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„Nichts machen, nicht anrühren!“: Notfallmediziner erklärt, wie wahrscheinlich es ist, dass Arian (6) noch lebt
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glomex Keine Spur von Arian: Nur noch punktuelle Suche nach Sechsjährigen

Die Suche nach dem verschwundenen Arian wird eingestellt. Trotzdem gibt es gute Chancen, dass der Junge noch lebt, so ein Notfallmediziner. Er berichtet, welche Gefahren am ehesten drohen und erklärt, warum man ein unterkühltes Kind niemals anfassen soll, wenn man es findet.

Seit einer Woche fehlt jede Spur von Arian aus Bremervörde. Die Suche nach dem Sechsjährigen war ein Wettlauf gegen die Zeit, nun stellt die Polizei die flächendeckenden Suchmaßnahmen vor Ort ein. Die Beamten richteten stattdessen eine neue Ermittlungsgruppe mit Experten für Vermisstenfälle ein, die weiter an dem Fall dranbleiben sollen. Einsatzkräfte sollen künftig nur noch gezielt Hinweisen nachgehen.  

Notfallmediziner Gernot Rücker von der Universitätsmedizin Rostock erklärt dem „Stern“, welchen Gefahren der Sechsjährige seit seinem Verschwinden ausgesetzt ist. Vor allem drohen Kälte, Durst und Hunger. „Es dauert bis zu 20 Tagen, bis jemand verhungert“, so der Mediziner. „Beim Durst ist es etwas anderes: Die körpereigenen Wasserreserven reichen drei bis fünf Tage.“ Allerdings gebe es in Arians Umgebung überall Wasserquellen wie Pfützen, Tümpel oder Flüsse, die könnten temporär ausreichen - wenn der Junge sie als Durstlöscher erkennt. 

Sechsjähriger aus Bremervörde weiter vermisst
dpa Soldaten der Bundeswehr suchen ein Feld ab. Der sechs Jahre alte Arian aus Elm wird weiter vermisst. Die Suche nach ihm geht weiter.
   

„So eine Nacht zu überleben, ist möglich“

„Die Unterkühlung ist aus meiner Sicht das größte Problem“, sagt Rücker. „Wer nass ist und unterkühlt, kann innerhalb weniger Stunden erfrieren.“ Dieses Problem sei bei Arian verschärft, weil er nur leicht bekleidet und ohne Schuhe unterwegs ist. Außerdem sei es in den Tagen nach seinem Verschwinden sehr kalt in der Gegend gewesen. Die Temperaturen sanken am vergangenen Dienstag bis zum Gefrierpunkt. „So eine Nacht zu überleben, ist möglich“, betont der Notfallmediziner jedoch. „Wenn ein Kind Schutz findet, kann es problemlos 14 Tage und länger durchstehen.“ Arian könnte Laub oder Äste als Schutz benutzt haben, auch Tiere, denen er begegnet sein könnte, halten warm.

Bei Unterkühlung würde das Herz langsamer schlagen, der Blutdruck sinken, der Körper begebe sich in eine Art Kälteschlaf. „Man schläft letztendlich ein“, beschreibt Rückert das Erfrieren. 

„Nichts machen, nicht anrühren!“

Sollte man ein womöglich unterkühltes Kind sehen, warnt der Arzt: „Nichts machen, nicht anrühren, und den Rettungsdienst alarmieren!“ Grund dafür sei, dass man unbedingt verhindern müsste, dass durch Aufschrecken der Person kaltes Blut aus den Extremitäten in den noch warmen Körperkern fließt und einen Herzstillstand auslöst. „Und das kann zum Tod führen.“

Die Suche nach dem Jungen solle man nicht aufgeben, so der Mediziner im „Stern“. Es gebe gute Chancen, dass ein Kind auch länger als eine Woche alleine draußen überlebt. Auch die Polizei kündigte an, weiter alles zu tun, um den Fall zu lösen. „Natürlich machen wir weiter„, versprach der Polizeisprecher am Montagabend. “Es gilt herauszufinden, wo Arian geblieben ist, was aus ihm geworden ist.“

Die Suche nach dem verschwundenen Arian aus Elm in Bremervörde ist bisher erfolglos. Die Polizei sucht ab jetzt nur noch „anlassbezogen“. Der sechsjährige Autist war am Montagabend von den Eltern als vermisst gemeldet worden. Die Suche nach vermisstem Arian (6) wird am Dienstag eingestellt .  

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