Fälschung, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Fälschung · Nominativ Plural: Fälschungen
Aussprache
Worttrennung Fäl-schung
Wortbildung
mit ›Fälschung‹ als Erstglied:
fälschungssicher
·
mit ›Fälschung‹ als Letztglied:
Beweisfälschung
· Bilanzfälschung · Geschichtsfälschung · Münzfälschung · Produktfälschung · Urkundenfälschung · Wahlfälschung · Wechselfälschung · Weinfälschung
Bedeutungsübersicht
- 1. das Fälschen
- [übertragen] ...
- 2. gefälschter Gegenstand
eWDG
Bedeutungen
1.
das Fälschen
Grammatik: meist im Singular
Beispiele:
die Fälschung von Banknoten, Urkunden, Dokumenten
die Fälschung einer Unterschrift, eines Bildes
die Fälschung von Pässen ist strafbar
eine Fälschung begehen, aufdecken
übertragen
Beispiel:
die Fälschung (= Verdrehung) geschichtlicher Tatsachen, eines Sachverhalts
2.
gefälschter Gegenstand
Beispiele:
dieses Gemälde ist nicht das Original, es ist eine Fälschung
bei diesen Schriftstücken handelt es sich um grobe Fälschungen
diese Akten sind Fälschungen
eine Fälschung für das Original ausgeben
Fälschungen herstellen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
falsch · Falschheit · fälschlich · Falschmünzer · Falschspieler · fälschen · Fälscher · Fälschung
falsch Adj. ‘unrichtig, fehlerhaft, unecht, hinterlistig’. Das im Westmd. des 12. Jhs. geläufige mhd. vals ‘treulos, unredlich, unwahrhaft, unecht, irrig, trügerisch’ geht zurück auf gleichbed. afrz. faus, älter fals (frz. faux), das aus lat. falsus ‘erdichtet, unecht, falsch, trügerisch’, dem Part.adj. zu lat. fallere ‘betrügen, täuschen, irreführen’, entstanden ist. Im Mnl. wird ebenfalls aus dem Afrz. entlehntes mnl. vals nach dem Muster anderer Adjektive auf germ. -ska- (mnl. -sc, bereits gesprochen wie -s) zu mnl. valsc umgebildet; es gelangt durch Heinrich v. Veldeke und seine Dichtungen nach Osten und ergibt mhd. valsch. Diese Entwicklung wird zweifellos begünstigt durch das frühere Vorhandensein des wahrscheinlich unmittelbar an das Lat. anzuschließenden Verbs mhd. velschen, ahd. (gi)felsken, (gi)falscōn (s. unten). Substantivierung ist mhd. vals(ch), frühnhd. Falsch ‘Unredlichkeit, Betrug’, heute noch in (durch Luthers Bibelübersetzung bewahrtem) ohne Falsch, mhd. āne vals(ch). – Falschheit f. ‘Treulosigkeit, Unredlichkeit, Hinterlistigkeit’, mhd. valschheit. fälschlich Adj. ‘irrtümlich, mit betrügerischer Absicht’, mhd. valschlich ‘treulos, unredlich, betrügerisch’. Falschmünzer m. ‘Hersteller von falschem Geld’, neben falscher Münzer (16. Jh.). Falschspieler m. ‘wer beim Spiel betrügt’ (17. Jh.). fälschen Vb. ‘betrügen, bewußt Unechtes für echt ausgeben’, ahd. (gi)falscōn (9. Jh.), (gi)felsken (10./11. Jh.) ‘für falsch erklären, widerlegen’, mhd. velschen ‘(ver)fälschen, treulos machen, irreführen, verleumden’, wohl entlehnt aus vlat. *fals(i)cāre, Verkürzung von spätlat. falsificāre, zu lat. falsus (s. oben) und facere ‘machen, tun’ gebildet. Fälscher m. ‘Betrüger’, mhd. valschære, velschære ‘Treuloser, Verleumder, Betrüger, Falschmünzer, Ketzer’. Fälschung f. ‘betrügerische Nachahmung’ (16. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
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Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Abklatsch ·
Attrappe ·
Falsifikat ·
Fälschung ·
Imitat ·
Imitation ·
Klischee ·
Kopie ·
Nachahmung ·
Nachbildung ·
Plagiat ·
Schablone ·
Simulation ·
Simulierung ·
Vorspiegelung falscher Tatsachen ·
Vortäuschung falscher Tatsachen ·
potemkinsches Dorf ●
Fake ugs., engl. ·
Mimikry fachspr.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Fälschung‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Fälschung‹.
Betrug
Brief
DDR-Kommunalwahl
Einschüchterung
Hitler-Tagebuch
Jhds
Kommunalwahlergebnis
Manipulation
Nachahmung
Original
Piraterie
Plagiat
Produktpiraterie
Verdrehung
Verfälschung
aufsitzen
dreist
entlarven
entpuppen
enttarnen
erkennen
erweisen
herausstellen
identifizieren
landesverräterisch
lorcher
neuzeitlich
plump
pseudoisidorischen
Verwendungsbeispiele für ›Fälschung‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
In solch einer Fälschung kann ich auch gut weiterleben, nicht schlechter als andere.
[Born, Nicolas: Die Fälschung, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1980 [1979], S. 82]
Am Ende war ich eine einzige Fälschung, kenntlich darunter vielleicht nur noch für dich.
[Bachmann, Ingeborg: Malina, Gütersloh: Bertelsmann 1992 [1971], S. 243]
Aber damit wird die Theorie »der« Kunst zu einer gutgläubigen Fälschung.
[Spengler, Oswald: Der Untergang des Abendlandes, München: Beck 1929 [1918], S. 277]
Mit dem Wort »Fälschung« sollte man auch in diesem Fall sehr vorsichtig umgehen.
[Die Zeit, 02.07.1998, Nr. 28]
Die zentrale Frage bleibt jedoch: Kann Forschung sich vor Fälschung schützen?
[Die Zeit, 10.06.1998, Nr. 25]
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