Verrat – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele | DWDS
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Verrat, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Verrat(e)s · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Ver-rat
Wortbildung  mit ›Verrat‹ als Letztglied: Geheimnisverrat · Hochverrat · Landesverrat · Parteiverrat · Staatsverrat · Vaterlandsverrat · Volksverrat
eWDG

Bedeutung

Treubruch, Zerstörung eines Vertrauensverhältnisses durch Preisgabe oder (böswilliges) Verlassen einer Sache oder Person, der man verbunden war
Beispiele:
ein gemeiner, niederträchtiger, offenkundiger, schändlicher Verrat
gehoben, abwertendein schnöder Verrat
Verrat an einem Freund
durch seinen Übertritt ins feindliche Lager hat er Verrat geübt
Verrat begehen, treiben
gehobenauf Verrat sinnen
jmdn. des Verrates beschuldigen
jmdn. wegen Verrats (= Preisgabe) von Geheimnissen bestrafen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
verraten · Verrat · Verräter · verräterisch · Hochverrat · Landesverrat
verraten Vb. ‘Geheimes, nicht für andere Bestimmtes bekanntmachen, die Treue brechen’, abgeschwächt ‘deutlich werden lassen, zeigen’. Das westgerm. Präfixverb ahd. firrātan (um 800), mhd. verrāten, mnd. vorrāden (woraus anord. forrāða), mnl. verrāden, nl. verraden, aengl. forrǣdan ist eine Bildung zu dem unter raten (s. d.) behandelten Verb mit einer Grundbedeutung ‘den Entschluß zu jmds. Verderben fassen, etw. zu seinem Verderben unternehmen’, dann beschränkt auf solche Fälle, in denen dies durch die Angabe geheimzuhaltender Umstände geschieht, so daß ‘Geheimnisse preisgeben’ zum bestimmenden Inhalt wird. Dieser tritt zurück in der übertragenen Anwendung des Verbs im Sinne von ‘erkennen lassen’. Die Bedeutung ‘einen schlechten, falschen Rat geben’ bleibt auf das Mhd. beschränkt. – Verrat m. ‘Preisgabe eines Geheimnisses, Zerstörung eines Vertrauensverhältnisses, Treuebruch’ (Ende 17. Jh.); vgl. mhd. verrātgenōʒ ‘Teilnehmer am Verrat’. Verräter m. mhd. verrātære, verræter(e). verräterisch Adj. (15. Jh.). Hochverrat m. ‘Angriff auf die Staatsverfassung, auf die innere Ordnung oder auf die Repräsentanten eines Staates’ (um 1700), Wiedergabe von engl. high treason. Landesverrat m. (18. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Denunziation · Denunzierung · Verrat  ●  Vernaderung ugs., österr.

Typische Verbindungen zu ›Verrat‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Verrat‹.

Verwendungsbeispiele für ›Verrat‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Was ist für uns Verrat, was ist für uns Treue? [Bodenreuth, Friedrich [d.i. Jaksch, Friedrich]: Alle Wasser Böhmens fließen nach Deutschland, Berlin: Büchergilde Gutenberg 1938 [1937], S. 206]
Verrat oder nicht – das ist immer eine Frage des Zeitpunkts. [Loest, Erich: Völkerschlachtdenkmal, München: Dt. Taschenbuch-Verl. 1987 [1984], S. 10]
In einem Schreiben hieß es, dies wäre Verrat am Islam. [Archiv der Gegenwart, 2001 [2000]]
Der Verrat kommt ihm so nahe, dass er sich seiner Treue nicht mehr sicher sein kann. [Die Zeit, 12.08.1999, Nr. 33]
Unter den Kindern galt es außerdem als Verrat, sie zu besuchen. [Aichinger, Ilse: Die größere Hoffnung, Frankfurt a. M.: S. Fischer 1966 [1948], S. 92]
Zitationshilfe
„Verrat“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Verrat>.

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selten häufig

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