klinik
  1. Startseite
  2. Panorama

„Hochgiftige Mischung“: Saharastaub bringt zahlreiche Menschen ins Krankenhaus

KommentareDrucken

Massive Staubwolken aus der Sahara begraben Griechenland. Das beeindruckende Naturspektakel hat allerdings eine Kehrseite: Die Krankenhäuser sind voll.

Athen – Blutrot leuchtet der Himmel über Griechenlands Hauptstadt. Große Mengen Saharastaub wurden aus Afrika ins Mittelmeerland geweht. Den Höhepunkt erreichte das Wetterphänomen am Dienstag (23. April). Mittlerweile ziehen die tiefroten Wolken langsam ab, aber sie haben Spuren hinterlassen.

Große Mengen Saharastaub über Griechenland: Viele Menschen in Krankenhäusern von Athen und Kreta

Deutlich mehr Menschen als sind in den Notaufnahmen der Krankenhäuser von Athen vorstellig geworden, als der Saharastaub über der Stadt lag. Die Symptome: Kurzatmigkeit, Husten und Brustschmerzen. Laut der Zeitung To Proto Thema galt auch auf Kreta und in Kalamanta Sharastaub-Alarm. Hier wurden demnach zahlreiche Menschen in Pneumologie-Praxen vorstellig.

Atmen ließ es sich in den vergangenen Tagen in Athen nur schlecht, heißt es: Große Mengen Saharastaub tauchten die griechische Hauptstadt in bedrückendes Rot.
Atmen ließ es sich in den vergangenen Tagen in Athen nur schlecht, heißt es: Große Mengen Saharastaub tauchten die griechische Hauptstadt in bedrückendes Rot. © Marios Lolos/picture alliance/dpa/XinHua

Der griechische Pneumologen-Verband hatte bereits zuvor gewarnt. Wüstenstaub könne mit gefährlichen Bakterien, Pilzen oder Pollen belastet sein. „Eine hochgiftige Mischung.“ Personen mit bestehenden Atemwegserkrankungen oder Allergien wurden aufgerufen, Sonnenbrillen und Masken zu tragen. Im afrikanischen Staub befänden sich außerdem kleinste Partikel, die in die Lunge eintreten können. Er kann womöglich auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen.

Saharastaub kann gesundheitsschädlich sein – Umweltbundesamt warnt

Tatsächlich können gesundheitliche Beeinträchtigungen eintreten, wenn empfindliche Menschen dem Saharastaub längere Zeit ausgesetzt sind. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) sind besonders Personen mit asthmatischen Beschwerden betroffen. Das Umweltbundesamt schreibt ähnlich: „Es ist davon auszugehen, dass Wüstenstaub, wenn er bodennah auftritt, einen negativen Effekt auf die menschliche Gesundheit hat und die Entstehung von Atemwegserkrankungen sowie deren Verschlechterung begünstigt.“

Saharastaub in Griechenland: Die Akropolis und andere Wahrzeichen Athens nahmen am Dienstag einen marsähnlichen Farbton an.
Blick vom Filopappou-Hügel: Die Akropolis und andere Wahrzeichen Athens nahmen am Dienstag einen marsähnlichen Farbton an. © Marios Lolos/picture alliance/dpa/XinHua

Wetterphänomen tritt in Griechenland häufig auf – Wüstenstaub auch oft über Deutschland

Die Region Attika rund um Athen sei aufgrund klimatischer Bedingungen regelmäßig vor allem im Frühjahr und Herbst von dem Phänomen betroffen, sagten Meteorologen der Tageszeitung Kathimerini. Dabei treffen warme Südwinde mit dem Staub aus Afrika auf kühlere Strömungen aus dem Norden, wodurch die staubtragende, warme Luft in Höhen von bis zu zwei Kilometer aufsteigt und dort verbleibt. Stürme tragen Saharastaub auch immer wieder nach Deutschland. Weil die Staubpartikel die Sonnenstrahlen reflektierten, leuchte der Himmel dunstig-rot, sagte Nikos Michalopoulos vom Nationalen Observatorium Athen. (moe/dpa)

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir erweitern den Kommentarbereich um viele neue Funktionen. Während des Umbaus ist der Kommentarbereich leider vorübergehend geschlossen. Aber keine Sorge: In Kürze geht es wieder los – mit mehr Komfort und spannenden Diskussionen. Sie können sich aber jetzt schon auf unserer Seite mit unserem Login-Service USER.ID kostenlos registrieren, um demnächst die neue Kommentarfunktion zu nutzen.

Bis dahin bitten wir um etwas Geduld.
Danke für Ihr Verständnis!