Der Teufel selbst schien seine Krallen in die Erde geschlagen zu haben, um die tiefen Spalten und hohen Felswände zu erschaffen. Den Eindruck könnte man bei einer Wanderung durch die Teufelsschlucht im Felsenland Südeifel gewinnen.

Fest steht, dass die Schlucht ein Produkt der letzten Eiszeit ist. Vor etwa 12.000 Jahren gab es in der Südeifel einen starken Wechsel zwischen Frost- und Tauperioden. Diese Temperaturwechsel ließen gewaltige Felsen am Rand der Hochfläche Ferschweiler Plateau abbrechen. Ein riesiger Sandsteinblock brach damals aus der Plateauwand heraus und hinterließ eine 28 Meter tiefe Felsspalte: die Teufelsschlucht. Heute bietet uns diese zerklüftete und raue Landschaft ein einzigartiges Wandererlebnis, das sich das ganze Jahr über lohnt. 

5 Wanderrouten in der Teufelsschlucht: Für Anfänger und Profis

Zwischen Ernzen und Irrel liegt die Teufelsschlucht inmitten des Naturparks Südeifel. Vom Wanderparkplatz in Ernzen aus kann es losgehen. Zunächst führt der Weg durch sanften Mischwald, das Gelände ist gemäßigt und hat kaum Steigungen. 

Ein kurzer Spaziergang führt dich zum Naturparkzentrum Teufelsschlucht. Hier kannst du bei der Tourist-Information oder im Naturparkmuseum viel Wissenswertes über die Entstehung und die Geschichte des Felsenlandes bekommen.

Auch kannst du dich im Naturparkbistro stärken, bevor die Wanderung beginnt. Der Naturparkshop bietet seinen Besucher*innen Bücher und Wanderkarten sowie Souvenirs und Mitbringsel an. Wenn du kein*e geübter Wanderer*in bist, brauchst du dich nicht zu sorgen. Die Teufelsschlucht klingt zwar herausfordernd. Aber es gibt für jede Kondition eine geeignete Route, auch für Familien mit Kindern. Und jede davon führt dich durch eine fantastische Landschaft. 

1) Der kleine Rundweg

Der kleine Rundweg beginnt und endet am Naturparkzentrum Teufelsschlucht. Um nicht auf falschen Pfaden unterwegs zu sein, orientierst du dich an der Markierung mit dem weißen Teufels-T auf einem roten Hintergrund.

Der Eingang in die Teufelsschlucht fühlt sich an, wie der Abstieg in eine andere geheimnisvolle Welt. Stufen aus Steinen führen hinab in Schlucht. Hier und da musst du den Kopf einziehen und dich zwischen Felsen hindurch wagen. Dort, wo heute Ausflügler unterwegs sind, war vor Urzeiten ein Meeresboden. Versteinerte Fossilien sind an den Felswänden hier und da noch zu sehen. Zum Teil ragen bis zu 30 Meter hohe Felswände vor dir auf. Vom Ferschweiler Plateau hast du einen tollen Blick über die bewaldete Landschaft.

Tipp: Mit der kostenlosen Lauschtour-App auf dem Handy kannst du die Audiotour Teufelsschlucht anhören.

  • Länge: 1,6 Kilometer
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • Für wen geeignet: Familien mit Kindern, ohne Kinderwägen; Wanderbeginner*innen
  • Wie erkenne ich den Rundweg: weißes Teufels-T auf rotem Hintergrund

2) Der große Rundweg

Auch der große Rundweg durch die Teufelsschlucht hat seinen Start- und Endpunkt beim Naturparkzentrum. Diese Wanderroute ist für Familien mit Kindern geeignet. Allerdings dauert sie etwas länger. Genügend Zeit, um auf schmalen Pfaden durch die felsige Landschaft zu wandern, solltest du für diese Tour einplanen.

