Fangen wir mit den Fakten an : "Mirror Man" ist eine Auftragsarbeit für das Londoner South Bank Centre und wurde im Rahmen eines viertägigen Festivlas im April 1998 unter dem schönen Titel "David Thomas : Disatodrome!" aufgeführt. Es handelt sich um so was wie eine Oper, allerdings eine ohne Libretto: Musik-Theater, in dem die Musiker als Figuren agieren. Die Idee dahinter, so wird mir mitgeteilt, geht ungefähr so :
Man versammelt eine Gruppe von Künstlern, Musikern und Dichtern, an einem Ort, werfe sie hinein in eine Geschichte, die Ihnen allerdings viel Raum einräumt,ihre persönlichen Visionen zu integrieren und warte, ohne Sicherheitsnetz, einfach ab, was nun wohl passieren wird.
Dabei kommt es natürlich darauf an, wen man sich zur Mitarbeit im "Pale Orchester" aussucht, und hier hat sich "David Thomas"("Pere Ubu") nicht lumpen lassen, womit die Fallhöhe des Projektes sich etwas reduziert. Wir begegnen also zunächst den beiden "Bleichgesichtern" "Two pale boys" Keith Moline("Pere Ubu") und Andy Diagram, die ja mit Thomas seit längeren zusammenarbeiten.
Desweitern ist Linda Thompson beteiligt, die auf drei Stücken sind. Auch Jackie Leven singt, höchst beeindruckend wie er "Morbid Sky" angeht und die Nummer schnurtracks zu einem "Jackie Leven Song" inklusive Pathos verwandelt.
Peter Hamill (ex- "Van Der Graaf Generator") spielt Harmonium., Gitarre und Keyboards.
Chris Cutler widmet sich dem elektrischen Schlagzeug. Mir bisher unbekannt sind die britischen sänger Jane Bom-Bane, Robert Kidney und david hild, die sich ganz wunderbar in das Ganze einfügen, zumal Thomas`s eigenwillige Intonation jeden Kontrast gebrauchen kann.
Der Saxophonist und Harmonikaspieler Jack Kidney, dem das Album einge der schönsten Sounds verdankt ist übrigns wie Robert(?) Mitglied der Blues Combo "15-60-75", die legendär sein soll, mit allerdings ebenfalls unbekannt ist.
Allerdings ist ein grundsätzlich er bluesiger Grundton auf "Mirror Man" nicht zu überhören. Abgerundet wird das Ganze durch den NewYorker Beat-Poeten Bob Holman, der einen eignene Text vorträgt, was sich auf dem Album anhört, als laufe im Nebenzimmer ein Fernsehgerät.
Und natürlich David Thomas selbst, der wie immer ein fesselnder Erzähler und Sänger ist und insbesondere Linda Thompson am Melodeon begeleitet. Zum Teil interpretieren die Beteiligten eigene Arbeiten, zum Teil hören wir Kompositioten von den "Two Pale Boys", zum Teil ältere "Pere Ubu" Songs wiezum Beispiel "Over The Moon" von "Worlds in Collision 1991" auf dem sich auch der Song "Mirror Man" befindet). oder der Song "A Bus Called Happiness" von "Cloudland" 1989, die aber erheblich verändert sind und nur noch am Text zu erkennen.
Erinnert man sich daran, daß David Thomas mit "Chris Cutler" bereits zu Beginn seiner Soloarbeiten zusammengearbeitete, merkt man, daß auch hier eine permanente Arbeit an der Vergangenheit für die Gegenwart stattfindet.
Übrigens dokumnentieren die 65 ununterbrochenen Minuten von "Mirror Man" lediglich den 1. Akt einer Oper mit dem Titel "Jack &The General"
Zu der Inszenierung selbst habe ich weniger Informationen : Die Bühne war mit Industeiabfällen der Konsumgesellschaft bedeckt, zwei sich drehende überdimensionale Verkehrsschilder transportierten Anweisungen für das Publikum, die zum Verzicht auf überflüssige Kommunikation und den Verzehr von Orangen aufriefen. Also eine interesante Mischung klassischer "Pere Ubu" Ästhetik und "brechtschen epischen" Theater, wozu auch paßt. daß die Sänger zum Vortrag aus der Gruppe der Musiker heraustreten. Wenn man dann noch die Anmerkung, daß diese Auftritte so wirken sollen, als seien Menschen auf der Druchreise, die kurz zum Erzählen verweilen, auf einzelne Songs wie " The Flying Dutchman Of The Interstate" ,"Lost Nation Road" oder eben " Bus Called Happiness" bezieht, bekommt man den eindruck, worum sich der lose theamtische Rahmen drehen könnte. Andere Songs heißen einfach "Montana, Florida oder Memphis". Americana von jemanden, der zwar aus Cleveland kommt, aber seit Jahren in England lebt. Die Musik ,die auf "Mirror Man" zu hören ist, paßt vorzüglich zu all dem, sie ist geheimnisvoll, verstörend, faszinierend, voller elektronischer effekte und von überraschender Tiefe.
