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Bitterer Honig – was tun?

Als Imker kann es vorkommen, dass die fleißigen Bienen einen Honig produzieren, der ein wenig bitter schmeckt. Das ist vor allem dann der Fall, wenn bestimmte Blumenarten das Gebiet, indem die Arbeiter den Nektar sammeln, dominieren. Doch was tut man mit dem bitteren Honig und ist es überhaupt schlimm, wenn der Geschmack etwas anders ist?

Um die Frage bitterer Honig – was tun zu beantworten ist es sinnvoll, Verständnis für die Vielfältigkeit des Geschmacks zu schaffen. Genau das soll in diesem Beitrag geschaffen werden. Zudem werden konkrete Vorschläge gegeben, wie man den bitteren Honig wiederverwenden kann.

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Ist bitterer Honig schlecht?

Generell ist Honig eines der Lebensmittel, die so gut wie nie verderben. Achtet man auf eine gerechte Lagerung, kann die süße Köstlichkeit noch Jahrzehnte nach der Herstellung verspeist werden. Eine andere Frage ist es, wenn der Honig etwas bitter schmeckt und man den Geschmack nicht zuordnen kann. Der Honig ist in dem Fall nicht verdorben, sondern besteht nur aus Nektar von andern Blüten.

Bitterer Honig kann durchaus sehr schmackhaft sein, doch ist in der breiten Masse weniger beliebt. Deshalb fragen sich viele Hobby-Imker was sie tun sollen mit dem für sie unappetitlichen Honig.

Im Folgenden sind konkrete Maßnahmen aufgelistet, die dabei helfen können, eine angemessene Verwendung für den bitteren Honig zu finden.

  • Den Honig Aufheben und einen passenden Käufer finden, der von dem bitteren Honig nicht genug haben kann. Wie allgemein bekannt ist, sind Geschmäcker verschieden und so ist es gut möglich, dass man trotz dem bitteren Beigeschmack einen Käufer findet. Es ist also gut, wenn der Honig trotzdem gelagert wird und dann verkauft wird, wenn Interessenten dafür vorhanden sind.
  • Man kann den bitteren Honig auch mit anderen Honigsorten verschneiden und somit einen ganz neuen Geschmack entwickeln. Durch das Mischen können ganz individuelle und schmackhafte Honige entstehen, die weniger bitter schmecken.
  • Wenn man keinen Käufer finden kann und keine Mischung herstellen möchte, kann man den bitteren Honig auch einfach lagern. Mit der Zeit verändert sich die Konsistenz und das Aroma des Honigs. Öffnet man den Honig dann nach langer Zeit, ist der bittere Geschmack eventuell verflogen oder weniger geworden.

Bitterer Honig kann auch verschenkt werden. Wenn man im bekannten Kreis Menschen kennt, die gerne Oliven oder sehr trockenen Rotwein trinken, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der bittere Geschmack bei diesen Personen gut ankommt.

Warum schmecken manche Honige überhaupt bitter?

Was kann man gegen bitteren Honig tun?

Geht man derzeit in einen High-End-Laden, kommt man an dem Regal von teurem Spezial-Honig nicht vorbei. Die extravaganten Sorten geben vor, die Geschmacksnerven mit unverwechselbaren Aromen zu kitzeln. Aber ist das nicht alles nur ein großer Marketing-Trick? Schmecken sie wirklich so viel anders als normaler Honig? Die Wissenschaft sagt ja.

Experten, die sich viele Jahre mit der Erforschung von Honig beschäftigt haben, erklären: Im Wesentlichen ist Honig konzentrierter Nektar. Arbeiterbienen flitzen von Blume zu Blume, sammeln den Nektar und lagern ihn in ihren Bienenstöcken. Reiner Nektar besteht zu etwa 80 % aus Wasser, das nach der Lagerung verdunstet. Honig besteht dann nur noch zu etwa 18 % aus Wasser.

Nektar ist auch mit Phytochemikalien beladen: Flavanoide, Phenole und Carotinoide. Deshalb gibt es für verschiedene Honigsorten unterschiedliche Farben und das ist auch der Grund, warum es wirklich Unterschiede im Geschmack zwischen ihnen gibt und warum manche so bitter schmecken.

Alles, was eine Pflanze herstellt, tritt immer als Spurenkonzentrationen im Nektar auf. So hat Honig sein eigenes Terroir, genau wie Wein: Er hat unterschiedliche Geschmacksrichtungen, je nachdem, welche Blumenarten für eine bestimmte Region typisch sind. Dieses teure Glas Honig aus dem örtlichen Naturkostladen fängt einen Zeitraum und einen bestimmten Ort ein, die alle destilliert und konzentriert sind. Jede Bienenstockbox ist anders, weil verschiedene Nektare hereingetragen wurden.

Dunkle Honige

So wird beispielsweise süßer Kleehonig aus dem Nektar einer mittelwestlichen Wildblume gewonnen, welcher leicht mit einem starken Hauch von Zimt. Die Buchweizenart ist dunkel und ähnelt der schwarzen Melasse. Beim Buchweizenhonig gibt es sogar regionale Unterschiede. Der kultivierte Buchweizen, der in manchen Regionen wächst, liefert einen sehr dunklen, scharfen Honig mit einem starken Ziegengeschmacksprofil. Dunkler Honig soll zudem einen  physiologischen, sowie medizinischen Nutzen haben.

Imker stellen diese sogenannten monovarietalen Honige her, indem sie ihre Bienenstöcke in Gebieten platzieren, die von einer bestimmten Blume dominiert werden – obwohl Bienen freie Geister sind und weiter weg wandern könnten, sodass es immer Spuren von anderen Nektaren geben wird, selbst in einem monovarietalen Honig.

Es wird einfach Teil des gesamten Geschmacksprofils. Diese Geschmacksprofile können überraschend komplex sein. Rosskastanienhonig ist in Europa in aller Munde, aber für die meisten amerikanischen Gaumen ein ungewohnter Geschmack.


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