Tödliches Kommando – The Hurt Locker
Krieg als Droge: der brutale Alltag eines Bombenräumkommandos im Irak.
Originaltitel
The Hurt Locker
Regie
Dauer
131 Min.
Kinostart
13.08.2009
Genre
FSK
16
Produktionsland
Cast & Crew
Staff Sergeant William James
Sergeant JT Sanborn
Sergeant Matt Thompson
Contractor Team Leader
Specialist Owen Eldridge
Malcolm Barrett
Sergeant Foster
Nabil Koni
Professor Nabil
Christopher Sayegh
Beckham
Connie James
Colonel John Cambridge
Colonel Reed
Redaktionskritik
Krieg als Droge: Die harten Kerls vom Bombenräumdienst der US-Armee im Irak riskieren jeden Tag ihr Leben – einige genießen den mörderischen Thrill sogar
Wer sich Schwäche leistet, stirbt. Wer keine Entscheidung trifft, stirbt, und wer die falsche Entscheidung trifft, stirbt auch. Die große Schwierigkeit an diesem Ort besteht darin, am Leben zu bleiben. Irak, irgendwann in der näheren Gegenwart. Die amerikanischen Soldaten und ihre Verbündeten kämpfen gegen einen weitgehend unsichtbaren Feind. Da gibt es Heckenschützen, die sich mit Präzisionsgewehren aus Hunderten Metern ihre menschlichen Ziele suchen, da gibt es Selbstmordattentäter, die andere mit in den Tod reißen, und es gibt die Bombenleger, die ihre tödlichen Sprengfallen in Müllhaufen, menschlichen Leichen und geparkten Autos platzieren.
„Tödliches Kommando – The Hurt Locker“ schildert den gefährlichen Alltag einer Bombenentschärfungseinheit der US-Armee. Diese
Männer sind tagaus und tagein Teil eines mörderischen Todespokers, bei dem es darum geht, wer cleverer war: der Bombenbauer und der Terrorist oder der Soldat. Für „Gefährliche Brandung“-Regisseurin Kathryn Bigelow, die zuletzt mit dem U-Boot-Thriller „K-19 – Showdown in der Tiefe“ (2002) einen kapitalen Flop hinlegte, markiert dieser Kriegsthriller ihr Comeback – und ein gelungenes dazu. Durch die ebenso kraftvollen wie elektrisierenden Bilder wird die Gefühlswelt der Protagonisten für den Zuschauer beinahe körperlich spürbar – man kann die Angst förmlich riechen. Der knallharte Dokumentarstil des Films verstärkt diese Wirkung sogar noch, durch seine Realitätsnähe wirkt der Film streckenweise so bedrohlich, dass es einem die Kehle zuschnürt.
Tatsächlich scheint sich der Film nicht weit von der Realität zu bewegen, denn Autor Mark Bowl hat sich die Geschichte nicht ausgedacht. Der renommierte Journalist, der für den „Playboy“ und den „Rolling Stone“ schreibt und auf dessen Kurzgeschichte das Kriegsdrama „Im Tal von Elah“ (2007) basiert, war in der Tat eine Zeit lang mit einem amerikanischen Bombenräumdienst im Irak unterwegs – seine Erlebnisse sind die Grundlage für diesen Thriller.
Ein weiterer Aspekt, warum „Tödliches Kommando“ so an die Nerven geht, ist die Sichtweise des Films. Da wird für keine der Seiten Partei ergriffen, es gibt keine Guten, keine Bösen und kein Happy End – nur die Aussicht auf kein Ende des grenzenlosen Sterbens.
Community-Kritiken zu Tödliches Kommando – The Hurt Locker