Aber heutzutage wirkt diese Mischung aus Kunstlied, Folklore, Soundscapes, Noise, Blues und Artrock schon sehr eigen und auf höchst beunruhigende Weise zeitlos.
(Q : "Indigo Notes" Mai 1999 Ulrich Kriest)
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Mirror Man
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Titelverzeichnis
1 | Mirror Man Sees/Mirror Man Speaks |
2 | Lost Nation Road |
3 | The Flying Dutchman Of The Interstate |
4 | Ballad Of Florida/Montana |
5 | Ribbons On The Road |
6 | Morbid Sky |
7 | Nowheresville |
8 | Shadows On The Face |
9 | Memphis/Over The Moon |
10 | If The Deer Blinks/Bus Called Happiness |
11 | Weird Cornfields |
Produktinformation
- Produktabmessungen : 14.22 x 1.02 x 12.45 cm; 95.25 Gramm
- Hersteller : Thirsty Ear
- Label : Thirsty Ear
- ASIN : B00000J6CA
- Anzahl Disks : 1
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Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 14. November 2015
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Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 3. Oktober 2009
......beim ersten hören verbreitet sich erst einmal Enttäuschung, sprechende Einleitung von David Thomas, die meisten Songs werden von anderen Interpreten gesungen, man bleibt erst einmal etwas ratlos zurück !Dann doch, nach mehrmaligen hören, entfaltet sich die vertrackte Qualität dieses Werkes und man stellt erfreulich fest, wie gut sich doch die fremden Stimmen in dieses Projekt einbinden( Jackie Leven, Linda Thompson u.a. ). David Thomas singt eigentlich nur zusammen mit Linda Thompson den Song " Nowhereville ", eine neue Version des Titels von der Erewhon- CD, sonst beschränkt sich sein Einsatz auf Sprechrollen.
Die Songs stellen sich aus 3 alten David Thomas/pale boys, 5 Pere Ubu, sowie 6 Neukompositionen (David Thomas and two pale Boys )und ein Fremdwerk zusammen.
Die Neuaufnahmen, an erster Stelle Over the moon" mit Linda Thompson ist noch mal eine 100% -ge Steigerung (Pere Ubu machten 1989 daraus fast einen billigen Schlager ) Weitere Höhepunkte sind hier die Fassung " Morbid Sky "mit Jackie Leven, die schöne Stimme des Sängers schraubt sich in wunderbare Höhen diese Liedes von 1995 ( Im Original schon große Klasse ). Stimmlich entfernte Anwandlungen zu Blaine l. Reininger, wie auch das ganze Album einen immer wieder an alte Tuxedomoon denken läßt, liegt es an den Blasinstrumenten ? Auch " Nowheresville " mit Linda Thompson und David Thomas wird hier in der Umsetzung um einiges gesteigert und " Memphis ", im Orginal von 1995 eher ein schlichter Rocksong, gerät hier zum Dark Blues mit Freejazz-Anteilen im Mittelfeld. Auch " Bus called happiness" gesungen von Linda Thompson verliert hier jeden billigen Pop, der 1989 auf der Cloudland-CD kurzfristig im Programm von Pere Ubu zu finden war. Einziger musikalischer Schwachpunkt " Montana", aufgrund der Stimme von Jane Bom- Bane, die nervt hier etwas. Also , absolute Höhepunkte bleiben " Morbid sky" und "Over the moon ", diese beiden Lieder sind ganz große klasse.
Die grade erschienene "Long live Pere Ubu " versucht ein ähnliches Specktakel, mit Gastsängerin ( die bindet sich gut ein ) und Theatermusikbegleitung und da ist genau das Problem, die Songs erscheinen alle irgendwie nicht so sonderlich gut . Vielleicht sollte David Thomas seine Pale Boys wieder erwecken. Müsste ich mich zwischen" Mirror man" und "Long live Pere Ubu " entscheiden, die Wahl würde mir nicht sehr schwer fallen.
