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Brille verlegt? Kein Problem – Google organisiert den Alltag neu

Korrespondent für Innovation, Netzwelt und IT
Jetzt läutet Google die KI-Ära bei der Suche ein

Googles zeigte auf der Entwicklerkonferenz IO, wie künstliche Intelligenz künftig in allen Projekten, allen Produkten integriert wird – und CEO Sundar Pichai lässt keinen Zweifel daran, dass Google mit sogenannter multimodaler KI alle Aspekte des Alltags seiner Nutzer beeinflussen will.

Quelle: WELT TV

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Bei Googles Entwicklerkonferenz werden zukünftige Anwendungen für die Nutzer vorgestellt. Die Fortschritte auf diesem Gebiet sind gewaltig. Andere Projekte fallen zurück. Besonders ein Tool des Smartphones wird künftig noch wichtiger.

„Es ist erstaunlich zu sehen, wie weit künstliche Intelligenz (KI) gekommen ist“, sagt Demis Hassabis am Dienstagabend auf der Bühne von Googles Entwicklerkonferenz IO. Hassabis ist Chef von Googles KI-Tochter Deepmind, er ist ein eher zurückhaltender Wissenschaftler. Doch an diesem Abend auf der Bühne ist ihm anzumerken: Seine Überzeugung ist nicht nur gespielt, er glaubt an Googles Zukunft als KI-Unternehmen: „Es ist einfach sich vorzustellen, künftig einen Experten-Assistenten an der Seite zu haben, auf dem Telefon oder in der Brille.“

Der Konzern zeigt an diesem Abend, wie künstliche Intelligenz künftig in allen Projekten, allen Produkten integriert wird – und CEO Sundar Pichai lässt keinen Zweifel daran, dass Google mit sogenannter multimodaler KI alle Aspekte des Alltags seiner Nutzer beeinflussen will.

120 Mal sagen die diversen Redner in der Keynote am Dienstag das Word „künstliche Intelligenz“ – von den anderen wichtigen Projekten des Konzerns, vom nächsten Android-System, dem nächsten Smartphone ist dagegen keine Rede.

„Projekt Astra“ heißt Googles wohl beeindruckendste Produktdemonstration an diesem Abend: Eine Entwicklerin zeigt in einem aufgezeichneten Video, wie Googles künstliche Intelligenz durch den Alltag hilft. Sie beantwortet Fragen, erklärt Programmcode oder sucht die Lesebrille. Frappierend ist, wie schnell der Algorithmus Videobilder von der Smartphone-Kamera des Nutzers bearbeitet, wie gut sein Verständnis der Umgebung funktioniert.

Das Zeitalter der Texteingaben zur Bedienung der künstlichen Intelligenz ist bald vorbei: Google zeigt mit Astra eine digitale Assistentin, die Sprach-Zwischenrufe versteht, Wortspiele beherrscht, anhand des Kamera-Livestreams des Nutzers Aufgaben löst und mit ihm interagiert. Sollte mindestens ein Teil der Astra-Funktionen noch dieses Jahr auf die Google Telefone kommen, wäre die Künstliche Intelligenz tatsächlich so etwas wie ein superintelligenter Assistent, der Alltagsprobleme unauffällig löst.

Genau das ist auch Sundar Pichais Vision der KI: „Wir wollen KI hilfreich für jeden machen“, erklärt er Googles neues Ziel. Künftig soll sie auf den Android-Telefonen laufen und dort jederzeit verfügbar sein. Dementsprechend ist Googles neue KI „Gemini“ das aktuell wichtigste Projekt des Konzerns – sie steckt in leichten Variationen in allen auf der Konferenz vorgestellten Projekten und Produkten des Konzerns.

Die Kamera in die Suche einbinden

Die wichtigste KI-Anwendung für die Nutzer in naher Zukunft ist jedoch Googles Suche: Künftig will Google seinen Milliarden Nutzern bei jeder Internetsuche Ergebnis-Zusammenfassungen anzeigen, die von Gemini geschrieben werden. Angekündigt hatte der Konzern das bereits vergangenes Jahr – doch nun ist die Technik soweit.

Googles Suche-Chefin Liz Reid zeigt, wie die KI aus einer einzigen Suchanfrage ganze Reisepläne erstellt, oder mittels Kamera Lösungen für nicht ganz alltägliche Probleme liefert: Wie repariert man einen Plattenspieler? Wie könnte man eine Server-Anwendung optimieren? Wo hatte der Nutzer seine Brille liegen lassen? Insbesondere die routinemäßige Einbindung der Kamera in die Suche schafft völlig neue Möglichkeiten.

Nicht jede Suchanfrage soll künftig von der KI übernommen werden, erklärt Reid – das wäre wohl auch zu teuer, da Gemini sehr viel Rechenzeit verlangt. Doch vornehmlich komplexe Situationen, für die ein Nutzer zuvor multiple Google-Suchen benötigte, soll die KI künftig erkennen und an einem Stück abarbeiten. KI-Agenten sollen komplette Alltagsaufgaben übernehmen, etwa Warenretouren beim Online-Shopping abwickeln oder Fotos organisieren.

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Für die Nutzer bedeutet das: Weniger Tipperei, weniger Warten durch unnütze Linklisten und gesponserten SEO-Content. Ob damit aber auch Google mehr verdient, ist zweifelhaft: Gerade die Linklisten sind es, für die Google von seinen Werbekunden so gut bezahlt wird. Kurzfristig könnte die KI-Suche Google also sogar Geld kosten. Langfristig aber, so sind die Entwickler überzeugt, wird KI die Nutzer noch enger an den Konzern binden.

In mancher Hinsicht gleichen die Ankündigungen von Googles Managern denen von OpenAI am Abend zuvor. Doch Googles Projekte sind ein wenig näher am Alltag, ein wenig mehr bereits Werkzeug. Wenn Google alles so umsetzt wie am Dienstag gezeigt, dann wird es schwierig für spezialisierte KI-Startups, überhaupt noch eine Nische zwischen den großen Konzernen zu finden.

Microsoft und OpenAI revolutionieren die Zukunft der Zusammenarbeit im Büro – und Google übernimmt den Alltag drumherum.

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