Panik in der Stadt- die Hamburger Trümmermorde von 1947 - The Kasaan Times
Cold Case

Panik in der Stadt- die Hamburger Trümmermorde von 1947

Die Trümmermorde blieben im Gedächtnis der Menschen und sind bis heute ein ungelöstes Rätsel der deutschen Kriminalgeschichte. Die Mordserie und der nicht gefasste Täter trugen sicherlich zu einem Klima der Verunsicherung und des Misstrauens in der Nachkriegsgesellschaft bei.

Bei den so genannten Hamburger Trümmermorden handelt es sich um eine bis heute nicht aufgeklärte Mordserie, die sich im Winter 1947 im Nachkriegs-Hamburg ereignete. Insgesamt wurden vier Opfer gefunden, alle ausgeraubt, entkleidet und erdrosselt. Die Identität der Toten wurde nie geklärt, der Täter nie gefasst.

Wahrscheinlich ist sogar, dass die vier Ermordeten Durchreisende in Hamburg waren. Damals war halb Europa noch auf den Beinen. Der Täter besaß eine gewisse Ortskenntnis und wurde von niemanden gesehen. Die Fundorte waren nicht de Tatorte.

Am 20. Januar 1947 wurde die Leiche einer jungen Frau (ca. 18 bis 20 Jahre alt) auf einem verlassenen Fabrikgrundstück an der Baustraße (heute: Hinrichsenstraße) von spielenden Kindern gefunden. Sie wurde mit einer Schnur stranguliert.

Gleich darauf am 25. Januar 1947 In Hamburg-Eimsbüttel wurde die Leiche eines unbekleideten Mannes (etwa 65 bis 70 Jahre alt) auf einem Ruinengrundstück an der Lappenbergsallee.

Noch dachte man in der Mordkommission von Oberkommissar Ingwersen nicht an einen Zusammenhang. Morde wurden in der Stadt zu über 90% aufgeklärt.


Doch dann am 1. Februar 1947 im Aufzugsschacht eines zerbombten Hauses einer ehemaligen Matratzenfabrik an der Billstraße wurde ein totes Mädchen (sechs bis acht Jahre alt) gefunden, nackt und erdrosselt.
Das letzte Opfer am 12. Februar 1947 die vierte Leiche, eine Frau (etwa 30 bis 35 Jahre alt), wurde in der Anckelmannstraße in Hamburg-Hammerbrook entdeckt, ebenfalls nackt und erdrosselt.

Es war weder klar, ob die Opfer alle zur gleichen Zeit oder nacheinander getötet wurden. Vorallendingen, wo? Das beschäftigte Ingwersen und seine Truppe brennnend.

Zumindest wurde festgestellt, dass die Opfer mit einem Fahrzeug gebracht wurden, Reifenspuren und Schleifspuren wiesen darauf hin. Ob der PkW der möglichen Familie gehörte, oder vom Täter stammte, blieb genauso offen, wie der Umstand woher die Zahnprothese kam.

Diese war einer der wenigen Anhaltspunkt, die bei den Opfern gefunden wurden. Wahrscheinlich, aber nicht sicher, gleicht diese Prothese bei der vierten Leiche, einer Arbeit aus Königsberg, in dem damaligen Ostpreußen, gegen Ende des Krieges.


Ingwersen dachte an eine Familie, die dem Täter zum Opfer gefallen war. Vielleicht eine Erbschaftsangelegenheit. Er fahndete in allen vier Besatzungszonen mit 60.000 gedruckten Plakaten.


Große Angst und Besorgnis prägten die Reaktion der Bevölkerung auf die Trümmermorde in Hamburg. Die Polizei warnte davor, sich in Obdachlosenunterkünften und Wartehallen von Fremden ansprechen zu lassen und riet davon ab, sich von Autofahrern mitnehmen zu lassen. Der Schwarzmarkt wurde regelrecht auf den Kopf gestellt. Empfohlen wurde das Gehen in der Mitte der Straße, um nicht aus einem Kellerloch angesprungen zu werden.

Eine Belohnung von 5.000 Reichsmark und tausend Zigaretten wurde für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung des Täters führten, später auf 10.000 Reichsmark erhöht.

Trotz intensiver Fahndung und öffentlicher Warnungen bis 1952, blieben die Morde ungelöst.

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