Philadelphia, Pennsylvania: Amerikanische Gründungsgeschichte und herausragende Kunst

Die Kulturhochburg Philadelphia ist bekannt für ihre kreativen Programme und Verschönerungsaktionen. Was dabei herauskommt, könnt ihr euch bei einer Stadtrundfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, einem Radausflug oder einem Spaziergang durch die fußgängerfreundlichen Straßen ansehen. Mural Arts Philadelphia ist die größte Initiative für öffentliche Kunst in den USA. Zu den bislang mehr als 400 Werken kommen jedes Jahr 50 bis 100 neue Projekte hinzu. Besichtigt sie auf eigene Faust oder im Rahmen einer Tour per Bus, Bahn oder Segway und überzeugt euch selbst, warum Philadelphia als „Welthauptstadt für Wandkunst“ gilt. Auch die Association for Public Art – die landesweit älteste Privatorganisation für öffentliche Kunst – engagiert sich für die künstlerische Aufwertung der einzelnen Stadtteile. Kostenlose Audioguides und Informationstafeln verraten euch Wissenswertes zur Geschichte hinter historischen Skulpturen, Brunnen und Gartenanlagen. Als erste Stadt des Landes hat Philadelphia eine Verordnung erlassen, nach der fast alle Immobilienentwickler verpflichtet sind, für rund 1 % des Budgets ihrer Bauprojekte ein neues Kunstwerk in Auftrag zu geben. Im Rahmen dieses Programms „Percent for Art“ sind bereits über 650 Werke entstanden, die überall in der Stadt zu sehen sind. Nicht verpassen dürft ihr außerdem die flippigen Philadelphia’s Magic Gardens, die LED-Lichter im Spruce Street Harbor Park und die laufend neuen, Instagram-tauglichen Installationen von Wonderspaces.

Neben den preisgekrönten Restaurants steht für viele Besucher die Museum Mile ganz oben auf dem Programm. Am Benjamin Franklin Parkway sind renommierte Kunstmuseen und Kulturschätze aufgereiht. Allein das Philadelphia Museum of Art beherbergt über 9.000 faszinierende Objekte und Gemälde aus mehreren Jahrhunderten. (Falls ihr euch übrigens wundert, warum euch die Stufen vor dem Museum bekannt vorkommen: Sie sind in einer Schlüsselszene des Films „Rocky – Die Chance seines Lebens“ von 1976 zu sehen!) Das Rodin Museum zeigt eine der größten Sammlungen des französischen Bildhauers Auguste Rodin außerhalb von Paris und ganz in der Nähe präsentiert die Barnes Foundation die weltgrößte Privatsammlung impressionistischer und postimpressionistischer Werke. Ein weiteres Muss sind die Exponate regionaler und internationaler Künstler im Moore College of Art and Design. In einem denkmalgeschützten Gebäude organisiert die Pennsylvania Academy of the Fine Arts – die älteste Kunsteinrichtung und Kunstschule in den USA – Dauer- und Wanderausstellungen. Demnächst sollen die Calder Gardens eröffnet werden, die den dynamischen Mobiles und anderen Werken des amerikanischen Bildhauers Alexander Calder gewidmet sind. Außerdem findet ihr in Philadelphia eine ganze Reihe von Kunsteinrichtungen, die ihr kostenlos besichtigen könnt. Dazu gehören das Museum for Art in Wood, The Clay Studio, The Fabric Workshop and Museum und das Institute of Contemporary Art.

Philadelphia ist untrennbar mit der turbulenten Entstehungsgeschichte der Vereinigten Staaten verbunden. Ein Abstecher in den Independence National Historical Park darf deshalb auf keinen Fall fehlen. Die Independence Hall ist die Wiege der amerikanischen Demokratie. Hier wurde die Unabhängigkeitserklärung unterzeichnet und die US-amerikanische Verfassung verabschiedet. Nach einem geführten Rundgang durch die legendäre UNESCO-Welterbestätte könnt ihr gleich noch an der Liberty Bell ein Selfie mit dem weltberühmten Symbol der amerikanischen Unabhängigkeit machen. Zum National Historical Park gehören auch die Congress Hall, die Declaration Hall, das President’s House, der Franklin Court und das National Constitution Center. Die meisten dieser Gebäude und Sehenswürdigkeiten können kostenlos besichtigt werden. Ein Bummel führt euch in die pittoreske Elfreth’s Alley, die als älteste kontinuierlich bewohnte Straße des Landes gilt. Nicht weit entfernt beleuchtet das Museum of the American Revolution die Jahre des Unabhängigkeitskriegs. Im Eastern State Penitentiary saßen einst einige der berüchtigtsten Gangster der USA ein, darunter Al Capone und „Slick Willie“ Sutton. Wenn ihr an Halloween in der Stadt seid, könnt ihr in dem 4 ha großen, leer stehenden Gefängnis schauerliche Spukattraktionen erleben. Absolut sehenswert sind auch das Weitzman National Museum of American Jewish History, das African American Museum in Philadelphia und das Penn Museum.

Vom internationalen Flughafen Philadelphia (PHL) sind es mit dem Taxi oder Zug nur 20 Minuten in die Innenstadt. Aus fast allen US-amerikanischen Großstädten gibt es Bus-, Bahn- und Flugverbindungen nach Philadelphia. Innerhalb der Stadt bringt euch das gut ausgebaute Nahverkehrsnetz ans Ziel.