Der große Rundweg verlängert den kleinen Rundweg um eine Schleife, die durch weitere fantastische Felsformationen einschließlich der historischen Mühlsteinbrüche an der östlichen Kante des Ferschweiler Plateaus verläuft.

  • Länge: 3,5 Kilometer
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • Für wen geeignet: Familien mit Kindern, ohne Kinderwägen; Wanderbeginner*innen und -Geübte
  • Wie erkenne ich den Rundweg: Das Teufels-T ist rot und befindet sich auf einem weißen Hintergrund.

3) Die Teuflische Acht

Schon etwas anspruchsvoller ist der Rundweg die "Teuflische Acht", der ebenfalls am Naturparkzentrum beginnt und endet. Der Name Teuflische Acht kommt von der Form der Route, die dieser Wanderweg auf der Karte zeigt. Der erste Teil verläuft durch die faszinierende Felsenwelt der Teufelsschlucht. Auf deinem Weg ins Tal kommst du den Irreler Wasserfällen immer näher. Dabei handelt es sich um Stromschnellen des Flusses Prüm, die am Boden der Schlucht ihren Weg nimmt.

Leider ist der Zugang für Besucher*innen zu den Irreler Wasserfällen aktuell gesperrt, da durch das Jahrhunderthochwasser diesen Sommer auch die vergleichsweise kleine Prüm zu einem reißenden Fluss wurde. Das Flussbett und die umliegenden Felswände sind dadurch unterspült worden. Die Besucherbrücke über die Irreler Wasserfälle wurde mitgerissen und zerstört. Bis alles wiederhergestellt ist, können die Irreler Wasserfälle leider nicht besucht werden.

Dafür führt die Strecke der Teuflischen Acht dann weiter hoch zum Rand des Ferschweiler Plateaus. Entschädigt wirst du dann durch abenteuerliche Felspanoramen, an denen du entlangwanderst. Zuletzt gelangst du zu den alten Mühlsteinbrüchen, an denen heute noch kreisrunde Spuren der Steinhauer-Meißel zu sehen sind. Von hier geht es vorbei am VIA-Punkt wieder auf das Hochplateau und zurück zum Naturparkzentrum.

  • Länge: 6 Kilometer
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • Für wen geeignet: Familien mit Kindern, ohne Kinderwägen; Wanderbeginner und -Geübte
  • Wie erkenne ich den Rundweg: Eine weiße Acht mit teuflischen Hörnern auf einem gelben Kreis

4) Wanderweg Nr. 54

Dieser Wanderweg führt nicht ausschließlich durch die Teufelsschlucht. Auch das Dorf Ernzen liegt auf der Route. Startpunkt ist das Besucherzentrum, von wo der Weg oberhalb der Teufelsschlucht bis ins Tal der Prüm und des Hälbachs führt. Dann wieder hinauf auf die Hochfläche.

Insgesamt überbrückst du einen Höhenunterschied von 170 Metern. Nach dem Aufstieg auf das Plateau folgt eine Strecke auf weitgehend ebenen Wegen durch den Wald und über Felder und durch das Dorf Ernzen.

  • Länge: 8,1 Kilometer
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • Für wen geeignet: Wandergeübte
  • Wie erkenne ich den Rundweg: rote Zahl auf weißem Grund 

5) Felsenweg 6

Zu Deutschlands schönsten Wanderwegen gehört der Felsenweg 6. Diese Route ist ein Eifel-Wanderweg im NaturWanderPark delux.

Der Felsenweg 6 führt dich rund um den Ort Ernzen und durch die Teufelsschlucht. Auf deinem Weg kommst du auch am Felsenweiher vorbei: einem kleinen Weiher, der sich inmitten der Felswände befindet. Überall haben sich idyllische Nischen und Grotten gebildet. Anschließend führt die Route auf das Ferschweiler Plateau und zur Liboriuskapelle. Weiter geht es bis ins benachbarte Luxemburg nach Echternach

  • Länge: 17,4 km
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • Für wen geeignet: Wandergeübte, Tagestour-Wanderer, familienfreundlich