Die Tracklist auf der CD stimmt nicht so ganz in den Angaben, denn viele Songs und Sprechpassagen gehen ineinander über. Abhilfe schafft da die Pere Ubu Homepage(ubuprojex.net ), wo alle Texte zu finden sind, sowie auch komplette Angaben zu den Gesangparts, nur da steht, wer, wo und wann singt und spricht !
Ein Album zwischen Hörspiel und musikalischen Verzahnungen mit großen Songs ,aber nie so Dröge wie zum Beispiel Lou Reeds " The raven ".
Die Songs stellen sich aus 3 alten David Thomas/pale boys, 5 Pere Ubu, sowie 6 Neukompositionen (David Thomas and two pale Boys )und ein Fremdwerk zusammen.
Die Neuaufnahmen, an erster Stelle Over the moon" mit Linda Thompson ist noch mal eine 100% -ge Steigerung (Pere Ubu machten 1989 daraus fast einen billigen Schlager ) Weitere Höhepunkte sind hier die Fassung " Morbid Sky "mit Jackie Leven, die schöne Stimme des Sängers schraubt sich in wunderbare Höhen diese Liedes von 1995 ( Im Original schon große Klasse ). Stimmlich entfernte Anwandlungen zu Blaine l. Reininger, wie auch das ganze Album einen immer wieder an alte Tuxedomoon denken läßt, liegt es an den Blasinstrumenten ? Auch " Nowheresville " mit Linda Thompson und David Thomas wird hier in der Umsetzung um einiges gesteigert und " Memphis ", im Orginal von 1995 eher ein schlichter Rocksong, gerät hier zum Dark Blues mit Freejazz-Anteilen im Mittelfeld. Auch " Bus called happiness" gesungen von Linda Thompson verliert hier jeden billigen Pop, der 1989 auf der Cloudland-CD kurzfristig im Programm von Pere Ubu zu finden war. Einziger musikalischer Schwachpunkt " Montana", aufgrund der Stimme von Jane Bom- Bane, die nervt hier etwas. Also , absolute Höhepunkte bleiben " Morbid sky" und "Over the moon ", diese beiden Lieder sind ganz große klasse.
Die grade erschienene "Long live Pere Ubu " versucht ein ähnliches Specktakel, mit Gastsängerin ( die bindet sich gut ein ) und Theatermusikbegleitung und da ist genau das Problem, die Songs erscheinen alle irgendwie nicht so sonderlich gut . Vielleicht sollte David Thomas seine Pale Boys wieder erwecken. Müsste ich mich zwischen" Mirror man" und "Long live Pere Ubu " entscheiden, die Wahl würde mir nicht sehr schwer fallen.
Die Tracklist auf der CD stimmt nicht so ganz in den Angaben, denn viele Songs und Sprechpassagen gehen ineinander über. Abhilfe schafft da die Pere Ubu Homepage(ubuprojex.net ), wo alle Texte zu finden sind, sowie auch komplette Angaben zu den Gesangparts, nur da steht, wer, wo und wann singt und spricht !
Ein Album zwischen Hörspiel und musikalischen Verzahnungen mit großen Songs ,aber nie so Dröge wie zum Beispiel Lou Reeds " The raven ".
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Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 16. April 2006
nachdem ich keinerlei erfahrung mit orchestra music hatte (und auch nicht den wunsch, damit erfahrung zu sammeln...) ist die cd durch zufall in meine hände gelangt, begleitet mich nun seit jahren und gehört zu den besten cd's in meinem regal. Egal, in welche musikecke der eigene geschmack eingeortnet wird, menschen, die mit musik mehr verbinden als "mainstream-geplämpere aus dem radio" werden diese cd lieben.
Spitzenrezensionen aus anderen Ländern
Amazon Customer
5,0 von 5 Sternen
Wonderful.
Kundenrezension aus Großbritannien 🇬🇧 am 27. Dezember 2015
David Thomas and some of his mates put together what must have been an astonishing evening in the theatre. Wonderful.
Roger Andris
5,0 von 5 Sternen
As good as any Pere Ubu record
Kundenrezension aus den USA 🇺🇸 am 13. Dezember 2019
Any ardent fan of Pere Ubu should own this recording. It combines a unique group of on-the-surface disparate musicians but retains momentum and captures your interest on multiple levels, like any good road trip. Thomas' iconoclastic character literally oozes out of these songs, which collectively serve as a documentary to a vivid dream. I'm not sure if anybody else could have pulled this off!