Autorin Charlotte Roche hat viele Jahre lang mit dem größten Schicksalsschlag ihres Lebens zu kämpfen gehabt. Auf dem Weg zu ihrer Hochzeit starben 2001 ihre drei Brüder, die Mutter wurde schwer verletzt. In einem Interview hat die 40-Jährige nun darüber gesprochen, wie sie den Verlust überwinden und akzeptieren konnte.
„Daran musste ich jahrelang knapsen. Heute sage ich mir, ich und der Rest der Familie sind die Überlebenden. Ich lebe trotzdem noch“, sagte sie dem Magazin „Bunte“. Man frage sich, warum man selbst das Schicksal überlebt habe und warum die Brüder viel zu früh gestorben seien. „Diese Gedanken versauen einem jahrelang alles Gute.“
Klargekommen sei sie letztlich, indem sie sich professionelle Hilfe geholt habe. „Das ging viele Jahre lang“. Inzwischen gehe sie nicht mehr zur Therapie. „Ich denke, dass alles, was mir in Zukunft passieren wird, nicht mehr so schlimm sein kann, wie das damals.“
Organspende-Ausweis auf den Arm tätowiert
Nicht zuletzt wegen der damaligen Erfahrungen fühlt sich die 40-Jährige gut auf ihren eigenen Tod vorbereitet. „Ich habe mir meinen Organspende-Ausweis auf meinen linken Unterarm tätowieren lassen. Ich möchte, dass alles geregelt ist, wenn ich tot bin.“ Wenn man sich zu Lebzeiten um nichts gekümmert habe, „dann löffeln andere die Suppe aus“.