Pressemitteilung Nr. 232 vom 18.04.2013 Oberbürgermeister Jann Jakobs und Volksbund übergeben Kriegstote ihrer letzten Ruhestätte

Einbettung von 83 deutschen Kriegstoten in Bornim
Die bei Bauarbeiten im vergangenen Spätsommer an der Potsdamer Pappelallee gefundenen 83 Kriegstoten werden am 29. April 2013 vom Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam Jann Jakobs und Ute Bankwitz vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Potsdam-Bornim im Rahmen einer öffentlichen Andacht zur letzten Ruhe eingebettet.

Jann Jakobs: "Nach fast 70 Jahren finden diese Kriegstoten ihre letzte Ruhe. Sie sind viel zu jung gestorben und wir sollten Ihrer am heutigen Tag gedenken. Wir gedenken aber auch der vielen anderen Opfer dieses schrecklichen Krieges, der von Deutschland aus die Welt in Brand setzte." Ute Bankwitz ergänzt: "Seit fast 100 Jahren ist der Volksbund für die Errichtung der letzten Ruhestätte für Kriegstote als Ort der Trauer und des Gedenkens zuständig. Wir dürfen nicht nachlassen, uns immer wieder der Folgen, welche Krieg und Gewaltherrschaft über unser Land und die Welt brachten, bewusst zu werden."
Die Einbettung in Bornim ist der feierlicher Höhepunkt der im September 2012 vorgenommenen Ausbettungen von Kriegstoten, die vermutlich kurz vor Kriegsende in einem Garnisonslazarett verstarben und in dessen unmittelbarer Umgebung in mehreren Sammelgräbern bestattet wurden.
Es handelt sich bei den Kriegstoten um Personen unterschiedlichen Alters, die teilweise noch eindeutige Hinweise auf medizinische Betreuung an sich trugen. Mitarbeiter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge haben die Toten geborgen und entsprechend der formellen Notwendigkeiten protokolliert. Alle identitätsstiftenden Merkmale, wie z. B. Erkennungsmarken, sind der für Identifizierungen zuständigen Deutschen Dienststelle in Berlin zur Weiterbearbeitung übergeben worden.
Jährlich werden vom Volksbund noch etwa 300 Kriegstote im Land Brandenburg geborgen.

Wann: Montag, 29. April 2013, 13 Uhr
Wo: Golmer Chaussee, Potsdam-Bornim, Deutsche Kriegsgräberstätte
Ablauf: Begrüßung und Ansprache
Worte des Gedenkens
Andacht
Kranzniederlegung
Totengedenken
Gebet und Segen
Einbettung

Der 1919 gegründete Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ist eine humanitäre Organisation. Er widmet sich im Auftrag der Bundesregierung der Aufgabe, die Gräber der deutschen Kriegstoten im Ausland zu erfassen, zu erhalten und zu pflegen. Der Volksbund betreut Angehörige in Fragen der Kriegsgräberfürsorge, er berät öffentliche und private Stellen, er unterstützt die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kriegsgräberfürsorge und fördert die Begegnung junger Menschen an den Ruhestätten der Toten. Heute hat der Volksbund etwa 500 000 aktive Mitglieder und Spender sowie über eine Million Gelegenheitsspender und Interessenten. Mit ihren Beiträgen und Spenden sowie den Erträgen aus der Haus- und Straßensammlung, die einmal im Jahr stattfindet, finanziert der Volksbund zu fast 80 Prozent seine Arbeit. Den Rest decken öffentliche Mittel des Bundes und der Länder.

Mit mehr als 9 000 ehrenamtlichen und 553 hauptamtlichen Mitarbeiter/innen kümmert sich der Volksbund heute um 827 Kriegsgräberstätten in 45 Staaten in Europa und Nordafrika mit etwa 2,3 Millionen Kriegstoten. Schirmherr des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Brandenburg ist Ministerpräsident Matthias Platzeck. Landesvorsitzender ist der Präsident des Landtages Gunter Fritsch.

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